Über mittel- und langfristige Projekte

Vorhaben des Kreisrates vorgestellt von Vizevorsitzenden Mihai Pascu (USL)

Mihai Pascu, Vizevorsitzender des Kreisrates Foto: Hans Butmaloiu

Die Printmedien Kronstadts brachten in den letzten Wochen zahlreiche – und oft widersprüchliche – Kommentare oder Behauptungen über die Projekte und Vorhaben, welche sich auf der Agenda des Kreisrates befinden. Da zwischen diesen Berichten und der öffentlichen Planung auf der eigenen Internetseite der Behörde erhebliche Unterschiede sind, beschloss der Vizevorsitzende des Kreisrates, die Pressevertreter zu einem Sondertreffen einzuladen, in welchem er ausführlich über jedes Projekt Auskunft gab, aber auch deren Priorität klar definierte.

Die Feststellung, mit welcher Mihai Pascu seine Vorstellung begann, war auch die schmerzlichste: Im Finanzjahr 2013 gibt es erheblich weniger Geld als im Vorjahr. Vorrangig bleiben trotzdem das Großvorhaben des Flughafens und der Ausbau/die Instandhaltung des Straßennetzes. Das bis vor einem Jahr noch von seinen Gegnern mitleidig belächelte Vorhaben des internationalen Flughafens bekommt eine ganz besondere Bedeutung, da der Bau der Autobahn in dem Abschnitt Kronstadt für einige Jahre in die Warteschleife gelegt wurde.

Da die Finanzierung des Flughafens durch ein Darlehen gesichert ist, erklärte Mihai Pascu welches die nächsten Schritte in diesem Frühling sind: Das Einholen der Überfluggenehmigung von der Nationalen Luftfahrtbehörde mit Frist im Februar und die Abnahme der Baupläne für Start/Landebahn und Rollbahnen im März. Der eigentliche Baubeginn kann mit dem Ausheben der Baugrube im April beginnen, die ersten Betonflächen folgen sobald es keine Frostgefahr gibt. Die Fertigstellung der Betonpisten ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen. Bei dieser Gelegenheit gab Mihai Pascu auch die erwarteten Einzelheiten der vorgesehenen Abfertigungskapazität bekannt: 300 Fluggäste in Spitzenzeiten und gleichzeitige Bewegung von vier Maschinen auf der Rollbahn, zwei für Mittelstrecken und zwei für Kurzstrecken.

Ein zweites Vorhaben welchem besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, bezieht sich auf die Landwirtschaft und der effektiven Unterstützung von Kleinbauern/Farmern. „Um für Kleinerzeuger angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen, so dass diese endgültig von dem Druck der Zwischenhändler befreit werden, arbeiten wir an einem Lager/Silosystem, das für die Zwischenlagerung ihrer Erzeugnisse gedacht ist. Damit verbunden ist das Transportterminal neben Tartlau, wo ein Eisenbahnknoten angelegt wird, der schon die Zusage des Transportministers hat. Ebenso wird hier auch das Straßennetz zusammenlaufen“, erklärte Mihai Pascu. Angeschlossen an das Lagerungssystem ist eine Warenbörse für Gemüse und Getreide vorgesehen, welche gewinnbringend den Absatz der Produkte durchführen wird.

Ein anderes Vorhaben ist die Nutzung der begonnen Arbeiten an einem Sammelbecken des Alt-Flusses in der Nähe von Mândra. Hier hatten um 1985 großflächige Bauarbeiten für ein Sammelbecken begonnen, aus welchem Kühlwasser bis Victoria-Stadt, zu einer Nuklearanlage geführt werden sollte. Mihai Pascu: „Gott sei Dank, haben wir jetzt keinen Reaktor oder eine andere ähnliche Anlage in der Nähe, doch den schon begonnenen Anlagen wollen wir eine neue Bestimmung geben, ansonsten würde es ein Verlust bleiben. Die Eindämmungen sind in unterschiedlichen Ausführungsstadien, viele sind gar nicht begonnen, andere sind mehr als die Hälfte fertig.

Sie wurden nach 1990 durch Hidroelectrica, dem Verwalter aller Wasser betriebenen Stromerzeugungsanlagen von Nuclerarelectrica übernommen, da letztere ihre Projekte aus Geldmangel drastisch einschränkte. Hidroelectrica hat auch nicht viel investieren können und sucht nun nach einer erweiterten Nutzungsmöglichkeit des Vorhabens. Eine sofortige Nutzungsmöglichkeit ist die als Süßwasserreservoir für die Landwirtschaft, extrem nützlich in solch trockenen Jahr wie wir es 2012 hatten.

Durch seine Lage kann hier das Wasser aller Nebenflüsse aus dem Fogarascher Gebirge gesammelt werden und auch der Weiterfluss des Altes besser geregelt werden. Ob da noch ein Wasserkraftwerk oder ein Freizeitpark hinzukommt, das hängt von anderen Faktoren ab, aber das ist durchaus vorstellbar und sinnvoll.“