Nietzsche-Übersetzer zum 75. Geburtstag ausgezeichnet

Verein Banater Schwaben Österreichs würdigt Prof. Simion Dănilă

Simion Dănilă ist immer wieder Gast der jährlichen Literaturtage in Reschitza.
Foto: Erwin Josef Țigla

Für seine Bemühungen um die rumänische Kulturgeschichte und die Banater Literatur- und Kulturgeschichte wird der Banater Schriftsteller und Übersetzer Prof. Simion Dănilă vom Verein Banater Schwaben Österreichs anlässlich seines 75. Geburtstags gewürdigt. An seinem Geburtstag, dem 23. April, findet eine kleine Veranstaltung in der Casa Bredicenilor in Lugosch statt, im Rahmen derer Professor Dănilă die Auszeichnung seitens des Vereins entgegennimmt. Zu diesem Anlass wird auch der zweisprachige Gedichtband „Tu felix Austria“ (Wien 2018) des aus dem Banat stammenden Schriftstellers Hans Dama, Obmann des Vereins Banater Schwaben Österreichs, vorgestellt. Der Band enthält auch ein sehr persönliches Gedicht des Autors, welches er seinem Freund Simion Dănilă widmet.

Prof. Simion Dănilă wurde am 23. April 1943 in der Temescher Ortschaft Belinț geboren. Er besuchte das Gymnasium in Lugosch und absolvierte anschließend die Philologische Fakultät der Temeswarer West-Universität (Rumänisch-Deutsch). Zwischen 1966 und 2000 war er als Gymnasiallehrer tätig und trat anschließend vorzeitig in den Ruhestand, um sein Nietzsche-Projekt verwirklichen zu können. Seine Leistungen als Schriftsteller, Übersetzer und Förderer der rumänischen und deutschen Kulturgeschichte und darüber hinaus sind bedeutend. Er gilt als der erste Nietzsche-Direktübersetzer ins Rumänische. Außerdem übersetzte er Frank Wedekinds Theaterstücke „Frühlings Erwachen“ „Die Büchse der Pandora“, „Der Marquis von Keith“, „Der Kammersänger“ und „Hidalla oder Sein und Haben“ – nach D˛nil˛s Übersetzung wurde am Nationaltheater Temeswar Wedekinds „Lulu“ erstmals in rumänischer Sprache aufgeführt. Simion Dănilă übertrug u. a. folgende Werke aus dem Deutschen ins Rumänische: „Wanderers Nachtlied. Eine Anthologie der deutschsprachigen Lyrik“ (Temeswar, 1996), „Der Maskenhändler Gold-Kopf“ von Andreas A. Lillin (Bukarest, 1991), den Gedichtband „Du meine Heimat, mein Banat!/ O, vatra mea, o drag Banat!“ (Temeswar, 2001) von Peter Jung sowie die drei Gedichtbände von Hans Dama „Launen des Schicksals/Capriciile destinului“ (Wien, 2006), „Im Schatten der Zeit/ În umbra timpului“ (Wien, 2011), „Tu Felix Austria“ (Wien, 2018). Darüber hinaus veröffentlichte Simion Dănilă zahlreiche linguistische Studien und literarische Essays zur Banater deutschen Literatur in verschiedenen Zeitschriften Rumäniens.

Anlässlich der Deutschen Literaturtage in Reschitza, die vom 13. bis zum 15. April stattfanden, wollte die Jakob-Bleyer-Gemeinschaft in Ungarn Simion Dănilă ebenfalls würdigen.