„Tödliches Dilemma“

Ein Siebenbürgen-Krimi

Ende September dieses Jahres ist der Roman „Tödliches Dilemma. Künstler in der politischen Falle“ des aus Heltau/Cisnădie stammenden Autors Richard Witsch im Books on Demand (BoD)-Verlag, Norderstedt, Deutschland, als zweiter Band in der Reihe Siebenbürgen-Roman erschienen.

Inhaltlich knüpft der Krimi an historische Ereignisse an, die sich zwischen 1952 und 1974 in Siebenbürgen abgespielt haben und an Erinnerungen des Autors in Heltau, Hermannstadt/Sibiu und Bukarest. In den Handlungsablauf werden Tatsachen aus dem kommunistischen Rumänien der Nachkriegszeit eingeführt, um die von Verunsicherung geprägte gesellschaftliche Atmosphäre als Hintergrundkulisse zu veranschaulichen.

Das Leben der Bürger Siebenbürgens war nach 1945 der Ideologie der Bukarester Regierung und deren Exekutive permanent ausgesetzt und erholte sich allmählich von den Kriegsfolgen. Nach den demütigenden Deportationserfahrungen und verlorenen Rechten widersetzte sich die deutsche Minderheit nur noch passiv gegen Diskriminierungen. Die aufkeimenden Probleme aufgrund von Zwängen des diktatorischen Regimes, der Konflikt zwischen Kirche und Staatsmacht, die menschenverachtenden Methoden, das Schüren von Angst und die Stellung der Frau im patriarchalisch geprägten sozialistischen Gesellschaftssystem werden punktuell verdeutlicht und begründend in die sich steigernde Spannung des Plots integriert.

Politisch motivierte Morde und von der Miliz und Securitate bedrohte oder genötigte Zeugen ermöglichen im Roman das Nachvollziehen von Ursache und Wirkung in der jeweiligen Konfliktsituation der Protagonistinnen.

Ophelia, ein siebenbürgisches Wunderkind, beeindruckt das Publikum mit ihrem virtuosen Violinespiel bei öffentlichen Auftritten und wird aus kulturpolitischen Reputationsgründen von der kommunistischen Partei, zwecks Deviseneinnahmen, gefördert. Nachdem ihre Mutter, Helene, die politischen Hintergründe und Auftraggeber für den Tod des Heltauer evangelischen Pfarrers erkannte, gerät sie und ihre Familie in ein Dilemma zwischen freiheitlich-künstlerischer Existenz und politischem Druck. Doch es gelingt der mutigen Helene, dank Ophelias internationaler Popularität als Konzertviolinistin, sich erfolgreich zu wehren. Da die Protagonistinnen inzwischen die Identität des wahren Auftraggebers staatskrimineller Handlungen durchschauen, werden sie ständig bedroht. Parallel zu Ophelias Konzertauftritten finden Einschüchterungsversuche, Morde, Entführungen, Verhaftungen u. a. dramatische Aktionen statt.

Die spannende Handlung wird in allen Phasen mittels musikinterpretatorischer Details aus dem Konzertleben der begabten Violinistin unterhaltsam aufgelockert.