KULTUR: Nachrichtenarchiv

Mondän wie der Mond

Menschen, die aus Rumänien kommen, entwerfen ihr eigenes Weltmodell. Sie entfalten ein Bild von dem, was sie sehen, empfinden und erleiden in einer oft spielerischen und grazilen Art. Die Lyrik von Rose Ausländer gehört dazu, die 1901 in der damals noch habsburgischen Stadt Czernowitz/Cernăuţi geboren wurde, die dann von 1918 bis 1947 ein Teil Rumäniens war und deren Dichtung stets etwas Schwebendes hat, einen Klang erzeugt, der ohne Trompeten...

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Entzauberung eines Synkretisten

Der Schweizer Theologe Hans Küng zählt seit Jahrzehnten zur intellektuellen Avantgarde. Sein wirklichkeitsfremdes „Projekt Weltethos“ besitzt nach wie vor Anhänger. Er selbst hat es durch anhaltende Kritik an der katholischen Lehre 1979 sogar zum Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis durch den Vatikan gebracht. Wobei das Etikett des „Kirchenkritikers“ im deutschsprachigen Raum eher verkaufsfördernd wirkt. Innerkatholisch gibt Küng als Papst- und...

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Ein moderner Dracula-Roman

Am 8. März ist im Penguin Verlag ein neuer Roman von Dana Grigorcea erschienen: „Die nicht sterben“. Darin zeichnet die rumänisch-schweizerische Schriftstellerin ein atmosphärisch tiefgründiges Bild des postkommunistischen Rumänien. Mit großer erzählerischer Kraft bricht sie das Schweigen zwischen den Generationen und zeigt, dass noch lebendig ist, was man überwunden glaubte: Populismus, Chauvinismus und andere Geister der Vergangenheit... Eine...

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Dänischer Kinoheld spielt deutsche Legende auf Französisch

Lehnsherren – ein Wort, das in der deutschen Sprache schon so gut wie ausgestorben ist. Aber es hat mit Geschichte zu tun, weswegen man diesen alten Begriff beim Blättern in Schullehrbüchern, Lexika, Zeitschriften und beim Lauschen von Universitätsvorlesungen und akademischen Vorträgen stets präsent haben sollte. Weil er sehr gut auf die Beschreibung von Erpressung, Missbrauch und Willkür passt. Wer will denn heute im 21. Jahrhundert allen...

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„Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen nicht“

Die Bukarester Universitätsprofessorin Ioana Crăciun hat soeben im renommierten Heidelberger Universitätsverlag Winter einen literaturwissenschaftlichen Sammelband herausgebracht, der den schönen Titel trägt: „Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen nicht!“ Diese Titelformulierung verkehrt den Sinn des alten römischen Sprichworts „Inter arma silent Musae“, das sich an ein Diktum Ciceros anlehnt, in sein genaues Gegenteil. Kriegerische...

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„Rolf Bossert“-Gedächtnispreisträger 2021

Die Preisträgerin 2021 des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises steht nun fest. Aufgrund der Bewertungen der Jurymitglieder und auf ihren einstimmigen Beschluss hin wird der Träger oder die Trägerin des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises ab nun am Welttag des Buches, dem heutigen 23. April, bekanntgegeben. Die meisten Punkte in einer Werteskala von 1-5 mit 5 als Höchstbewertung  vereinigte Britta Lübbers aus...

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„Von der künstlerischen Anatomie zum vollendeten Werk“

Im Palais Suţu am Bukarester Universitätsplatz ist derzeit und noch bis zum 26. September dieses Jahres eine Ausstellung mit Werken vorwiegend rumänischer Zeichner, Maler und Bildhauer zu sehen, in welchen das Studium menschlicher Anatomie seinen künstlerischen Ausdruck gefunden hat. Die Dimensionen und Proportionen des menschlichen Körpers, die Vielfalt seiner Bewegungen und das dabei sich zeigende Spiel der Muskeln, äußere Oberfläche und...

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„Einer, der Hans hieß“

Es sind vier Faktoren, die den Roman von Dietfried Zink mit dem Titel „Einer, der Hans hieß“ bestimmen: Die geraffte Handlung, die auktoriale Erzählsituation, das Dingsymbol „Hans im Glück“ und damit verbunden der Wandel der realistischen in eine märchenhafte – und gegen Ende des Romans erneut in eine realistische – Darstellung. Zum gleichen Sujet, nämlich Deportation in und Flucht aus einem sowjetischen Arbeitslager, veröffentlichte vor 63...

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Der imaginierte, inszenierte Orient – aus der Sicht des 17. Jahrhunderts

Was sind eigentlich „Tronies“? Im holländischen und flämischen Barock als Übungsstücke oder Demonstrationsobjekte genutzte Bildnisse von meist anonymen Personen, die einen bestimmten altersbedingten, gefühl- oder charaktervollen Typus darstellen. Das waren also keine authentischen Darstellungen, sondern Kopf- und Charakterstudien, oft in reich geschmücktem orientalischem Kostüm, in dem sich auch Niederländer gern darstellen ließen. Als der junge...

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„Schwarzer Tod und Pestabwehr im frühneuzeitlichen Hermannstadt“

Im Schiller Verlag Hermannstadt ist unlängst ein Buch zum Thema „Schwarzer Tod und Pestabwehr im frühneuzeitlichen Hermannstadt“ erschienen, das sich zwar mit der Welt des 16. Jahrhunderts befasst, aber dennoch Blicke auf unsere heutige Gegenwart freigibt und somit Parallelen zwischen der frühen Neuzeit und dem beginnenden 21. Jahrhundert gestattet. Wie man sich gegen eine Epidemie wehrt und wie man mit einer Seuche umgeht, beschäftigt die...

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