Schulanfang in Zahlen

Neuigkeiten zum Stand des deutschsprachigen Schulwesens in Kronstadt

Pressekonferenz zu dem aktuellen Stand des Schulunterrichtes in deutscher Sprache: Schulinspektorin Gabriela Adam, Vorsitzender des Kreisforums Wolfgang Wittstock und Schuldirektor Helmuth Wagner
Foto: Hans Butmaloiu

Im Rahmen einer vergangene Woche gehaltenen Pressekonferenz des Kreisforums Kronstadt, zu welcher Vorsitzender Wolfgang Wittstock geladen hatte, gingen Schulinspektorin Gabriela Adam, zuständig für den deutschsprachigen Unterricht und Prof. Helmuth Wagner, Direktor des Honterus-Lyzeums, auf die Einschulungszahlen des neuen Schuljahres ein und gaben einen Überblick des aktuellen Standes in diesem Bereich.

Laut den von Schulinspektorin Gabriela Adam vorgestellten Zahlen ist zwar die Zahl der Schulen mit Deutschunterricht in Kronstadt und Kreisgebiet gleich geblieben – es sind so wie im Schuljahr 2014/2015 weiterhin neun, doch die Anzahl der Schüler ist von 2793 auf 2956 gestiegen. Dabei ist weiterhin die Herausforderung geblieben, ausgebildete Lehrkräfte für den Fachunterricht fortzubilden und heranzuziehen. Eine Herausforderung, welche weiterhin besteht, doch die dank der Bemühungen in den letzten Jahre weitgehend gelöst wurde.

Schuldirektor Helmuth Wagner zeigte sich seinerseits zufrieden mit dem Stand der Honterus-Schule, wo für insgesamt 1540 Schüler 55 Klassenräume zur Verfügung stehen. Der Bedarf an Lehrkräften für die Unterstufe, von der Vorbereitungsklasse bis in die vierte Klasse, ist abgedeckt, wobei nur noch zwei Lehrkräfte ihre Endausbildung jetzt machen. Ebenso gut ist auch der Stand der Oberstufe, wo mit Hilfe des Schulinspektorates Lücken geschlossen werden konnten. Was das Lyzeum Johannes Honterus betrifft, zeigte sich Schuldirektor Helmuth Wagner unnachgiebig zu dem Dilemma der Fachkräfte mit Deutschkenntnissen: „In Fachbereichen, egal ob Physik, Erdkunde oder Biologie, wo die Lehrkraft vom Fach ist, aber nicht deutsch spricht, ist immer entscheidend, dass diese Lehrkraft eben das Fach beherrscht. Das Thema wurde auch mit den Eltern der Schüler erörtert und der Beschluss steht fest: lieber eine kompetente Fachkraft als nur jemand der deutsch spricht. So fahren wir konsequent fort und haben jetzt schon Fachkräfte, welche begonnen haben Deutschkurse zu belegen.“ 

Zu den Erfolgen des ausklingenden Sommers gehören für die Honterus-Schule umfassende Reparaturen an dem ältesten Gebäude der fünf , in welchen unterrichtet wird. Ebenso wurden laufende Ausbesserungen von größerem Umfang an dem Sportsaal und anderen Gebäuden durchgeführt. Dadurch dass nun 55 Klassenräume verfügbar sind, kann der gesamte Unterricht am Vormittag stattfinden, was ein bedeutender Vorteil für die Schüler und ihre Lernaufnahmefähigkeit darstellt. „Da es sich in unserem Sonderfall um ältere Klassenräume in älteren Schulgebäuden handelt, haben diese nicht unbedingt die angemessene Größe, doch durch eine angemessene Zuweisung haben wir es so weit gebracht, dass Raumgröße und Schüleranzahl ins Gleichgewicht gebracht werden konnten“, erklärte Helmuth Wagner.

Das Gebäude des Sportlyzeums wird auch im kommenden Schuljahr gemeinsam mit dem Sportlyzeum genutzt werden.

Eine Kontinuität, welche Schuldirektor Wagner besonders betonte, gibt es auch im Bereich der Austauschlehrkräfte: „Für uns von besonderer Wichtigkeit, da ja bei uns im Lyzeum das allgemein bekannte und gefragte deutsche Sprachdiplom erworben werden kann, ist die Prüfung für Sprachkompetenz, welche einem Absolventen die Möglichkeit eröffnet, ohne eine Zusatzprüfung, nach dem Abitur, einen Platz an einer deutschen Hochschule zu belegen. 76 Prozent der Kandidaten für dieses Sprachdiplom haben es 2015 auch erhalten. Bei der Abiturprüfung lag der Prozentsatz derer, die bestanden haben, bei 96 Prozent. Ebenso schön ist auch die Statistik der Abiturenten, welche an einer Hochschule studieren wollen; dort liegt die Annahme bei etwa 75 Prozent, doch die endgültigen Zahlen stehen noch aus“, ergänzte Schuldirektor Helmuth Wagner seinen Bericht.

Über die Bemühungen weiterhin die Fachkompetenzen der Lehrkräfte auszubauen, ergänzten sich Schulinspektorin Gabriela Adam und Schuldirektor Helmut Wagner: „Es laufen durchgehende Fortbildungen, etwa zweimal im Jahr, welche wir mit anderen Behörden und Partnern durchführen“, erklärte Schulinspektorin Gabriela Adam.

Schuldirektor Helmut Wagner griff auf den schon öfters erwähnten Grundsatz zurück: „Wir sind eine Schule, an welcher Deutsch gelehrt wird und nicht erst erlernt.“