Ursprünglichkeit und Schönheit der unterirdischen Blumen

Wanderausstellung mit Mineralien und Kristallen aus Baia Mare in Bukarest

Ein Naturreichtum besonderer Art: Quarzgestein in der Ausstellung im Bukarester Dorfmuseums Foto: die Verfasserin

Die Ausstellung „Mineralien und Kristalle aus der Maramuresch“ (rum. „Flori de mină din Maramureş") wurde im Bukarester Dorfmuseum von der Direktorin des Dorfmuseums „Dimitrie Gusti“, Dozentin Dr. Paulina Popoiu, und dem Direktor des Museums für Mineralogie in Baia Mare, Ioan Bob, eröffnet. Anwesend waren u. a. der mexikanische Botschafter und Prof. Dr. Ing. Gheorghe Popescu von der Geologiefakultät, Universität Bukarest. Die Ausstellung entstand aufgrund einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum für Mineralogie in Baia Mare und dem Dorfmuseum in Bukarest und ihr Ziel ist es, diese Art von Erbe bekannter zu machen. 

Das Museum für Mineralogie in Baia Mare ist das größte Museum seiner Art in Europa: Es verfügt über 17.000 Exponate. Auch wenn es relativ neu ist (Gründungsjahr 1993), wurden bis jetzt ungefähr 40 Wanderausstellungen veranstaltet, nicht nur in Rumänien, sondern auch in vielen europäischen Ländern. Der erste Besucher der Wanderausstellung in der Hauptstadt war der Verwaltungschef des königlichen Haushalts, Air Marshal Sir David Walker, der die Exponate sogar vor der Eröffnung bewundern wollte. 

Die virtuelle Welt unter der Erde

„Zur Schau gestellt sind Blumen, die nicht verblühen“, erklärte der Direktor des Museums für Mineralogie aus Baia Mare in seiner Ansprache. Die Mineralien und Kristalle sind wenigstens sieben Millionen Jahre alt, da ihr Entstehungsprozess in den Bergen der Maramuresch vor ungefähr 14 Millionen Jahren begonnen hat. Die ganzen Bestände des Museums stammen aus dieser Gegend, einer Bergkette, die 150 Kilometer lang ist. „Alle Bergwerke wurden geschlossen und das Museum ist jetzt die einzige Institution, die den Bergbau in der Maramuresch zeigt: Alles, was die Periode des Bergbaus hinter sich gelassen hat, befindet sich im Museum für Mineralogie“, verdeutlichte Ioan Bob. Die Gesteine wurden von Bergarbeitern aus Tiefen von 300 Metern an die Oberfläche gebracht. Manche Bergarbeiter fanden ganze Wände, die mit Mineralien und Kristallen bedeckt sind, die wie Blumen aussehen. Beschrieben wird das als eine unglaubliche virtuelle Welt.

Damit diese Schönheiten nicht unbekannt bleiben, wurde eine Auswahl von den Gesteinen in einer Wanderausstellung im Süden Rumäniens gezeigt. Slobozia, Râmnicu Vâlcea, Craiova, Turnu Severin – in allen diesen Ortschaften zog sie ein großes Publikum an. „Wir sind der Meinung, dass die Bestände der Museen universell sind und dem Publikum zur Verfügung gestellt werden sollen“, meinte Ioan Bob. Zur Ausstellung im Bukarester Dorfmuseum gehört auch ein informationsreicher Film über die Mineralien und Kristalle in der Maramuresch, der vom Museum in Baia Mare gemacht wurde.

Professor Gheorghe Popescu von der Geologiefakultät hob weiter die hervorragende Schönheit der Gesteine in Form und Farbe hervor. „Vom Gesichtspunkt der Mineralogie ist Rumänien ein gesegnetes Land. Die Mineralien repräsentieren die ursprüngliche Schönheit, die sich nie verändern wird“, meinte er.

Ausstellungen dieser Art sind eigentlich ein Austausch zwischen Museen, diesmal zwischen dem in Baia Mare und dem in Bukarest: Gerade findet im Musem in der Maramuresch eine Ausstellung mit Holzikonen statt, deren Exponate vom Dorfmuseum ausgeliehen wurden. Die über 100 Mineralien und Kristalle, die unterirdischen „Blumen“ aus den Bergwerken, können im Dorfmuseum bis zum 8. September betrachtet werden.