Hommage an einen weltweit gefeierten Dirigenten

Sergiu-Celibidache-Festspiele in Bukarest

Bekanntlich jährt sich heuer der Geburtstag von Sergiu Celibidache zum 100. Mal – das Jubiläum wird auch von der UNESCO geehrt. Aus diesem Anlass widmet die Sergiu-Celibidache-Stiftung ihrem Namensgeber vom 3. Mai bis 7. Juli ein hochkarätiges Festival mit Meisterklassen, Konzerten, Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen und Filmen in der rumänischen Hauptstadt. Veranstaltet wird die erste Auflage der Festspiele „Sergiu Celibidache 100“ – die fortan im Zweijahrestakt stattfinden sollen – unter der Schirmherrschaft des Staatspräsidenten und unter Mitwirkung des Bukarester Oberbürgermeisteramtes und des Rumänischen Fernsehens TVR.

Die Meisterklassen werden von namhaften Dozenten gehalten, die von Celibidache selbst unterrichtet worden sind: Ida Haendel und Rony Rogoff (Violine), Helmut Nicolai (Kammermusik), Dorin Marc (Kontrabass), Michael Martin Kofler (Querflöte), Wolfgang Gaag (Blechbläser), Enrique Garcia Asensio (Dirigieren).

Zu den Highlights der diesjährigen Auflage zählen zudem Konzerte im Rumänischen Athenäum mit Enrique Garcia Asensio, Mark Mast, Markus Theinert, Rony Rogoff, Cristian Mandeal, Ida Haendel, Misha Dacic, Peter Sadlo, Wolfgang Gaag, Dan Grigore, Dorin Marc, dem Bläser-Quintett „German Brass”, dem Henschel Quartett, dem Rumänischen Jugendorchester (Orchestra Română de Tineret) und den philharmonischen Orchestern aus Bukarest und Jassy/Iaşi. Auf dem Programm des Festivals stehen außerdem die Eröffnung der Fotoausstellung „Bruchstücke aus dem Leben des Maestros”, Buchvorstellungen („Über musikalische Phänomenologie” von Sergiu Celibidache und „Gespräche mit einem außergewöhnlichen Menschen” von Patrick Lang und Stéphane Müller – beide in rumänischer Sprache) sowie Filmvorführungen. Gezeigt werden „Der Garten des Sergiu Celibidache”, ein Dokumentarfilm, für dessen Regie Serge Ioan Celibidache, der Sohn des Musikers, verantwortlich zeichnet; „Man will nichts – man lässt es entstehen” („Don’t do anything, let it evolve“) von Jan Schmidt-Garre; sowie ein Doku von TVR Media über den Dirigenten. Die Filme laufen im Grand Cinema Digiplex (Băneasa Shopping City). Auch die Uraufführung der Rumänischen Suite in acht Sätzen „Haz de necaz“ (zu Deutsch etwa: Galgenhumor) von Sergiu Celibidache soll in Bukarest stattfinden, und zwar am 7. Juli, dem Abschlusstag des Festivals.

Der Vorsitzende der Stiftung, Serge Ioan Celibidache, erklärte: „Wir starten in diesem Jahr eine Tradition für Rumänien. Mein Vater sagte mir, dass Rumänien sehr viel Talent und Potenzial besitzt, dafür aber geringe Verwirklichungschancen (...) Musik sollte Teil unserer Bildung sein – wir bieten im Rahmen der Festspiele Meisterklassen mit freiem Eintritt an, gerade damit die junge Generation ihren Weg zurück zu der Musik und zu deren Werten findet. Es ist mir eine Freude, die Konzertreihe mit Künstlern aus der ganzen Welt, die meinen Vater persönlich kannten, nach Bukarest zu bringen.”
Seit Anfang dieser Woche sind auch die Eintrittskarten für die Festspiele im Verkauf. Sie können im Netzwerk „Eventim” (bei Vertretern von Germanos, Orange, Vodafone, Domo, in den Humanitas- und Cărtureşti-Buchhandlungen sowie online unter www.eventim.ro) erworben werden und kosten 75 Lei bzw. 65 Lei. Detaillierte Infos zum Festival können unter www.fundatia-celibidache.com angeklickt werden.

Auch in München soll in diesem Jahr das Celibidache-Jubiläum gefeiert werden. Die Münchner Philharmoniker, deren Generalmusikdirektor Celibidache beinahe zwei Jahrzehnte lang war, geben am 4. Juli ein Sonderkonzert mit Bruckner-Musik unter der Leitung von Zubin Mehta. Zudem organisiert das im November vorigen Jahres gegründete „Celibidache Center e.V.“ in der Hauptstadt Bayerns ein Celibidache-Festival.