WANDERN: Die letzten Spuren

Verschütteter Eingang zu einer Eisenerzabbaustelle von einst

Der Szeklerstein ist nicht sehr hoch (1129 m) aber trotzdem markant.

Viele ehemalige Obstgärten gibt es rund um Eisenburg/Rimetea. Fotos: der Verfasser

Eisenburg/Rimetea/Torockó ist seit ungefähr zwanzig Jahren eine Gemeinde in der der Tourismus richtig aufblühen konnte. Dazu beigetragen haben gleich mehrere Umstände: dieses Gebiet im Kreis Alba in den Westkarpaten (Trascău-Gebirge) weist viele Eigenheiten auf. Die Mehrheit der Bewohner sind Ungarn unitarischen Glaubens; der Szeklerstein/Piatra Secuiului/Székelykö prägt das Dorfbild; die Ruinen der Nachbargemeinde Colțești locken viele an.
Der deutsche Name der Ortschaft deutet auch auf steirische Bergleute hin die vermutlich im 13. Jahrhundert hier angesiedelt wurden, um zusammen mit anderen Bevölkerungsgruppen das reiche Eisenerzvorkommen in diesen Bergen zu verwerten.

Die letzten Zeugen des Eisenerzabbaus im Mittelalter sind heute nur einige verschüttete Grubeneingänge. Gegraben wurde in den Berg, erfährt man im Dorfmuseum, also im Tagebau und nicht in Bergstollen. Die einzige relativ gut erkennbare Stelle, wo das eisenerzhaltige Gestein ans Tageslicht befördert wurde, kann man von Eisenburg aus zu Fuß in rund eineinhalb Stunden auf einem mit gelben Dreieck gekennzeichneten Wanderweg erreichen. Im Nordwesten der Gemeinde beginnt ein als Lehrpfad eingerichteter schöner Weg zunächst entlang der Waldgrenze auf Wiesen, wo bereits Hagebutten blühen. Der Weg weist alle Attribute auf, um als Lehrpfad zu gelten: geringer Schwierigkeitsgrad, weil er größtenteils der Höhenlinie folgt, deshalb auch für Familien mit Kindern zu empfehlen ist; abwechslungsreich, durch schattigen Wald und sonnige Weide, interessante Ausblicke auf den imposanten nahen Szeklerstein. Mehrere Schautafeln informieren die Wanderer auf rumänisch, ungarisch und englisch über Pflanzen- und Tierwelt der Region, über Wiesen und Wälder als Biotope, über den Kreislauf des Wassers in der Natur und über die Eisenerzvorkommen und ihre Bedeutung für die Geschichte dieses Gebietes.

Vom letzten Zeichen der Eisenerzförderung von einst führt der Weg nun steil ansteigend weiter. Diesmal ist es kein Lehrpfad mehr, sondern eine recht anstrengende Tour zu einem Hang des Băieșilor-Berges (băieș = Bergmann), der eine schöne Aussicht auf das untere Ende des Arieș-Tales bietet.