KULTUR: Nachrichtenarchiv

Swingendes Barock

Platée ist eine in die Jahre gekommene, eingebildete, hässliche Sumpfnymphe, die sich gleichwohl immer noch Hoffnung auf Liebe oder Ehe macht, oder auf beides zusammen. Trotz ihres komischen Aussehens ist sie so vermessen zu glauben, Cithéron, der König des Kithairon-Gebirges unweit von Athen, habe es auf sie abgesehen. Diesen Umstand macht sich Merkur zunutze, der im ehelichen Zwist des obersten olympischen Götterpaares vermitteln will. Um Juno...

[mehr]

Stadtkirchen im Fokus

Mehr als ein Jahrzehnt ist vergangen, seit Hermann Fabini seinen zweibändigen „Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen“ veröffentlichte. Die beiden Bücher – mittlerweile gehören sie zur Kirchenburgen-Standardliteratur – ergänzt der Hermannstädter Architekt nun mit einem dritten Band über die „Sakrale Baukunst in siebenbürgisch-sächsischen Städten“. Das neue Buch soll die bisherigen ergänzen und abrunden, schreibt Fabini...

[mehr]

Babuschka und die Glocke

Unterschiedlicher kann man sich Theaterdarbietungen nicht vorstellen, wie sie am vergangenen Freitagabend von zwei Frauen in Hermannstadt/Sibiu in deutscher Sprache geboten worden sind: Die Niederländerin Thea Rijswijk trat im Erasmus-Büchercafé mit dem Monolog „Baba comunistă – Nostalgie einer rumänischen Frau“ nach Dan Lungus Roman „Sunt o babă comunistă“ vor das (wenige) Publikum, zwei Stunden später fand im Rahmen des Internationalen...

[mehr]

Stürmisch, glühend – und en détail durchdacht

Leidenschaft, Eifersucht, Verrat und Intrige – brennendere Gefühle als in Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ gibt es kaum anderswo in der Geschichte der Bühnenmusik. Und gerade die atemberaubende Intensität, das unruhige Tempo, das Hin-und-Her von befürchteten oder erhofften Ereignissen, die stetig sich aufstauende Spannung machten aus der „Tosca“-Premiere der Kronstädter Oper kurz vor Saisonabschluss ein Erlebnis: Die Inszenierung des italienischen...

[mehr]

Deutsche Vergangenheitsbewältigung im amerikanischen Exil

Margarethe von Trottas Spielfilm „Hannah Arendt“, der im Herbst vergangenen Jahres auf dem Internationalen Filmfestival von Toronto Weltpremiere und im Januar dieses Jahres Deutschlandpremiere hatte, ist seit Kurzem auch in Rumänien (mit rumänischen Untertiteln) zu sehen. In Margarethe von Trottas neuestem Oeuvre wird nicht nur Deutsch gesprochen. Da der Film schwerpunktmäßig in Amerika spielt, wohin sich die deutsche politische Theoretikerin und...

[mehr]

Adam Müller-Guttenbrunn und das Banat

„Adam Müller-Guttenbrunn war der Lehrer, wir alle dürfen seine Schüler sein“. So einfach und treffsicher resümierte einer seiner banatschwäbischen Nachfahren, Pfarrer Andreas Reinholz aus Maria Radna, kürzlich, anlässlich der Feier zum 90. Todestag im Heimatort Guttenbrunn/Zăbrani das heutige Erbe des Schwabendichters.Schöne, nachhaltige Zeichen über den wohl bekanntesten und berühmtesten großen Sohn der Banater Schwaben gibt es vielerorts vom...

[mehr]

Bild eines schöpferischen Menschen im Spiegel großer Umbrüche

Nun liegt sie endlich vor, die langerwartete Biografie des Kantors und Organisten Franz Xaver Dressler (1898-1981), der das Musikleben Hermannstadts über ein halbes Jahrhundert entscheidend geprägt hat. Mit dieser Veröffentlichung legt Christine Stieger ihre Dissertation als ansprechend gestaltetes Buch vor. Geboren im Jahr 1979, als der über achtzigjährige Dressler Hermannstadt für immer den Rücken kehrte, hat die Autorin schon rein biografisch...

[mehr]

Mühlen, Brauereien und Pressen

Desinteresse der Eigentümer, mangelnde Kompetenz von Behörden, spekulationsgetriebene Investoren und Vandalismus sorgen für eine kontinuierliche Zerstörung wertvoller Denkmäler der rumänischen Industriegeschichte. Auch im dritten Band der Reihe „Vorindustrielles und industrielles Erbe in Rumänien“ warnt Herausgeber Dr. Volker Wollmann  schon im Vorwort vor dem fortschreitenden Verlust von Kulturgut hierzulande. Umso wertvoller ist Wollmanns...

[mehr]
Seite 2 von 2