Rasterwelt mit Hoffnungsschimmer

Matei Crisan und Francisc Mraz: Lehrer und Schüler, umzingelt von imaginären und natürlichen Rastern. Fotos: George Dumitriu

Hoffnungsschimmer oder Zufall? Das offene Fenster regt zu Diskussionen an...

Vom 21. Juli bis zum 8. August kann man im Freiluftrestaurant „Gradina OAR“ die von Danaartgallery organisierte Fotoausstellung „Grile urbane“ (städtische Raster) des jungen Künstlers Matei Crisan bewundern. Der Absolvent der Nationalen Kunstuniversität Bukarest, der sich auf Grafik spezialisiert hat, ist außerdem Schüler von Professor Francisc Mraz, der im Rahmen seiner Kurse an der Schule für poetische Fotografie (www.fotopoetica.ro) eine Kommunikation zwischen Fotografie und Poesie oder Fotografie und Musik lehrt.

Mraz und der Fotograf George Dumitriu hielten die Ansprachen anläßlich der Vernissage dieser thematisch ungewöhnlichen Ausstellung. Matei Crisans Bilder, so Dumitriu, sind ein Akt der Courage: verspiegelte Fensterfronten, kunstvoll ornamentierte, schwere Kanaldeckel, futuristische Brückenkopfelemente oder das verwilderte Unkraut hinter dem Maschendrahtzaun machen dem Betrachter bewußt, wie sehr der Blick des Großstadtmenschen von Rastern geprägt ist. Bedrohlich begrenzend, sachlich definierend, dominant oder einschränkend drängen sich Raster in allen Größenskalen auf – dem luftigen Ausstellungsort zum Trotz umgeben sie uns wie lauernde Gefängnisgitter.

Die Poesie versteckt sich in winzigen Hoffnungsschimmern: dem leicht geöffneten Fenster der undurchsichtigen flachen Spiegelwand zu einer neuen, räumlichen Dimension, dem zusammengeknüllten weißen Taschentuch auf der grauen Parkbank in einer New Yorker Straße, dessen Form an einen verirrten Engel erinnert...