KULTUR: Nachrichtenarchiv

Er stand symbolisch für eine ganze Epoche

Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der gerade ins sechste Lebensjahrzehnt eingetretene Max Liebermann als größter lebender deutscher Maler bezeichnet. Von 1898 bis 1911 hatte er ununterbrochen die Präsidentschaft der Berliner Sezession inne. In seinem Palais am Pariser Platz, gleich am Nordflügel des Brandenburger Tores, versammelte er die geistige und künstlerische Elite des Landes, um die sich Wilhelm II. in seinem...

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Wenn nicht mal Mathe hilft...

„Schön wie die Acht“ – das klingt wie ein Buch für Kinder, die Mathe mögen. Aber wer mag schon Mathe? Nun, Malte mag Mathe, er bereitet sich sogar für die Matheolympiade vor. Mit fast dreizehn  ist er schon der Beste in seiner Schule. Malte mag Mathe, weil Mathe logisch ist. Zahlen sind klar, lassen sich beherrschen. Zahlen lügen nicht. Und egal wie kompliziert das Problem ist – irgendwann kommt man drauf. Oft sogar ganz von alleine. Doch um...

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Silvia Porsche-Togan zum 135. Geburtstag

Kürzlich, am vorgestrigen 18. August, jährte sich der 135. Geburtstag der bekannten Hermannstädter Malerin Silvia Porsche-Togan, die in sieben Jahrzehnten künstlerisch als Aquarellistin, Porträtmalerin und Schulbuchillustratorin tätig war. Darüber hinaus unterrichtete sie in Hermannstadt Generationen von siebenbürgischen Mädchen Kunst und Kalligraphie. Sie kannte persönlich viele berühmt gewordene zeitgenössische Maler, aber besonders bewunderte...

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Venus und Madonna

Nacht in einer Welt, die’s nicht mehr gibt, ein Ideal verloren, Jene Welt, die einst in Märchen dachte und in Versen sprach. O! ich sehe, fühle, hör dich, jungsüß‘ Kunde auserkoren      Aus dem Himmel andre Sterne, Eden, fremde Götter brach. Venus, warmer Marmor, mit den Steinaugen, die Funken schlagen, Weicher Arm wie die Gedanken eines Kaisers als Poet. Du warst die Vergöttlichung aus jenen Frauenschönheitstagen, Frau, die ich nun wiedersehe,...

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Als würden wir hartnäckig wissen wollen, wer von uns beiden starb

Der Mann ist tot. Was tut die Dichterin? Sie schreibt an ihn, für ihn, um ihn. Sie schreibt obsessiv. Sie wiederholt sich. Sie wiederholt sich nicht. Denn die Gesichter des Schmerzes sind unendlich in ihren winzigen Abweichungen. Die Form muss sich dem Schmerz unterordnen, der einfach zu groß ist für Überlegungen und Kalkül. Mit ihrem Gedichtband „Variationen über ein gegebenes Thema“ will die Lyrikerin Ana Blandiana niemandem etwas...

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Ein Künstler zwischen den Welten

Als eine Ikone der Malerei zwischen Symbolismus und Neuer Sachlichkeit wird sie in-zwischen schon betrachtet – Oskar Zwintschers „Dame mit Zigarette“ (1904):  Lässig sitzt eine junge Frau im Reformkleid – nur Kopf und Hände heben sich aus dem Dunkel des Bildes hervor –, die Hände über Arm und Knie geschlagen und hält in der einen Hand eine glimmende Zigarette. Ihr Blick ist nach innen oder in eine unbestimmbare Ferne gerichtet. Ein...

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Dracula, die Kaiserin und ein katholischer Aufklärer

Der schaurige Abenteuerroman „Dracula“ (1897) des irischen Schriftstellers Bram Stoker ist wohl der bekannteste seiner Art, denen die Vampirerzählungen der Romatik und des 19. Jahrhunderts zu Grunde liegen. Den blutrünstigen Roman lässt Stoker in Transsylvanien, also in den Karpaten, damals ein Teil des Königreiches Ungarn und damit ein Teil der k.u.k.-Monarchie Österreich-Ungarn, spielen. Einen erheblichen Anteil an diesem Werk haben die...

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Kolumbus muss reisen

Ein Junge nimmt eine alte Fliese auf einem Andenkenstand im touristischen Viertel von Granada. Der Verkäufer sieht ihn von Weitem. Soll er rufen, ihn warnen, eingreifen? Er schaut weg – und im nächsten Moment ist auch der Junge weg. Mitsamt der Fliese. Ein Dieb, denkt Manuel Corazon. Nur ein Dieb, hofft er inständig. Wer glaubt schon an Legenden... 1492, selber Ort, ein paar Hundert Meter weiter, im Löwen-Saal auf der Alhambra. Hasserfüllt...

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Vom Organisten zur Organola

Seit im Jahr 1727 Johannes Christoph Ferdinand Graf Mallenthein in Groß-Siegharts im niederösterreichischen Waldviertel den Bau der wundervollen Barockkirche in Auftrag gegeben und der berühmte Maler Carlo Carlone die darin befindlichen Deckenfresken geschaffen hatte, bestand der Wunsch nach einer dazugehörigen Orgel. Die Königin der Instrumente begleitet ja ein Leben lang die Gläubigen, beglückt oder tröstet sie in Freud und Leid und bereichert...

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