Werte eines Christen vermitteln

Die Jugendgruppe der Honterusgemeinde Kronstadt bietet eine gute Gemeinschaft

Die Jugendgruppe der Honterusgemeinde und ihre Leiterin, Pfarrerin Adriana Florea

Die Zeltgruppen wurden nach bekannten Schauspielern oder Musikern benannt

Das Lagerfeuer im Glajarie-Tal ist ein einmaliges Erlebnis

Erst wenige Wochen ist es her, dass das Summer Camp des Jugendwerks der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien stattfand, nun wird die nächste große Aktion vorbereitet – der Evangelische Kirchentag, der vom 29. September bis zum 1. Oktober in der Zinnenstadt vonstatten gehen wird. Für die Jugendgruppe der Honterusgemeinde folgen danach Vorbereitungen für den Jugendgottesdienst in der Adventszeit, wenn Teens aus dem ganzen Land hier erwartet werden, gleich darauf das Krippenspiel. Über 15-Jährige, die sich aktiv in der Arbeit des Jugendwerks implizieren, werden vier Mal im Jahr beim Landes-Jugendmitarbeiterkreis erwartet. Das ganze Jahr über haben die Mitglieder der Jugendgruppe aus Kronstadt ein vielfältiges Programm.

Chance, sich zu entfalten

Die einmaligen Aktionen unter dem Jahr, wenn Teens aus mehreren Städten zusammen eine intensive Zeit miteinander verbringen, werden fortgesetzt und vertieft durch die regelmäßigen Treffen die während des Schuljahres stattfinden. Jeden Freitagabend wird der Jugendkeller im Blauen Haus, im Johannes-Honterus-Hof Nummer 2, für etwa zwei Stunden Ort der Begegnung. In gemütlicher Gemeinsamkeit lernen sich die jungen Leute durch Spiele, Singen, sowie durch Bibelarbeit selber und gegenseitig besser kennen. Die Schüler und manchmal sogar Studenten, ehemalige Teilnehmer, diskutieren bei ihren Zusammenkommen aktuelle Themen, die sie bewegen und füllen diese mit christlichem Inhalt. So kommen zum Beispiel die Dankbarkeit für das, was man hat, auf und die Erkenntnis, dass nicht alles selbstverständlich ist, was man hat, weder Familie, noch Freunde oder Nahrung, sondern dass diese Geschenke Gottes sind. So auch die Gaben, die jeder hat. Diese können die Jugendlichen im Rahmen der wöchentlichen Treffen herausfinden und entfalten, sagt die Pfarrerin Adriana Florea, Leiterin der Jugendgruppe.  „Hier habe ich die Chance gehabt, mich zu entfalten und das zu versuchen, was ich wirklich machen wollte, ohne mich zurückhalten zu müssen“ erzählt Aida Şelaru (22), Uni-Absolventin, die den Jugendtreffen treu geblieben ist und immer daran teilnimmt, wenn sie in Kronstadt ist.

Dass sie sich „in dieser Gruppe so akzeptiert gefühlt“ hat wie sie ist und offen über alles reden kann, was ihr am Herzen liegt, aber auch die erhaltenen geistlichen Impulse motivierten Aida sich zur Mitarbeiterin in den Gemeinden, Jugendgruppen und Veranstaltungen des Jugendwerks ausbilden zu lassen. So bleibt sie der Arbeit mit Jugendlichen nahe und kann sich auf die Mitgestaltung des alljährlichen Jugendtags oder des  Teenie-Camps freuen. Der Jugendkeller, wo Aida seit ihrem 14. Lebensjahr mit ihresgleichen als Gruppe gewachsen ist, bietet jedes Jahr Teenagern einen guten Abschluss der Woche mit tollen Beschäftigungen, manchmal sogar mit Film- oder Kochabenden.

Bibelarbeit anhand bekannter Filme

Höhepunkt der Jugendarbeit aus Kronstadt, sowie landesweit ist das Sommerlager des Jugendwerks der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, das in Rosenau stattfindet. Dort genießen Jugendliche aus mehreren Städten acht Tage lang neben Wasser- und Geländespielen, Lagerfeuer oder unterschiedlichen Werkstätten  Wanderungen, bunte Abende und nehmen an der Bibelarbeit teil.In diesem Jahr haben die Veranstalter die Bibelarbeit auf Gemeinschaft orientiert. Das Gefühl erleben, einer Gemeinschaft anzugehören und sich von den anderen so angenommen zu fühlen wie man ist, das wollten Adriana Florea, Frank Gründler und Alex Ahire den Teilnehmern „mitgeben“. Dazu wurden Ausschnitte aus bekannten Filmen betrachtet und über christliche Werte gesprochen, die darin erscheinen. „Braveheart“, „Ziemlich beste Freunde“ oder „I Am Legend“ waren Ausgangspunkt für einen interaktiven Denkprozess mit seinesgleichen. Jeder Abend endete mit einer Andacht, das Camp mit einem Segnungsabend. Nach der intensiven gemeinsamen Zeit nehmen die Gemeinden die Jugendlichen wieder auf und bieten durch die regelmäßigen Treffen, wie die Jugendstunde, die nötige Konstanz, um das neu Erworbene in den Alltag umsetzen zu können.

Anderen geben was man selber bekommen hat

Für manche Teilnehmer ist dies nicht die erste Erfahrung im Sommercamp. Sie kehren jährlich zurück, so wie Maya Kielhorn, die schon seit 9 Jahren immer wieder in den Ferienlagern dabei ist, heuer als Mitarbeiterin, das heißt sie hilft in der Veranstaltung des Lagers. Knappe 20 Mitarbeiter waren bestrebt, dass das Programm eingehalten wird und alles bestens verläuft. „Man ist hier freundlicher, offener, hilfsbereiter. All die guten Sachen sind da“ erzählt die junge Hermannstädterin begeistert. Sie betont aber auch, wie wichtig es sei, die neuen Gewohnheiten, die man im Sommer Camp erwirbt in den Alltag, mit nach Hause zu nehmen, so zum Beispiel „das tägliche Beten, die Zeit für sich wie auch die Zeit mit Gott und das Vertrauen auf etwas Größeres“. Für die Teilnehmer ist das Zeltlager der Höhepunkt des Jahres, wenn sie mit alten und neuen Freunden inmitten der Natur zusammen kommen. Das Jugendwerk der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien wurde Anfang der 90er Jahre von Joachim Lorenz gegründet und zählt zurzeit Jugendgruppen aus neun Gemeinden: Bukarest, Fogarasch, Heltau, Hermannstadt, Kronstadt, Mediasch, Mühlbach, Petersdorf und Zeiden.