WANDERN: Schuler als Schutzraum

SKV-Mitglieder bei Aufräumarbeiten neben der Schutzhütte.

Die Infotafel gibt Auskunft über das Schutzgebiet und die SKV-Geschichte.
Fotos: Ralf Sudrigian

Ein freiwilliger Arbeitseinsatz der SKV-Mitglieder an einem kühlen aber sonnigen Samstag bei der Julius Römer-Hütte am Schuler bot die Gelegenheit, sich da auch über die Umsetzung des Projektes „Schuler – ein Vorzeigemodell für Schutzgebiete in Rumänien“ ein Bild zu machen.

Es handelt sich um eine Wanderkarte für den Schuler (in der Hütte erhältlich) und um eine Infotafel die an der Vorderwand der Hütte angebracht ist. Diese Infomaterialien sind von dem Verein für Ökotourismus in Rumänien (AER) erstellt worden mit Unterstützung der „Stiftung für Partnerschaft“ (Fundaţia pentru Parteneriat) und einer bekannten Tankstellenkette. Umgesetzt wurde das Projekt vom Siebenbürgischen Karpatenverein (SKV).

Die Wanderkarte ist ein Auszug der Karte „Schuler und Schulerau“ aus der Reihe „Descoperă Eco-România“ (ohne Maßstabangabe, dafür aber mit Höhenlinien) und bietet eine Übersicht der wichtigsten markierten Wanderwege, wie auch der Skipisten und der Drahtseilbahnen. Auf der Rückseite stellen sich kurz AER und SKV vor, wobei auch zwei historische Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen sind. Angeführt werden die Definitionen der vier Kategorien von Schutzgebieten in Rumänien: Naturschutzgebiet, Natura 2000, Naturpark und Nationalpark.

Große Teile des Schulers (Julius Römer-Hütte, Westhang Catepu-Tal, Lamba Mare-Tal, DN1 von Untertömösch bis zum Calului-Tal und der Kamm bis zur Rosenauer Klamm) sind Natura 2000-Schutzgebiet. Das heißt, dass da Tourismus zum Erholungszweck gestattet ist, wie auch die damit verbundene Infrastruktur (Wanderwege, Schutzhütte, Notunterkuft).

Auf der dreisprachigen (rumänisch, englisch, deutsch) Schautafel wird eingehender über dieses Naturschutzgebiet informiert. Vier Tier- bzw. Pflanzenarten werden kurz als Beispiel der Biodiversität vorgestellt, wobei auch auf ihre Rolle in diesem Lebensraum erinnert wird. Es handelt sich um den Bären, die Buche, zwei Orchideen-Vertreter: der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) und das Schwarze Kohlröschen (Nigritella nigra) sowie um eine seltene Käferart, der Alpenbock (Rosalia alpina), der eine wichtige Rolle bei der Zersetzung des „toten“ Holzes spielt.

Mit mehreren Archivfotos wird der dem SKV gewidmete Tafelteil illustriert. Hinzu kommt eine Rumänienkarte mit den Standorten der ehemaligen SKV-Hütten. Lediglich eine davon, die Julius-Römer-Hütte, wurde bisher, nach der Wiedergründung des Vereins (1996), dem SKV rückerstattet.

Sie befindet sich nun im Besitz der Kronstädter SKV-Sektion und wurde an Rolf und Nelly Truetsch verpachtet. Dank ihnen, dank den engagiertesten SKV-Mitgliedern und Hüttenfreunden die gelegentlich ehrenamtlich bei den Reparatur- und Ausbauarbeiten mithelfen, wächst nun die Hütte zu neuem Leben und ist somit zum SKV-Aushängeschild geworden, aber auch zu einem bewährten Partner in Sachen Umweltschutz und Ökotourismus.