Schülerseite, Ergebnis der „Woche Anders“

Eine der Gruppen beim Erfinden der Geschichte.

In der „Woche Anders“ organisiert jede/r Klassen-/Lehrer/in das Programm anders, als gewöhnlich. Statt Mathe und Rumänisch gibt es einen Besuch bei einer Milchfabrik, oder einen Ausflug auf der Farm. Englisch und Deutsch, Malen und Sport werden mit Museums- oder Konzertbesuchen ersetzt. Und anstelle von Erdkunde und Geschichte, bemalt man ein T-Shirt mit wasserfesten Farben, oder bastelt ein Kaleidoskop. Manchmal kommen Gäste in die Schule, wie Zahnärzte oder Ernährungswissenschaftler, die Interessantes erzählen und erklären. In manchen Fällen setzen sich Eltern oder Großeltern der Schüler ein und verbringen einige Stunden mit den Eleven. So kam es dazu, dass beim Honterus-Nationakolleg zwischen dem 27. Februar und dem 3. März Kunstgeschichte und Musik von Eltern „unterrichtet“ wurde, und eben auch diese Zeitungsseite zustande kam.

Die 4.-A-Klasse (Lehrerin Enikö Josza) war sehr begeistert zu erfahren, wie eine Zeitung entsteht. In einem kurzen Video wurde auch deutlich wie sie gedruckt wird, wie viel Papier dafür angewendet wird und wie viele Leute in einer Druckerei arbeiten. Wie genau die Druckausgabe der ADZ aussieht (nur wenige kannten die Publikation), wie sie riecht, wie die Seiten aufgeteilt sind fanden die 28 Mädchen und Jungen auch sehr interessant. Sie bemerkten sofort, dass die einzige deutschsprachige Tageszeitung des Landes große Blätter hat, im Vergleich zu anderen Publikationen, die sie lesen, die meist im A4-Format sind. Den Unterschied zu Texten auf Handys oder Computern fanden sie auch sofort heraus. Die Kinder stellten fest, dass der Text in einer Zeitung in Kolonnen aufgeteilt ist und Fotos die Seiten lebendiger gestalten. Interessant fanden sie, dass auf jeder Seite bestimmte Themen behandelt werden. So staunten sie über die Details zum Kronstädter Flughafen und über die Nachricht über ein Speck-Festival auf der Lokal-Seite, analysierten aufmerksam die Kinderseite der ADZ und den Wettbewerb des LeseGartens für Kinder und kamen mit eigenen Ideen über Themen, über die sie gerne lesen würden. Diese Themen waren sehr vielfältig, sodass wir uns auf das Erfinden eines Märchens einigten – wir hatten nur drei Stunden zur Verfügung. Um alle Kinder in den Prozess der Gestaltung der Seite einzubringen, wurden sie in vier Gruppen aufgeteilt. Zwei Gruppen waren für das Ausdenken einer Geschichte und deren bildliche Darstellung zuständig, andere zwei Gruppen teilten sich die Arbeit von Fotografen und Reportern. Es entstand die Geschichte „Die Beerenschützer“, zahlreiche Bilder, viele Zeichnungen, kurze Texte über den Ablauf der Arbeit.

Es war eine Freude, die Kinder bei der Arbeit zu sehen. Sie waren sehr konzentriert, haben sich ausgetauscht, sind ihren Aufgaben gewissenhaft nachgegangen und haben auch eine Menge Spaß gehabt. Wir freuen uns, unseren Lesern die Arbeit der Schüler und ihrer Lehrerin vorzustellen.

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Der Beerenschützer

Es waren einmal zwei Zwillinge, die Anneliese und Jonathan hießen. Eines Tages gingen sie am Waldrand spazieren, um Beeren zu pflücken. Da trafen sie einen großen Bären.

Er sagte:

„Wenn ihr Beeren wollt, dann müsst ihr drei Aufgaben lösen. Die erste Aufgabe ist eine Perle zu finden. Die zweite ist, die Perle in das Feenland zu bringen. Dort werdet ihr eine rote Nachtblume bekommen. Die dritte Aufgabe ist, die Blume dem Drachen zu bringen und zurückzukommen, ohne zu reden. Falls sie redeten, dann sollten sie keine Beeren bekommen.“

„Gut! Einverstanden!“, sagten die Kinder.

„Komm, Brüderchen, machen wir uns auf den Weg“, sagte Anneliese.

„Ja, komm, gehen wir“, antwortete Jonathan.

Sie gingen, bis sie an einer Höhle ankamen. Dort ruhten sie sich aus.

Anneliese sagte:

„Schau, etwas Glänzendes!“

„Das muss die Perle sein!!!“, sagte Jonathan überglücklich. „Komm, wir sollen jetzt die rote Blume suchen.“

„Gut.“

Da fanden die Kinder die Blume und gingen zum Drachen.

„Hallo!“, sagte der schwarze Drache mit einer rohen Stimme. „Wen sucht ihr denn?“, fragte er.

„Wir suchen dich!“, sagte das Mädchen.

Wir sind gekommen, um dir die Blume zu bringen“, fügte ihr Bruder hinzu.

„Oh, danke sehr!“, freute sich der Drache.

„Gerne! Aber jetzt müssen wir weggehen.“

„Tschüss!“, verabschiedeten sich die Kinder.

„Auf Wiedersehen!“

Die Kinder kamen zum Bär.

„Bravo Kinder! Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt es geschafft. Hier sind die Beeren."

„Danke! Unsere Großmutter wird sich freuen, weil sie sehr krank und schwach ist und diese Beeren braucht“, sagte Anneliese.

„Ihr hättet mir sagen sollen, dann hätte ich euch die Beeren gleich gegeben.“, erwiderte der Bär.

„Ja?“

„Ja.“

„Aber es war ein sehr schönes Abenteuer“, meinten die Geschwister.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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Die Reporter-Gruppe berichtet

Die Schüler der 4. A-Klasse des „Johannes Honterus“-Nationalkollegs in Kronstadt haben in der „Woche Anders“, bzw. am Mittwoch und Donnerstag, dem 28. Februar und 1. März, mit der Redakteurin der „Karpatenrundschau“, Laura C²p²]ân² Juller, an einer Werkstatt über die Entstehung und Gestaltung einer Zeitung teilgenommen. Die Kinder haben schön und fleißig zusammengearbeitet und das Ergebnis ist diese Zeitungsseite.

Unter anderem haben sie gelernt wie eine Zeitung entsteht. Es gibt viele Informationen, die man auf viele Seiten teilt. Manche wichtige Informationen sind: aktuelle Geschehen, Kriege, Geschichte, Preisanstiege, Umweltschutz, Pflanzen und Tiere, Sport oder Leidenschaften. Es gibt auch Fotos, die man auf die Seiten einer Zeitung aufteilt. Die Seiten sind in Kolonnen aufgeteilt, damit man den Text leichter liest. Manchmal gibt es auch Wettbewerbe für Kinder in der Zeitung. Die ADZ erscheint in 3000 Exemplaren.
Um die Schüler-Seite zu gestalten, wurden die Schüler in vier Gruppen geteilt: Reporter, Fotografen, Geschichtenschreiber und Zeichner. Eine Gruppe hat die Geschichte „Der Beerenschützer“ erfunden, zu der eine weitere Gruppe gezeichnet hat. Die Zeichner verschönerten die Geschichte durch selbstgemalte Bilder. Die Zeichnungen aller Kinder wurden ausgeschnitten und daraus entstand diese Kollage. Die Reporter haben alles festgehalten, was ihre Kollegen gearbeitet haben. Die Fotografen schossen Bilder von allen Schülern, hielten aber auch Details fest, wie ein Kind malt, ein anderes etwas ausscheidet, oder wie die Kinder ein Video über eine Druckerei angeschaut haben. Es war schön eine Zeitungsseite zusammen zu gestalten.