Über den Kronstädter Organisten und Komponisten Rudolf Lassel (1861 – 1918)

Zu seinem 99. Todestage am 18. Januar 1918

Im Jahre 2011 wurde der 150. Geburtstag von Rudolf Lassel in Kronstadt festlich begangen und eine Gedenktafel am C-Gebäude des Honterus-Lyzeums angebracht, wo er seine letzte Wohnung hatte. Anläßlich seines 99. Todestages wollen wir einer breiteren Öffentlichkeit erstmals den Nachruf bekannt machen, den sein Schwiegervater, der Arzt, Medizinhistoriker und Heimatforscher Dr. Eduard Gusbeth (1839 – 1921) in seinem Tagebuch aufgeschrieben hat. Das Tagebuch von Dr. Gusbeth umfaßt 44 Jahre – von 1875 bis 1919 – in 45 Bänden, die aus der Bibliothek der Honterusschule nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bestände des Kronstädter Staatsarchivs gelangten. Sie bieten ein hochinteressantes Bild von Kronstadt am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts. Vielen seiner Zeitgenossen hat Dr. Gusbeth mehr oder weniger ausführliche Nachrufe gewidmet. Dazu gehört auch der Nachruf auf seinen Schwiegersohn Rudolf Lassel, den wir der freundlichenVermittlung der Forscherin Camelia Neagoe vom Museum der städtischen Wohnkultur verdanken. Wegen der damals kriegsbedingten schlechten Qualität des Papiers ist der Text stellenweise schwer oder nicht lesbar.

Wir haben den Text möglichst in seiner originalen Form belassen und nur einige Stellen ausgelassen und durch Punkte angedeutet. Wo nötig und möglich, haben wir die Informationen von Dr. Gusbeth für die heutigen Leser in Klammern ergänzt, wofür wir vor allem in dankenswerterweise Unterlagen aus dem Archiv der Honterusgemeinde benützen konnten. (Gernot Nussbächer)


18. Januar 1918. Rudolf Lassel (geb. 13. März 1861), unser lieber Schwiegersohn, ist nicht mehr. Sein Herz hat heute ¾ 1 Uhr morgens für immer aufgehört zu schlagen.
Er ist im 57. Lebensjahr und im 33. Jahr einer glücklichen Ehe gestorben.

Am 1. Weihnachtstag (= 25. Dezember) hatte er vor- und nachmittags je zwei Stunden in unser großen sehr kalten Kirche zugebracht und sich dabei sehr erkältet. Sein Herz dürfte schon früher an Arterienverkalkung gelitten haben und so kam es, daß er am 2. Christtag (= 26. Dezember) einen sehr heftigen stenocardischen Anfall erlitt. Außerdem hatte er schon seit einigen Wochen einen Bronchialkatarrh gehabt, der ihn aber nicht belästigte und dem er auch kein Gewicht beilegte. Wir baten ihn dann, sich zu schonen und hielten ihn auch ab, in der Sylvesternacht zu uns zu kommen, (um) sie in gewohnter Weise bei uns zu feiern.

Trotz dieser Vorsicht überfiel ihn am 2. Januar ein abermaliger viel heftiger Anfall von Angina pectoris, der ihm etwa 8 Stunden trotz dem sonst bewährten Mittel Morphiumspritzung furchtbare Brustbeklemmung verursachte.

Am 3. Januar bekam er dann heftiges Herzstechen, das fast die ganze Zeit seiner Krankheit anhielt, wobei ihm kalte Umschläge auf das Herz sehr wohl taten. Dazu gesellte sich Bronchitis, einige Tage später trat Lungenentzündung auf. Nun war ich verschiedener Ansicht mit Dr. Viktor Nussbächer (Stadtarzt, geb. 1851, heiratet 1890 Mathilde, die zweite Tochter von Dr. Gusbeth, geb. 1871, gest. 1895), den ich bald zur Mitbehandlung von Rudolf beigezogen hatte. Es war nicht eine crongöse (?) sondern eine lobuläre Lungenentzündung, die Viktor aus dem Fortschreiten der Bronchitis in die Alveolen erklärte, ich aber infolge von Embolie, veranlaßt durch Endocarditis. Ich habe nämlich bei Bronchitis nie Herzstechen beobachtet, mußte deshalb Endocarditis annehmen. In den letzten Tagen seines Lebens bei Rudolf bestätigte sich meine Diagnose noch mehr, indem sich eine Embolie im linken Bein und am letzten Tage auch in der Lebergegend einstellte. Bezüglich der Behandlung waren wir jedoch mit Viktor gleicher Ansicht.

Am 12. und 13. Januar zogen wir auch die beiden Ärtzte Dr. Alf(red Jekelius, geb.1865, gest. 1935) und Dr. Fritz Jekelius (geb. 1856, gest.1931) zu Consilien zu, die dann auch später den Kranken zeitweilig besuchten.

Trotz allen Bemühungen von uns vier Kollegen erlag unser lieber Rudolf doch am 18. Januar ¾ 1 Uhr seiner schweren Erkrankung.

Er wurde noch am selben Abend ½ 6 Uhr (statt 5 Uhr) mit zahlreicher Begleitung auf den (Innerstädtischen) Friedhof in die Leichenhalle überführt. Ich ging mit Otto (von Bömches, geb. 1880, gest. 1958. Ehemann der Hedwig, Tochter von Rudolf Lassel) und Hede (Hedwig, älteste Tochter von Rudolf Lassel, geb. 1887, gest. 1951), da Malchen (= Amalie geb. Helmbold, geb. 1846, seit 1865 verheiratet mit Dr. Eduard Gusbeth, gest. 1942) und Bertha (älteste Tochter von Dr. Eduard Gusbeth, Gattin von Rudolf Lassel seit 1886, gest. 1941) nicht mitkamen.

Bertha ist durch die unermüdliche Pflege des Rudolf während seiner ganzen Krankheit zu sehr erschöpft und Malchen blieb bei ihr, um sie nicht allein zu lassen.

Während seiner qualvollen Krankheit war Rudolf immer geduldig, ruhig, nie aufgeregt, beschäftigte sich in seinem Halbschlummer, in den er zeitweilig verfiel, immer mit Musik, oder seinen Schülern, sagte mehrmals, man müsse absagen, denn er könne jetzt die Stunde nicht abhalten, er sei zu schwach. Und so ging das tagaus tagein in seinen Phantasien immerfort.
Freitag, am 11. Januar nahm er in rührender, ergreifender Weise Abschied von allen seinen Angehörigen. Mir sagte er: „Lieber Vater, danke dir für die viele Liebe, die du uns und unsern Kindern in so vielen Jahren erwiesen hast“ und gab mir seine Hand.

In der Nacht von Sonntag auf Montag, vom 13. auf den 14. Januar, war er so schlecht, daß man seinen Tod erwartete; dann aber erholte er sich etwas auf kurze Zeit, um am 18. Januar, wie erwähnt, seinem schweren Leiden zu erliegen.

Die Kirche war sein Leben, die Kirche war aber auch sein Tod - nach der heftigen Erkältung am 1. Christtage. Zahllose Kränze wurden von den verschiedensten Seiten gebracht, auch ich mit Malchen widmeten einen schönen gemachten Kranz auf einem großen schwarzen Band mit der Inschrift:

„Ihrem lieben Rudolf seine treuen Schwiegereltern“.

Am 20. Januar, bei schönem mildem Winterwetter wurde er unter ungeheuer großer Beteiligung aller Klassen der Kirchen-Bevölkerung in der Gruft Nr. 31 in der unter dem Schloßberg gelegenen Reihe (B) beigesetzt, wo seit 1851 so viele Mitglieder der Lasselschen Familie ruhen, seine Großeltern, seine Eltern u.s.w.

Die Grabrede hielt (der Blumenauer Pfarrer Stadtprediger 1901 - 1924) Fritz Schiel (1861 - 1924) in der Leichenhalle, dann sprachen der Gymnasialrektor Dr. Oskar Netoliczka (1865 - 1940) und Dr. Oskar Tellmann (1872 – 1931) Ade, als Vorstand des (1859 gegründeten Kronstädter Männer-) Gesangvereines. Dann sangen der Kirchenchor, zum Schluß die Mitglieder des Gesangvereins und des (1885 gegründeten Kronstädter Deutschen) Liederkranzes und um 4 (=16) Uhr hatte die überaus feierliche Leichenfeier ihr Ende erreicht.

Ich kam mit Lene (= Helene, die jüngste Tochter von Dr. Gusbeth, geb.1874, gest 1946) und Eduard (Schmidt, Gatte der Helene, geb. 1854, gest. 1930) im des (Fabrikanten) Dr. W (ilhelm). Czell (1849 - 1920)schen ( Personenkraft-) Wagen heimgefahren, Otto (von Bömches) mit Hede und Trude (= Gertrud, Tochter von Dr. Viktor Nussbächer, geb. 1891, gest 1951) im (Alfred Rudolf) Seewaldtschen (Mühlenbesitzer, 1862 - 1939) (Personenkraftwagen).

Zu Hause (damals Spitalsgasse Nr. 25, heute Nr. 27) waren Malchen und Bertha geblieben und hatten den Tisch gedeckt, allerdings nur mit zwei Flaschen Wein und Elöpataker (Mineralwasser) und einigen Wuchteln (?) ihn besetzt, dabei blieben wir alle bis nach 7 Uhr beisammen: Eduard (Schmidt, 1854 - 1930) und Leni (Helene, Tochter von Dr. Gusbeth 1874 - 1946) mit ihren drei Kindern (Edita, geb. 1894; Magda, geb. 1897 und Rolf geb. 1901, gest. 1941), Viktor (Nussbächer) und (seine Tochter) Trude, dann Bertha mit Otto und Hede, da wurde Alles in die Tiefe (?) Rudolf war versorgt(?) mit dem, was an ihm sterblich war.

Mit seinem Gott aber und seinen musikalischen Leistungen wird er fortleben im Andenken und Weiterwirken unseres Volkes, so lange dieses besteht!

Und nun in Kürze zu seinen Beziehungen zu uns.

Als noch junger Mann von 25 Jahren heiratete er in Bistritz, wohin wir zur Hochzeit gefahren waren, unsere liebe Bertha, damals 18 Jahre alt. Rudolf war damals dort Vorstand des Musikvereines. Seine Mutter (Auguste Lassel, geb. Bömches, 1830 - 1905, Witwe des Gymnasialrektors Franz Lassel 1824 - 1876), (...) hätte am liebsten das Verhältnis, d. h. die Verlobung Rudolfs mit Bertha, die etwa ein Jahr früher in Kronstadt geschlossen worden war, aufgelöst, dichtete in Briefen ihrem Sohn Epilepsie an, die nach einer Anfrage an Dr. (Karl Daniel) Connert(h, 1839 - 1892), seinen Bistritzer Arzt, gar nicht vorhanden war, um uns zum Rücktritt zu bewegen. Sie hätte ihren Sohn am liebsten mit einer Tochter des dortigen Stadtpfarrers (1875 – 1902, Georg Gottlieb) Budaker (1825 - 1902) verheiratet. Da aber Bertha ihren Rudolf sehr liebte, war sie mit Malchen auf den schändlichen Brief hin sogleich nach Bistritz gereist, um Rudolf zu pflegen, traf ihn aber glücklicherweise gesund. Dann wurde alles zur Hochzeit vorbereitet, wozu auch Rudolfs Mutter, nachdem sie ihren (...) Plan vereitelt gesehen hatte, ihre Einwilligung gab. Ich fuhr dann mit Mathilde (zweite Tochter von Dr. Gusbeth, geb. 1871, gest. 1895, verheiratet mit Dr. Viktor Nussbächer) nach Bistritz, und am 8. März 1886 fand die Trauung der jungen Leute statt.

Am Ende dieses Jahres starb dann der Kronst(ädter) Organist (Hermann) Geifrig (1850 - 1886) an Gehirnparalyse und Rudolf wurde – trotz der Intrigen des früheren (1881 – 1907) Stadtpfarrers Dr. (Franz) Obert (1828 – 1908) und seiner Helferin Frau Lotte Lurtz (1836 - 1913) – zum Organisten unserer Kathedrale und einige Jahre später auch zum Kantor gewählt, wo er seine segensreiche Tätigkeit etwa 30 Jahre lang entfaltete, wo er später (1894) den Schüler-Kirchenchor ins Leben rief und in einer nie geahnten Weise weiterentwickelte, wie er durch seine herrlichen Kirchenkonzerte Tausende von Zuhörern mächtig ergriff und erhob.

Durch seine große musikalische Begabung hat er auch sehr viele Tonstücke geschaffen, die sich einer großen Anerkennung erfreuen, hat einige reich begabte Schülerinnen, wie die Schwestern Ella (1874 - 1954), Lulla (1876 – 1948), Luise Gmeiner (1885 - 1961) und Fräulein Honigberger Selma (1888 - 1958) teils zu vorzüglichen Sängerinnen und Pianistinnen herangebildet und die Liebe zur Musik in zahllosen Familien gefördert.

Als Kronstadt durch die deutschen Truppen befreit wurde (8. Oktober 1916), spielte Rudolf auch den deutschen Truppen in unserer Kirche öfters Orgel und wurde dadurch bei den vielen musikalischen Offizieren immer bekannter und beliebter.

Ja, auch der deutsche Kaiser (Wilhelm II.) ließ sich am 24. September 1917, als er unsere Vaterstadt besuchte, von Rudolf in der Schwarzen Kirche Orgel spielen und seinen Schülerkirchenchor singen und war mit dem Gebotenen so zufrieden, daß er dem Rudolf persönlich die Hand drückte und ihm seinen warmen Dank aussprach und einige Tage später den preußischen roten Adlerorden IV. Klasse überreichen ließ.

Wie viel Rudolf auch für Kriegsfürsorge tat, geht am besten daraus hervor, daß er im Jahr 1915 27-mal bei den verschiedensten Konzerten und Darbietungen unentgeltlich mitwirkte.
Auch im Kronstädter Männergesangverein war er zwölf Jahre (1889 - 1901) gegen einen wahrhaft bescheidenen Gehalt von 100 Kronen (als Chormeister) tätig. Er legte diese so viel Zeit und Kraft raubende Stelle nieder und füllte dann – da er auf Erwerb angewiesen war – die frei gewordene Zeit mit Stundengeben aus, die bei ihm sehr gesucht wurden.

Von Jahr zu Jahr wurden seine Leistungen mehr anerkannt und er hatte einen so guten Ruf als Musiker, daß er zur Beurteilung neuer Orgeln an die verschiedensten Orte gerufen wurde.
Im Umgang war er überaus liebenswürdig, so daß er als angenehmer Gesellschafter überall gern gesehen war; dabei hatte er einen stets aufs Edle und Schöne gerichteten Sinn.

Was nun sein Familienleben betrifft, so war dies mit seiner Frau, unserer Tochter (Bertha), überaus innig und zärtlich; sie war ihm nicht nur Gattin, sie vertrat auch die Stelle guter Freunde, denn er zog es vor, mit ihr spazieren zu gehen, mit ihr sich zu besprechen, statt das Gasthaus zu besuchen, darüber war er in seinen Bedürfnissen sehr anspruchslos, mit dem einfachsten Essen, den einfachsten Kleidern – wenn er nicht öffentlich auftreten mußte – zufrieden.

Er hatte mit Bertha vier Kinder, die einzige Tochter Hedwig (geb. 1887 – gest. 1951) – oder wie sie sich am liebsten nennen hört – Hedde, ist eine schöne schlanke junge Frau, die allerdings erst spät dem Mädchenstand entsagte, indem sie erst im Alter von 28 Jahren den jetzigen Hauptmann in der Reserve Otto von Bömches heiratete und zwar am 5. April 1916.
Der älteste Sohn Erwin (geb. 1889) widmete sich auch der Musik, zog bei Beginn des Weltkrieges auch an die Front und starb am 6. Juni 1915 an Wunden, die er in den Kämpfen bei Steif (?) zwei Tage vorher erhalten hatte; er war eine feinsinnige stille Natur.

Der zweite Sohn Hans (geb. 1893, gest. 1948) ist dagegen ganz anders geartet, er besitzt eine angeborene große Eitelkeit, er möchte immer die schönsten, teuersten Kleider haben, die Taschen voll Geld, besitzt wenig Ausdauer, so daß er verschiedene Studien angefangen, aber nichts vollendet hat. Er ist jetzt Artillerie-Oberleutnant in der Reserve. Hoffentlich wird er sich später aktivieren lassen, um doch etwas Ordentliches in der Welt vorzustellen.

Der jüngste Sohn Gerhardt (geb.1898) ist, nachdem er durch Ependymitis (?) durch Influenza an Epilepsie erkrankt war, die ihn immer mehr geistig zurückbrachte, im 13. Lebensjahr am 18. October 1910 gestorben.

Dies sind bis jetzt die Familienverhältnisse des Rudolf gewesen.

Und nun noch einiges über ihn selbst.

In (den) ersten Jahren seiner Ehe war er in hohem Grade in geistiger, vor allem gemütlicher Hinsicht abhängig von seiner (...) Mutter(...).

Sie verfiel dann in ihrem Alter in einen geistigen Schwachsinn, so daß Rudolf selbst sie in das Siechenhaus tat, wo sie dann im 75. Lebensjahr starb (1905).

Als Rudolf sie einmal in ihrem wahren Wesen kennen gelernt hatte, wurde unser Verhältnis zu ihm ein sehr schönes und blieb es bis an sein Lebensende,
Wie viel könnte ich von unserem lieben Rudolf noch mitteilen? Über den Einfluß, den er in musik(alischer) Beziehung in ganz Kronstadt und weit darüber hinaus ausübte, über die allgemeine Achtung und Liebe, die ihm von allen Schülern zuteil wurde. Auf ihn paßt das schöne Bibelwort: „Selig sind die, die in dem Herrn ruhen, denn ihre Werke folgen ihnen nach“ (Offenbarung, 14,13). Ja, auch seine schöne Wirksamkeit, die er auf die Jugend ausübte, wird noch nach Jahrzehnten nicht aufhören! Einen solchen Organisten, wie er war, hatte Kronstadt noch nie und wird nie einen bekommen! R(uhe) s(einer) A(sche)!

Ich will hier nach die gemütstiefen Verse folgen lassen, die Rudolf auf seinem Sterbebette wenige Tage vor seinem Tode niederschrieb, und die beweisen, wie sehr er sich mit seinen Schülern beschäftigte. Sie lauten:
 

„Und soll es denn geschieden sein
von dieser wunderschönen Erden
So laßt es nicht zu traurig sein
Wenn sie mich nun begraben werden.

Es war ja oft ein Jubelchor
Wenn um mich alle der Mädchen, Jungen,
Lieb reine Stimmen hoch empor
Zum lieben Gotteshaus gedrungen!“
 

Ja; die Kirche war Rudolfs Leben, aber sie war auch, wie anfangs mitgeteilt, sein Tod!

Wie beliebt Rudolf war, beweisen die vielen Beiträge, die bis jetzt schon zu seinem Andenken eingelaufen sind. Warme Nachrufe brachte ihm die Kronstädter Zeitung Nr. 15 vom Redakteur Dr. (Arthur) Polonyi (1880 - 1943), dann Nr. 16 von (Stadtpfarrer 1908 - 1922) Dr. Franz Herfurth (1853 - 1922), ferner das Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt Nr. 13457 und in Nr. 13459 von (Zeichenprofessor und Dichter) Ernst Kühlbrandt (1857 - 1933). Er wird noch in vielen Zeitungen in seiner großen, segensreichen Wirksamkeit besprochen werden.

(Vgl. die schöne Monographie von Wolfgang Sand über Rudolf Lassel, 1999).