Kontinuitäten und Diskontinuitäten

Tagung in Bad Kissingen über die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft 1920-1980

Hermannstadt (ADZ) - „Die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft in Rumänien von 1920 bis 1980 – Kontinuitäten und Diskontinuitäten“ lautet der Titel einer Tagung, die in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen vom 8. bis 10. März stattfinden wird. Veranstaltet wird sie in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Freundeskreis Siebenbürgen und durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Im Rahmen der Tagung sollen die innerhalb der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ab der 1930er Jahre ausgetragenen Auseinandersetzungen und die Hinwendung zu nationalsozialistischen Ideen und Gruppen im Kontext des rumänischen Nationalstaats und sodann die Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg vorgestellt und diskutiert werden.
Die Tagung beginnt am Freitagabend mit dem Vortrag von Florian Kührer (Wien) über „Siebenbürgische Parteipolitik nach dem Ersten Weltkrieg. Rumänen und Sachsen zwischen Regionalismus und nationaler Vereinheitlichung“. Am Samstagvormittag stehen die Beiträge von Dr. Paul Brusanowski (Hermannstadt/Sibiu) über den rumänisch-orthodoxen Klerus vor der Herausforderung durch den Antisemitismus und die legionäre Bewegung, Dirk Schuster (Uni Leipzig) über das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben (1939-1945) sowie jener von Dr. Ulrich A. Wien (Uni Landau) unter dem Titel „Theologie im Konflikt: Einspruch gegen den Antisemitismus“ im Programm.

Am Samstagnachmittag referieren Hannelore Baier (Hermannstadt) über die gegenüber den Deutschen Rumäniens nach 1944 getroffenen Willkürmaßnahmen und Thomas Şindilariu (Kronstadt/Braşov) über Stalinstadt und die Region Stalin als Laboratorium der Elitendemontage. Für Sonntagvormittag sind sodann der Beitrag von Dr. Stefan Sienerth, Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte im südöstlichen Europa (München), zum Thema „Multiplikatoren im Nationalsozialismus und ihr Schicksal nach 1945“ und im Anschluss eine Lesung des Hermannstädter Schriftstellers Joachim Wittstock geplant. Die Veranstaltung ist offen für jedermann. Anmeldungen sind bis zum 1. März an Studienleiter Gustav Binder (E-Mail: studienleiter@-heiligenhof.de) notwendig, weitere Infos können unter www.heiligen-hof.de erfahren werden.