Rumänien und Europa. Blick nach vorne mit oder ohne Erinnerung?

So lautete das Thema, das im Mittelpunkt des 5. Studientages Rumänien stand, eine Veranstaltung des Historischen Seminars und des Rumänisch-Lektorats des Romanischen Seminars der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie des Instituts für Romanistik der Friedrich Schiller-Universität Jena.
Gefördert wurde der Studientag von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und der Südosteuropa-Gesellschaft.

Nach der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer durch Frau Prof. Dr. Sylvia Thiele, Dekanin des FB 05 Philosophie und Philologie und Herrn Prof. Dr. Thomas Bierschenk, Dekan des FB 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften, folgte die Einführung durch Prof. Dr. Hans-Christian Maner vom Historischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Organisator und Seele der Veranstaltung.
Die erste Gesprächsrunde hatte zum Thema „10 Jahre EU Mitgliedschaft: Politik, Kultur, Gesellschaft“. Moderiert wurde von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Dahmen vom Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er die Professur für Rumänische Sprach- und Literaturwissenschaft inne hat.

Zum Thema referierte Frau Dr. Anneli Ute Gabanyi (Berlin) über die wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Entwicklung im heutigen Rumänien.
Der zweite Teil war eine Posterpräsentation, erarbeitet von Studenten unter der Anleitung von Herrn Prof. Dr. Maner und Herrn Prof. Dr. Dahmen.
Diese hatten sich mit dem Thema „Kommunismus in Rumänien - Gesichter, Alltag, Widerstand“ auseinandergesetzt.

Die Ansprache von Herrn Rainer Ullrich von der Landeszentrale für politische Bildung beeindruckte durch die kenntnisreichen und sachlichen Bemerkungen.
Die zweite Gesprächsrunde mit dem Titel „Erinnerungen an den Kommunismus: indiviuell, gesellschaftlich, literarisch“ moderierte erneut Prof. Dr. Hans-Christian Maner. Jun.-Prof. Dr. Valeska Bopp-Filimonov begann ihren deutschen Beitrag in reinstem Rumänisch: „Românul s-a născut poet“. Dr. des. Gundel Große (Jena) und Dr. Martin Jung (Trier) referierten ebenfalls zu diesem Thema. Gelu Alex. Tudor lobte die Arbeit dieser wunderbaren Jugendlichen, die 6 Stunden „ausgeharrt“ hatten, und jene der Lehrenden, die den traditionellen Geist weiterführen, dank dessen die Absolventen aus Rumänien im Westen, in Deutschland, so geschätzt sind.

Den interessierten Teilnehmern wurden Gedichte zur Verfügung gestellt, Übersetzungen von Gelu Alex. Tudor, und zu den Themen passend vervielfältigte Artikel aus der Allgemeinen Deutschen Zeitung, einschl. der Karpatenrundschau, der Mierescher Zeitung Cuvântul liber sowie Originalexemplare der genannten Zeitungen, die aus Rumänien beschafft wurden. Von den Artikeln erwähnen wir Ralf Sudrigians „Das andere Rumänien entdecken“ und Dieter Drotleffs „Zahlreiche Berichte aus dem Geschehen der Heimatgemeinden“.

Erwähnenswert sind die Übersetzungen aus dem Rumänischen von der Stuttgarterin Brigitte Kramer, ehem. Dunesdorf bei Schäßburg, und die Mitarbeit von Xenia Bucur aus Frankfurt a. M., ursprünglich aus Zalău/Zillenmarkt, die sich um die Vervielfältigung und Verbreitung der Artikel beider Zeitungen der rumänischen Diaspora kümmert.