Zum 60. Geburtstag der KR

Es sind 60 Jahre vergangen, seit in Kronstadt eine Regionalzeitung für die Siebenbürger Sachsen gegründet wurde, die den Namen “Volkszeitung“ erhielt. Sie wurde auch bei uns zu Hause, neben dem „Neuen Weg“, gelesen.
Als die Regionen abgeschafft wurden, erhielt die Wochenschrift den Namen „Karpatenrundschau“ und wurde auch im Banat gelesen. Es war von Anfang an eine Wochenschrift, die Niveau hatte. Sie war zwar weiter ein „Organ der RKP“, wie die gesamte Presse der damaligen Zeit, wandte sich vor allem an Intellektuelle, war eine wahre Fundgrube für Leser, die über Volkskunde und Geschichte unserer Gemeinschaft genau und korrekt informiert sein wollten (man denke z.B. nur an die Aufsätze von Maja Philippi) und es konnte sogar der allgegenwärtigen Zensur ab und zu ein Schnippchen geschlagen werden, wie es Hannes Schuster sehr gekonnt in seinen Sportkommentaren tat. Nach dem Umsturz gab es, Gott sei Dank, keine Zensur mehr, aber bald begannen in der aufkeimenden Marktwirtschaft die finanziellen Schwierigkeiten, weil das Blatt durch seine kleine Auflage unrentabel war. Der Beschluss, die „KR“, so wie die „Banater Zeitung“ als Mantelausgaben der „ADZ“ erscheinen zu lassen, erwies sich als glücklich. Es gab dann noch einen kritischen Moment, als vor fast 10 Jahren die ADZ als Tageszeitung aufgelöst werden sollte, damit auch die beiden Mantelausgaben und eine einzige Wochenschrift in Temeswar für die gesamte deutsche Minderheit in Rumänien erscheinen sollte. Aber auch dieses Hindernis wurde umschifft und wir haben die ADZ weiterhin als einzige deutsche Tageszeitung in SO-Europa, mit Jahrbuch und „Komm mit“ und selbstverständlich den beiden wöchentlichen Mantelausgaben der KR und der BZ.
Auch wenn die gesamte gedruckte Presse weltweit in Schwierigkeiten steckt und fast wöchentlich das eine oder andere Blatt nur noch online erscheint, wird es, so lange es eine deutsche Minderheit in Rumänien geben wird, auch den Herausgeber DFDR geben und, wenn auch ein großer Prozentsatz der uns seitens der rumänischen Regierung zur Verfügung gestellten Gelder unserer Presse zugute kommt, wird dem auch weiterhin so sein.
In diesem Sinne – alles Gute auch für die nächsten 60 Jahre!

Paul-Jürgen Porr
Vorsitzender des DFDR