Von Bischof Friedrich Müller und Emil Bodnăraș

Frieder Schuller stellte seinen neuen Roman bei einer Lesung in Nürnberg vor

Organisiert hat diese Veranstaltung der Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher, in Kooperation mit dem Bildungscampus Nürnberg und gefördert durch die Stadt Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit. In regelmäßigen Abständen und in verschiedenen Nürnberger Kulturstätten werden, über das Jahr verteilt, unterschiedliche kulturelle Angebote präsentiert. Dieses Mal war es eine Autorenlesung, die am Donnerstag, dem 14. November 2019, im Zeitungscafé Hermann Kesten in Nürnberg stattfand.
Voller freudiger Erwartungen kamen die Zuhörer, Freunde und Literaturliebhaber zur Lesung von Schriftsteller Frieder Schuller ins Zeitungscafé Hermann Kesten. Langsam füllte sich das Café. Stühle rückten hin und her, um mehr Platz zu erhalten, man versuchte so gut wie möglich, alle Zuhörer unterzubekommen. Wenn so ein bekannter Literat schon mal in Nürnberg ist, will man das nicht verpassen. Vor allem wenn er seinen ersten Roman vorstellt. Eröffnet wurde die Lesung von Susanne Schneehorst vom Bildungscampus Nürnberg, Abteilung Stadtbibliothek, Mitglied des Fachteams für Literatur und Sprache. Durch den Abend führte der Moderator Josef Balazs und begrüßte folgende Ehrengäste: den siebenbürgischen Schriftsteller Richard Adleff, Hans Peter Schuster vom IKGS, Dr. Lilia Antipow vom HDO München, Autorin und Katzendorf Dorfschreiber-Preisträgerin 2018 Dagmar Dusil und den neuen Katzendorfer Dorfschreiber 2020 Thomas Perle. Dann begrüßte Moderator Balazs den Gast des  Abends: Schriftsteller Frieder Schuller. Geboren in Katzendorf, aufgewachsen als Pfarrersohn, begann seine Laufbahn zuerst mit einem Theologiestudium, ein Germanistikstudium folgte. Frieder Schuller ist sehr vielseitig. Er lässt sich in keine Schublade stecken, denn er konzentriert sich nicht nur auf Gedichte, sondern war auch als Redakteur bei der „Karpatenrundschau“ tätig, als Dramaturg am deutschsprachigen Theater Hermannstadt, als Filmemacher bei den TV-Sendern ORF und ARTE. Überall ist er dabei. Und jetzt geht er den Weg eines Romanciers. Seit 1992 ist er der Organisator der „Katzendorfer Kulturtage“, die im Pfarrhof von Katzendorf stattfinden, und seit 2011 der Initiator des „Katzendorfer Dorfschreiberpreises“. Frieder Schuller begann seine Lesung mit seinem Gedicht über Ortschaftsnamen in Siebenbürgen. Er hat sie verwebt wie einen Teppich, der sich quer durch Siebenbürgen erstreckt und so eine witzige interessante und bildhafte Reise durch diese Landschaft für den Zuhörer entstehen lässt. Es folgt sein Gedicht „Maisbrei“ und dann die Erzählung „Des Bischofs Brotzeit“. Der Impuls, diese Erzählung zu schreiben, entstand beim Lesen eines Berichtes über den Bischof Friedrich Müller-Langenthal und dessen Treffen mit Emil Bodnăraș, von 1947 bis 1955 Verteidigungsminister in der kommunistischen Regierung, in Bukarest. Inzwischen entwickelt sich aus dieser Erzählung ein Roman, der davon handelt, wie der damalige Bischof sich im Jahre 1952 für seine Siebenbürger Sachsen einsetzt, damit diese nicht umgesiedelt werden. Der Bischof reist mit einem siebenbürgischen hausgebackenen Brot im Aktenkoffer nach Bukarest, kauft auf dem Weg zum Ministerium noch Speck und rote Zwiebel ein, und kam so gut vorbereitet beim Minister an. Der Roman wird voraussichtlich im kommenden Jahr erscheinen.

Es ist ein Roman, der unsere Geschichte beleuchtet, uns ein Stück eigene Geschichte vermittelt und nebenbei noch unterhält.