SKV: Tourenski-Wanderung Hohe Rinne – Schiltal

Morgen beginnt ab der Hohen Rinne eine zweitägige Wanderung auf Tourenskier, mit der der Siebenbürgische Karpatenverein an ähnliche Wanderungen erinnern will, die allerdings erstmals bereits vor 120 Jahren vom selben SKV initiiert wurden. Damals waren es Offiziere und Unteroffiziere, die eher „Patrullengänge“ und nicht Ausflüge unternahmen.

Hauptmann Andreas Berger schildert in dem 15. SKV-Jahrbuch (1895) ein solches Unternehmen „vom touristischen Standpunkte aus“ in dem Bericht „Auf Schneeschuhen über das Zibinsgebirge“. 1894 beteiligten sich sechs Offiziere und zehn Unteroffiziere an solch einer Tour die zwei Tage dauerte, berichtet Berger. Ein Jahr zuvor fand die erste derartige Tour statt: „Herr Oberlieutenant H. Mangesius hat unser erstes, allgemein als sehr gewagt und kühn durchgeführtes Unternehmen dieser Art, im vorjährigen Jahrbuche anschaulich beschrieben.“

In der Tat – jene Tour kann als rekordverdächtig gelten – sie dauerte vier Tage und führte über den Frumoasa-Gipfel und somit über 2000 Meter Höhe ins Schiltal, bei Petrila. Zum Vergleich: Vier Jahre vorher gab es eine ähnliche Wanderung mit Schneeschuhen (die damalige Bezeichnung der Tourenskier) der Österreicher in den Alpen, allerdings nicht über Gebiete oberhalb der 2000-m-Grenze. Mit der gewonnenen Erfahrung, mit besserer Ausrüstung und erst im April wurde 1895 eine weitere Tour unternommen von drei Unteroffiziere des 31. Infanterie-Regiments, Baron Reisky des 2. Hussar-Regiments und Andreas Berger.

Diese dritte Tour die ebenfalls zwei Tage dauerte, wird im Jahrbuch beschrieben: „Unsere Ausrüstung und Verproviantierung war die denkbar einfachste. Die Mannschaft mit voller Rüstung, jedoch nur mit Patronen-Tornister, wir, die beiden Offiziere mit Rucksack und Mantel, jedermann trug einen dreitägigen Verpflegsvorrat bestehend aus Gulyasch-Konserven, Speck, Einbrenn, Tee und Rum bei sich.“

2013 starten, (wie bereits in der ADZ berichtet) neun SKV-Mitglieder auf ungefähr derselben Tour. Thomas Luczay, SKV-Vorsitzender und Tourleiter, sagt, dass nur das absolut Notwendige in den 40-Liter-Rucksäcken mitgenommen wird. Schlafsack, Überlebensdecke, kleine Schaufel, Meldegerät im Falle einer Lawinenverschüttung gehören dazu. Mit von der Partie sind erfahrene Bergretter aus Hermannstadt und Kronstadt. Das Kartenmaterial stellte Zenith Maps bereit. SKV-Geschäftsführer Marcel [ofariu bleibt per Handy in Verbindung mit dem Team und erwartet es bei der Voievod-Hütte, nicht weit von Petrila im Schiltal.

Die Tour findet, nicht zufällig, im Anschluss an die Winter-Jugendolympiade statt. Als Sportwettkampf könnte sie jährlich vom SKV organisiert werden und, wie auch früher, Werbung für Tourenski-Laufen machen.