SPORTECHO: Schlusslicht Corona

Das Tineretului-Stadion – das Heimstadion der beiden Kronstädter Erstliga-Teams.

Corona (in Blau) im ersten Heimspiel gegen Oţelul Galatz (0-1)
Fotos: Ralf Sudrigian

Nach neun Spieltagen ist Corona das Schlusslicht in der Wertung der ersten rumänischen Fußballliga. Am Sonntag gab es eine knappe aber verdiente 1:2 - Niederlage im Heimspiel gegen FC Botoşani. Die Nordmoldauer sind wohl das Überraschungsteam dieser Meisterschaft. In der vorläufigen Wertung (Stand: 30. September) liegen sie noch auf Platz 2 – eine Bombenleistung für ein Team, das als Neuling in der A-Liga sich nur das Überleben in der höchsten Fußball-Spielklasse vornehmen wollte.

Von Corona hatten die meisten mehr erwartet. Aber bisher gab es nur einen einzigen Punkt: ein 1:1 im Heimspiel gegen Dinamo Bukarest – ein Team, das ebenfalls seinen Fans bisher sehr vieles schuldig geblieben ist.

Corona stellt sich als „Club aller Kronstädter“ vor. Bei den ersten Heimspielen gab es kostenlosen Eintritt – eben um die Unterstützung des Heimpublikums zu fördern. Die Anhänger von FC Braşov,  ein Verein der unter dem Namen Steagul Roşu Teil der Kronstädter Fußballgeschichte ist, sehen Corona nicht als ebenbürtigen Rivalen an sondern eher als eine künstliche Schöpfung, die zudem noch öffentliches Geld verbraucht, da der Klub vom Stadtrat Kronstadt getragen wird. Bei Corona hat man den Fehler begangen, leicht auf die eigentlichen Helden aus der B-Liga (Trainer Daniel Bona, Klubleiter András Szakál) zu verzichten und dafür auf Leute zu setzen die, außer Versprechungen,  nichts vorweisen können (Nicolae Manea als Trainer und Paul Enache als Klubleiter).

Inzwischen ist Ion „Jerry“ Gane zum Trainer berufen worden. Er brachte mit Vranjkovics einen Veteranen zur Mannschaft, der die so wichtige Spielmacher-Position besetzen sollte, und den Verteidiger Asanovic (der Sohn des bekannten kroatischen Auswahlspielers aus den frühen 90-er Jahren).

Beim FC Kronstadt ist der Start auch missraten. Als es schien, dass nun bald der Sprung aus der Abstiegszone geschafft sei, warf Trainer Aurel Ţicleanu das Handtuch – wahrscheinlich nach einem Wortdisput mit dem Vereinschef Ioan Neculaie. Neuer Trainer ist Alexandru Pelici, der mit dem Ex-Spieler Robert Illyes als Assistenten versuchen wird, die Mannschaft neu zu motivieren. Der Einstand war nicht schlecht: im Tineretului-Stadion konnte das viel besser eingestufte Klausenburger Eisenbahner-Team CFR mit 3:1 aus dem Landespokal geworfen werden. Romeo Surdu und Andrei Cristea wurden nach Kronstadt geholt – zwei Namen von denen man sich mehr Tore verspricht.

In der Meisterschaft gibt es für FC Kronstadt keine Aussichten auf einen Spitzenplatz. Dort wünscht man sich vor allem, im Landespokal möglichst in die Endphasen vorzustoßen. Der Wunschgegner für das Achtelfinale ist Corona, die ihren einzigen Sieg in dieser Saison gegen SC Bacău (zweite Liga) feiern konnten. Aus Kronstädter Sicht wäre das tatsächlich nicht schlecht, denn der Erfolg ist garantiert – Kronstadt hätte mit Sicherheit ein Team im Viertelfinale.