„Ein seidenes Nachthemd“ 

Schicksal einer emanzipierten Frau aus Siebenbürgen

„Ein seidenes Nachthemd“, Richard Lang, ISBN 978-3-7497-8363-2 (Paperback), 978-3-7497-8364-9 (Hardcover) und 978-3-7497-8365-6 (e-Book), kann über den Hamburger Verlag Tredition, über Amazon, buecher.de oder andere Internetportale sowie über jede Buchhandlung bezogen werden.

Das Buch sollte ursprünglich unter dem schlichten Titel „Therese“ erscheinen und verwies schon durch seinen Umschlag auf die Kraft und Widerstandsfähigkeit dieser Siebenbürgerin; es zeigte eine Eiche auf der Breite Schäßburgs. Doch der Verlag bat um Änderung des Titels, da dieser schon „vergeben“ sei , worauf dann zwei Zitate aus dem Buch für Titel und Untertitel einspringen mussten. Und aus der Schäßburger Eiche wurden Ginkgoblätter im November.

In Form einer Kurzgeschichte erzählt ein auktorialer Erzähler die Lebensgeschichte einer faszinierenden Protagonistin, Therese, die von unvergleichlichem Wissensdurst, Entschlossenheit und Willenskraft getrieben wird, ein von ihr bestimmtes, emanzipiertes Leben zu führen. Sprachbegabt und musikalisch führt sie der Weg an der Schwelle des 20. Jahrhunderts von Siebenbürgen aus, genau genommen aus Broos/Ora{tie, quer über den halben Kontinent, durch zwei Weltkriege zu einigen Höhen, immer wieder aber auch zu Momenten des Scheiterns im interkulturellen wie auch im  zwischenmenschlichen Kontext. Vor dem Hintergrund  ihrer Begabungen (Fremdsprachen, Klavierspiel, Kinderpädagogik) erfährt  sie nach und nach die Bestätigung, dass die menschliche Würde weder an Gütern und Geld noch an Macht und Glanz haftet. Das Gedicht „If“ von Rudyard Kipling wird dabei zu ihrer Lebensphilosophie und die Projektion desselben auf ihr eigenes Leben erlaubt schlüssige Parallelen. Interkulturelle Begegnungen befruchten, verletzen und formen sie. Es ist die Biografie eines „gelungenen“ Lebens.

Das Büchlein gestattet ein empathisches Miterleben des selbst gestalteten Schicksals einer emanzipierten Frau aus Siebenbürgen von vor über 100 Jahren, die die Freiheit suchte und bereit war, den Preis dafür zu bezahlen. Es ist eine Lektion im Umgang mit Herausforderungen und Niederlagen unter Bewahrung der Menschwürde, eine Bereicherung durch  interkulturelle Begegnungen und das Erkennen von menschlichen Stärken und Schwächen. Daraus wird eine Lebensphilosophie abgeleitet, die den Garant für eine selbstsichere, wertbasierte Lebensführung  darstellt.

Dazu schrieb die Kunsthistorikerin Christine Fößmeier in der „Moosburger Zeitung“ vom 5. Juni 2020 einen Artikel, den sie mit der Frage überschrieb „Ein  gelungenes Leben?“. Die Antwort auf diese Frage möchte ich gerne an die Leser weitergeben.