Kultstätten im ökumenischen Spannungsfeld

Vierteljahreszeitschrift RES schreibt weiträumige Einladung aus

Review of Ecumenical Studies (RES), die international geschätzte Zeitschrift des Instituts für Ökumenische Forschung Hermannstadt (IÖFH) an der Lucian-Blaga-Universität Sibiu (ULBS), plant für 2021 die Veröffentlichung architektonischer, archäologischer, kunsthistorischer, religionswissenschaftlicher, politikwissenschaftlicher und theologischer Fachartikel zum Thema des wechselhaften öffentlichen Umgangs mit Kultstätten. Obwohl das westliche Europa auf den ersten Blick eher wenig unter dem Motto der Zeitschriftausgabe „Sacred Spaces in Motion“ (Heilige Räume in Bewegung) verankert werden kann, sprechen Veränderungen wie die 2018 erfolgte Umwidmung der ehemals evangelisch-lutherischen Kapernaumkirche Hamburg in eine Moschee davon, dass auch das christliche Abendland von teils kontradiktorischen Tendenzen des Augenblicks betroffen ist. Die 2020 von Recep Tayyip Erdogan angeordnete Wiederrückführung der Hagia Sophia von Istanbul zur Moschee von ihrem laizistischen Status als Museum, der 1935 von Mustafa Kemal Atatürk festgelegt worden war und Instrumentalisierung durch jedwede Religion verhindern sollte, sorgt nicht nur in der Türkei selbst für spaltende Fragen. Herausforderungen der Ökumene treten nicht nur im interreligiösen Kontakt, sondern auch in dem ein oder anderen interkonfessionellen Verhältnis zutage, wofür Kultstätten wie die orthodoxe Kathedrale der Erlösung des Volkes in Bukarest Beweis stehen.

Redaktionsschluss für die Vierteljahresausgabe „Sacred Spaces in Motion“ der RES ist der 1. Mai 2021. Erwartet werden Fachartikel in deutscher oder englischer Sprache, die sich räumlich in Kleinasien, Jerusalem und dem Heiligen Land, im Euphrat-Tigris-Becken, im Mittleren Osten und auf dem Balkan verorten lassen. Die E-Mail-Adresse der Redaktion und die genauen Richtlinien für die Gestaltung von Text und Fußnoten sind leicht auf der Homepage res.ecum.ro zu finden. (kp)