Stellung beziehen und gesprächsbereit bleiben

„Jugend debattiert international“ beim Deutschen Kulturzentrum Kronstadt

Jessica Bușiu (Pädagogisches Nationalkolleg „Andrei Șaguna“ Hermannstadt) und Andreea Pripi{ (Me{ot²-Nationalkolleg Kronstadt) haben das in Kronstadt, im Deutschen Kulturzentrum am Samstag abgehaltene Schulverbundfinale von „Jugend debattiert international“ gewonnen.
Sie konnten sich vor Mihnea Paraschiv (Honterus-Nationalkolleg Kronstadt) und Mircea Miron (Nationalkolleg „George Co{buc“ Klausenburg) durchsetzen und werden Siebenbürgen bei den zwei letzten Landesetappen vertreten, die im Mai in Bukarest stattfinden.
Bis dann gibt es Anfang Mai für sie ein Siegertraining in Frankfurt a.M. Die Landesbesten beteiligen sich im September an der Internationalen Finalwoche, die in Berlin abgehalten wird. Es ist das erste Mal, dass Rumänien sich offiziell an dem vom Goethe-Institut und von der Deutschen Auslandsschularbeit International (ZfA) unterstützten Debatte-Wettbewerb beteiligt.
Das Thema der Debatte lautete „Soll in Rumänien ein einheitliches Pfandsystem für Getränkeflaschen eingeführt werden?“.
Vor der Jury, bestehend aus der Fachberaterin Birgit van der Leeden (Hermannstadt), Deutschlehrerin Elke Wild-Siebert (Edith-Stein-Gymnasium, Bretten) und Mathias Heinrich (Bundesprogrammlehrkraft am St.- L.- Roth-Lyzeum Mediasch) hatten die vier Teilnehmer, sowohl als Befürworter als auch als Gegner des Pfandsystems in der Eröffnungsrede, in der Aussprache und in der Schlussrede ihre Argumente vorzubringen. Ihre Leistung wurde von den rund 30 Zuhörern (größtenteils Klassenkollegen von den Kronstädter Kollegs und Lehrer) mit starkem Beifall belohnt. Fachberaterin van der Leeden war sehr positiv überrascht, sowohl von der Sachkenntnis der Schüler zu diesem aktuellen Thema als von der sprachlichen Leistung zumal die Vorbereitungsgruppen für diesen Debatte-Wettbewerb  seit nicht so langer Zeit bestanden. „Darüber hinaus stärkt ‘Jugend debattiert‘ die Diskussions- und Kritikfähigkeit der Schüler. Sie lernen eine kritische Haltung einzunehmen, zu diskutieren und abzuwägen. Das wiederum kommt ihnen auch für die Sprachdiplomprüfung zu-gute“, sagte van der Leeden. Deutschlehrerin Beate Greif vom Me{ot²-Kolleg, die im Rahmen des deutschen Bilingualunterrichts seit drei Jahren Gruppen für „Jugend debattiert“  vorbereitet, weiß, weshalb diese Initiative Erfolg hat und auch wichtig ist: „Es macht den Schülern Spaß, denn sie sehen, dass ihre Meinung zählt. Wortschatzerweiterung, Informationen über aktuelle Entwicklungen, Mut zum kritischen Denken und zur freien Meinungsäußerung sind Ziel der Debatte im Deutschunterricht.“
Moderiert wurde die Veranstaltung von Fachschaftsberater Carol Szabolcs (Honterus-Nationalkolleg), Zeitwächter war Ulrich Meier von dem kulturweit-Freiwilligendienst, im Einsatz bei derselben Schulanstalt. Die Debatte hat sowohl den Teilnehmern als auch den Zuhörern bewiesen, wie wichtig es ist, klare Argumente vorzubringen und ein Gespräch zu führen, bei dem gegenseitiges Zuhören und Respekt selbstverständlich bleiben.