KULTUR: Nachrichtenarchiv

Weggefährten auf Zeit...

Mit der Zerstörung des Tempels von Jerusalem im Jahr 70 nach Christus begann die große Irrfahrt des jüdischen Volkes durch eine fremde, allzuoft hostile Welt. Verjagt von den Römern, weit weg von der Wiege ihrer Heimat, zerstreut in alle Windrichtungen. Dort oft nur geduldet, dann wieder vergrault oder vertrieben. Bis einige von ihnen nach dem schrecklichsten aller Schrecken, dem Holocaust, den Weg zurück fanden ins gelobte Land. Ihr altes, neues...

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Die Ursulinenkrippe in Imst

Jede Ortschaft in Tirol, die etwas auf sich hält, hat in der Kirche oder in einem Museum eine Krippe aufzuweisen, oftmals sogar mehrere. Da sie an Wertschätzung nie verloren haben, fanden die von Kaiser Joseph II. per Dekret für einige Jahre verbotenen Kirchenkrippen in den Bauern- und Bürgerhäusern in kleineren Ausführungen als beliebte Familienkrippen ihre Fortsetzung. Liebhaber des Sujets kommen in Tirol voll auf ihre Rechnung.  Warenlager –...

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Auge in Auge mit der Wildnis

Faszination oder Zurückhaltung, Angst und Ekel – ein typisch anthropozentrischer Standpunkt, wenn es um die Kategorisierung von Wildtieren geht, sagt der Autor des Bildbands „Wild und frei“, Dr. Klaus Fabritius. In der Konfrontation mit dem Menschen musste viele Wildtiere ihren Lebensraum verlagern, die Biodiversität ist immer mehr bedroht. Heute können die meisten Kinder zehn Automarken benennen, aber keine zehn Blumen oder Vögel. Dabei ist die...

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Schützende Hand über dem Lebensfunken

Es ist bitterkalt an diesem frühen Oktobermorgen in der Strada Armeneasc˛ in Suceava: Sonne mit Zähnen. Wir – eine Handvoll Journalisten, Kameraleute, Radioreporter aus Bukarest – warten vor Haus Nr. 16 auf die Protagonistin der nächsten eineinhalb Stunden. Es ist der vierte mit Reportagen vollbepackte Tag auf der vom Departement für Interethnische Beziehungen (DRI) organisierten Reise auf den Spuren der nationalen Minderheiten in der Moldau und...

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Schützende Hand über dem Lebensfunken

Es ist bitterkalt an diesem frühen Oktobermorgen in der Strada Armeneasc² in Suceava: Sonne mit Zähnen. Wir – eine Handvoll Journalisten, Kameraleute, Radioreporter aus Bukarest – warten vor Haus Nr. 16 auf die Protagonistin der nächsten eineinhalb Stunden. Es ist der vierte mit Reportagen vollbepackte Tag auf der vom Departement für Interethnische Beziehungen (DRI) organisierten Reise auf den Spuren der nationalen Minderheiten in der Moldau und...

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Design made in Rumänien

Fast endlos schien das Unitäre. Im rumänischen Sozialismus erstrebte man eine nahezu absurde Gleichheit aller, ohne Raum für eine Vielfalt, die aus dem Einzigartigen entspringen kann. Das drückte sich nicht selten in den stets gleichen Wohnzimmern der Rumänen aus, die kaum eine große Auswahl beim Kauf von Einrichtungsgegenständen hatten. Dann kam die Wende und 30 Jahre später kann man von der Qual der Wahl sprechen. Und tatsächlich: Das...

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Im Land der Schokolade und Bananen

Zwei Kinder emigrieren mit ihren Eltern aus Rumänien und entdecken ein neues Land – Deutschland. Beide Erfahrungen, sowohl der Abschied von den Großeltern in Siebenbürgen wie auch die Ankunft im fremden Land sind ambivalent und schmerzhaft: Den Kindern erschließt sich nicht, warum sie Rumänien verlassen müssen. In ihrer Vorstellung ist Deutschland das Land der Schokolade und Bananen – aber: Ist es das auch wirklich? Die Ankunft im...

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Der Engel, er trug eine Krone

Was geschieht, wenn die Welt in einen Ausnahmezustand tritt? Wie erleben die Menschen die Zeit der Pandemie? Mit diesen Fragen setzen sich die beiden namhaften Dichterinnen, Dagmar Dusil und Ioana Ieronim, in ihrem Gedichtband auseinander. Sie führen einen lyrischen Dialog miteinander in zwei Sprachen, Deutsch und Rumänisch, indem jede die Gedichte der anderen übersetzt.

Dagmar Dusil, geboren in Hermannstadt/Sibiu, wohnhaft in Deutschland,...

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Ein neuer Blick wird auf Vermeer geworfen

In Dresden ist Vermeers berühmtes Gemälde „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“ (um 1657-1659), eines der rätselhaftesten Bilder der Galerie Alte Meister, zu Hause. Es ist das erste von sechs Gemälden, in denen sich der holländische Maler mit dem Thema des Brieflesens oder Briefschreibens auseinandersetzte. Ein Vorhang auf der rechten Seite verdeckt zu einem Drittel den ebenso hohen wie tiefen Raum und scheint uns den Zugang zu dem Bild zu...

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Ein halber Brautschleier als Erkennungszeichen im Jenseits

Mit Hefekranz und Salztellerchen steht der „kleine Mann“ vor der Tür: schwarzer Hut aus gekringeltem Lammfell, Weste, langer Schal, beides reich bestickt, Strümpfe aus weißer Wolle, die Füße stecken in Opanken. Ein schmucker Hirtenknabe, wie es sie hier in der Bukowina seit Jahrtausenden gibt. Marceluș brüllt ein Gedicht gegen den Wind.  Endlich hilft ihm jemand, die Maske abzunehmen, seine Hände sind ja beschäftigt. Das Gedicht wird, jetzt...

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