Metallica auf der WorldWired-Tour durch Europa

Thrash-Titanen spielen am 14. August in Bukarest

Das von James Hetfield entworfene Metallica-Logo wurde jahrelang genutzt.

Metallica auf der O2-Arena in London 2009 Fotos: flickr.com/ Andrew Skudder

Schlagzeuger Lars Ulrich bei einem Konzert in Chicago. Foto: flickr.com

Ihre Musik konnte man in den 90er Jahren auf fast allen Schulpartys  hören, auch wenn sie nicht von allen damaligen Teenagern gutgeheißen wurde. Schließlich waren einige Lieder der „bösen Jungs“ von Metallica alles andere als leicht verdaulich. Ihre Balladen wurden jedoch von allen gern gehört und genossen – was hätte es denn Besseres geben können, als mit seinem Schwarm zu „Unforgiven II“ zu tanzen?

Die Metalband Metallica hat am 1. Mai dieses Jahres in Lissabon ihre große Europa-Tour im Freien gestartet. Die „WorldWired“-Tour umfasst rund 25 Konzerte in Stadien, auf Flughäfen und Open-Air-Geländen und sogar  in einem Schlosshof in Dublin. 20 Länder heißen in diesem Jahr die Trash-Titanen willkommen, darunter auch Rumänien - Metallica spielen nämlich am kommenden Mittwoch, dem 14. August, auf der National-arena in Bukarest. Die Gruppen Ghost und Bokassa 
begleiten Metallica auf der „WorldWired“-Tour durch Europa. Bekannte und beliebte Songs wie „Nothing Else Matters“, „Master of Puppets“ oder „One“ werden Metallica-Fans unter anderem live erleben dürfen. Wer kein Ticket für das Bukarest-Konzert ergattert hat, kann versuchen, vor Ort eines zu erwerben. Metallica spielen in diesem Jahr noch in Prag (18. August), Warschau (21. August), München (23. August) und Mannheim (25. August).

Die Geschichte der Band begann 1981 in Los Angeles, Kalifornien. Der aus Dänemark stammende Schlagzeuger Lars Ulrich schaltete in der Lokalzeitung „The 
Recycler“ eine Anzeige, wonach er Musiker für eine Band suchte. Die Anzeige lautete in etwa so: „Schlagzeuger sucht andere Metalmusiker zum Jammen. Tygers of Pan Tang, Diamond Head, Iron Maiden“. Ulrich wollte klarstellen, in welche Richtung es mit der Musik gehen sollte. Es war der entscheidende Moment für die künftige Gruppe Metallica. Der Gitarrist und Sänger James Hetfield und der Bassist Ron McGovney luden Lars Ulrich in ihren Proberaum ein, um gemeinsam einige Coverversionen von Judas-Priest-Liedern zu spielen. Jedoch hielten die beiden Ulrich damals für einen schlechten Schlagzeuger und ihre Wege trennten sich für kurze Zeit. 
Als Lars Ulrichs Freund Brian Slagel, der ein eigenes Label besaß, eine Kompilation  mit lokalen Metal-Bands aufnehmen wollte, bat Ulrich um einen Platz darauf. Er hatte zwar immer noch keine Band, aber eine Idee, wie diese zustande kommen könnte. Er nahm erneut Kontakt zu James Hetfield auf. Ihre Eigenkomposition „Hit the Lights“ sollte auf die Kompilation kommen. Über eine weitere Anzeige wurde zuerst der Jamaikaner Lloyd Grant als Leadgitarrist gefunden, anschließend meldete sich aber auch Dave Mustaine, der anstelle von Grant in die Band aufgenommen wurde. Ein Bandname musste eiligst her. Für Inspiration dafür sorgte ein möglicher Name eines Fanzines (Anm.d.Red.: ein Magazin, das von Fans erstellt wird), welches Ron Quintana, ein Freund von Lars Ulrich, herausgeben wollte. Ulrichs Band erhielt den Namen Metallica, Ron Quintana nannte sein Fanzine „Metal Mania“. James Hetfield entwarf das erste Bandlogo, das über Jahre hinweg genutzt wurde. 

Das erste Konzert von Metallica  folgte am 14. März 1982 in der Radio City Hall in Anaheim. In der Band fanden mehrere Wechsel statt: McGovney verließ die Band, sein Nachfolger, Cliff Burton, stellte die Bedingung, dass die Metallica-Mitglieder zu ihm nach San Francisco ziehen sollten. Infolge von Streitigkeiten mit Dave Mustaine beschlossen Ulrich, Hetfield und Burton, ihn aus der Band zu werfen. Neuer  Leadgitarrist wurde Kirk Hammett, der zuvor bei „Exodus“ gespielt hatte.
Der ehemalige Börsenspekulant John Zazula wurde auf Metallica aufmerksam und verschaffte der Gruppe mehrere Konzerte. Da die Labels zunächst abweisend reagierten, gründete Zazula sein eigenes Label, Megaforce Records. Das erste Album, „Kill ´Em All“, erfreute sich großen Erfolgs, zunächst in England, später auch in den USA. „Ride The Lightning“, das zweite Studioalbum der Gruppe, wurde mit einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet. 

Die erste Headliner-Tour der Band erfolgte 1984, der Aufbruch der Gruppe begann. Nachdem Major-Label Elektra Records Metallica unter Vertrag nahm, erhielt die Band ein professionelles Management. Das in den USA neu veröffentlichte Album „Ride The Lightning“ schaffte es auf Platz 100 der US-Albumcharts. Es folgten die Aufnahmen für das dritte Studioalbum der Band, „Master of Puppets“, das 1986 nach einer dreimonatigen Arbeit herauskam. Das Album erreichte den 29. Platz der US-Albumcharts. Ein Unfall mit dem Metallica-Tourbus am 27. September 1986 zwischen Stockholm und Kopenhagen kostete Cliff Burton das Leben. Sein Nachfolger wurde der Bassist Jason Newsted.

Eine Tour, die durch die ganze Welt führte, bestritt Metallica vor dem Veröffentlichen des vierten Albums, „… And Justice for All“, das 1988 erschien. Erstmals wurde ein Video gedreht, und zwar zum Song „One“, der es relativ schnell in die Top 40 der US-Charts schaffte. 1990 bekam die Gruppe ihren ersten Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“. Ausgezeichnet wurde Metallica für das Lied „One“. Im Oktober des gleichen Jahres starteten die Aufnahmen für das fünfte Studioalbum der Band, „Metallica“, auch bekannt als „The Black Album“. Es war eine schwierige Geburt: der Kanadier Bob Rock produzierte das Album, die Aufnahmen dauerten insgesamt ein Jahr und kosteten eine Million US-Dollar. Drei Bandmitglieder ließen sich währenddessen von ihren Ehefrauen  scheiden, doch sollte es dafür auch eines der besten Alben der Band werden.

Das Lied „Enter Sandman“ wurde als erste Single veröffentlicht und erreichte Platz 9 der deutschen Single-Charts. Auf diesem Album befindet sich die Ballade „Nothing Else Matters“, die bei allen Radios der Welt  unzählige Male gespielt wurde und zum Lieblingssong vieler Verliebten wurde. Die Alben „Load“ und „ReLoad“ schafften es beide auf Platz 1 der US-amerikanischen Charts. Das Coveralbum „Garage Inc.“ folgte 1998. 1999 wurde Metallica in den „Walk of Fame“ in L.A. aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dem „San Francisco Symphony Orchestra“ kam im November 1999 das Album „S&M“ heraus. Jason Newsted verließ die Band ein Jahr später.
Mit Bob Rock am Bass begann Metallica die Aufnahmen für „St. Anger“, das elf  Lieder umfasste.  Sehr roh, sehr hardcore-lastig, ziemlich unterschiedlich  zu dem, was man bisher von Metallica gewohnt war. 2006 produzierte Rick Rubin erstmals ein Metallica-Album: „Death Magnetic“, das siebte Studioalbum der Gruppe, das 2008 auf den Markt kam. Es folgte das Album „Lulu“ und die EP „Beyond Magnetic“, beide 2011 veröffentlicht. 

2013 spielte Metallica als erste Band überhaupt in der Antarktis und wurde zur weltweit einzigen Gruppe, die innerhalb eines Jahres Konzerte auf allen Kontinenten der Welt bestreiten durfte. Das zehnte Studioalbum der Band, „Hardwired … to Self-Destruct“, ein Doppelalbum mit zwölf neuen Songs, kam 2016 auf den Markt. 
Metallica zählt heute zu den erfolgreichsten Metalbands der Welt. Der Musiksender MTV platzierte Metallica auf Platz 3 der „Größten Metal-Bands aller Zeiten“, VH1 vergab der Band den fünften Platz unter den 100 größten Hard-Rock-Bands, die es je gegeben hat. Metallica-Fans werden sich wohl auch in den kommenden 20-25 Jahren auf Live-Auftritte ihrer Lieblingsmusiker freuen können: In einem Interview beim Radiosender „93.3 WMMR Rocks“ sagte Metallica-Gründer Lars Ulrich, dass sich die Bandmitglieder jung und voller Energie fühlen und sie definitiv weitermachen wollen. Zur aktuellen Besetzung  gehören Lars Ulrich (Schlagzeug), James Hetfield (Rhythmusgitarre, Gesang), Kirk Hammet (Leadgitarre) und Robert Trujillo (E-Bass).