Richard Wagner auch als Redaktionskollege gedacht

Der kürzlich verstorbene  Lyriker und Schriftsteller war fünf Jahre unser KR-Korrespondent im Banat
Deutsche Medien in Deutschland wie auch die hiesigen sind  ausführlich auf den Tod von Richard Wagner, der am 14. März 2023 in Berlin erfolgte, eingegangen und würdigten dessen Persönlichkeit als Lyriker und Schriftsteller, sein revolutionäres Leben vor allem als Mitbegründer  der „Aktionsgruppe Banat“.  Auch war er der junge deutschsprachige Autor in Rumänien, der bis zur seiner 1987 erfolgten  Aussiedlung auch vor den kommunistischen Machthabern nicht scheute.  In den erschienenen Nachrufen und Würdigungen vermissen wir nur, dass nicht auch auf seine fünf in der Redaktion der „Karpatenrundschau“ verbrachten Jahre  eingegangen wird. Er war von 1978 bis 1983 unser Redaktionsvertreter im Banat als die KR landesweit  vertrieben wurde und Berichte aus allen Gebieten veröffentlichte, in denen wir deutschsprachige Leser hatten. Persönlich waren die Kontakte zwischen Redaktion und Richard Wagner nur spärlich, doch seine verfassten Beiträge um  so ansprechender, und von den Lesern bestens aufgenommen. Unsere Wochenschrift hat auch auf weitere Banater Mitarbeiter als Korrespondenten gebaut, erinnert sei an Ludwig Schwarz, Anton Hartmann, Marius Koity. Nimmt man sich heute die Kollektion der „Karpatenrundschau“ vor, deren erste Ausgabe vor 55 Jahren als Folgepublikation der „Volkszeitung“ erschienen ist, trifft man immer wieder auch auf die von Richard Wagner auf den Kulturseiten veröffentlichten Beiträge.  Seine Theaterchroniken, Buchrezensionen, Konzertbesprechungen zeugen von dem Kenner des Kulturgeschehens.  Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Chronik der Premiere am Deutschen Staatstheater Temeswar „Der ältere Sohn“ (1978), das Gespräch mit jungen Schauspielern gleicher Institution (1982), die Vorstellung am Thalia-Studio des Studentenkulturhauses mit einer Montage von Texten von Herta Müller (1983), seine Notizen zum 13. Hermannstädter Jazzfestival unter dem Titel „Fiesta der Instrumente“ (1983), die Notizen zum 25. Jubiläum des Banater Regionalsenders, die Rezensionen  zu Gedichtbänden von Ludwig Schwarz,  Klaus Hensel, der Kurzprosa von Franz Hodjak, dem Kinderbuch von Rolf Bossert zeugen von seiner kompetenten Mitarbeit in unserer Redaktion, zu der er  von der Allgemeinschule in Hunedoara kam. Sein erfolgreichstes Schaffen verzeichnete er dann in Deutschland  mit Romanen wie „Das reiche Mädchen“ (2007), „Herr Pakinson“ (2015), der Krankheit der er nun im Alter von 70 Jahren erlegen ist. Richard Wagner so wie auch unseren anderen ehemaligen Kollegen, deren Zahl in den letzten Jahren auch altersbedingt immer mehr abgenommen hat, bewahren wir ein ehrendes Andenken.