Von Ovid zu Shakespeare

Austellung mit Stichen zur klassischen Mythologie aus der Brukenthal-Sammlung

Stiche wie dieser sind in der Ausstellung „Metamorphosen. Götter und Helden“ im Brukenthalmuseum zu sehen.

Hermannstadt - Einen Streifzug durch die griechische und römische Mythologie bietet das Brukenthalmuseum derzeit in seinem Kupferstichkabinett. Gezeigt werden Stiche mit Darstellungen von Götter- und Heldensagen. Die Stiche stammen aus den Sammlungen Samuel von Brukenthals und Franz Neuhausers.

Die Ausstellungen im Kupferstichkabinett seien meist besonders, dank der besonderen Sammlungen, über die das Brukenthalmuseum verfüge, bemerkte Kuratorin Maria Ordeanu bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitagmittag. Jüngstes Beispiel ist die Ausstellung über die klassische Mythologie, ein Thema, zu dem das Museum eine bedeutende Zahl an Arbeiten verfüge.

„Metamorphosen. Götter und Helden“ überschrieb Ordeanu die kleine Sonderschau. Im 16. bis 18. Jahrhundert entdeckten die Künstler der Renaissance die mythische Erzählwelt der griechischen und römischen Kultur wieder, inspiriert von den Erzählungen des römischen Dichters Ovid.

Dessen Dichtung sei geprägt durch zwei wesentliche Motive, so Ordeanu, nämlich die Liebe und die Strafe. Hinzu kommt das Motiv der Verwandlung, das aus einer Zeit stammt, in der die Vorstellung existierte, dass Götter in verschiedenen Gestalten unter den Sterblichen leben.

Auch diese Texte in Ausgaben aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind in der Bibliothek des Museums zu finden, informierte Ordeanu, da Brukenthal ein ausgeprägtes Interesse an der klassischen Kultur zeigte. Aus der immensen Sammlung wurden ausgewählte repräsentative Werke für die jetzige Ausstellung ausgewählt.

Angefertigt wurden diese von berühmten Künstlern ihrer Zeit, beispielsweise vom Augsburger Melchior Küssel. Inspiriert wurde diese und andere von den Werken der großen Maler der Renaissance, wie Tizian, Carraci oder Rubens. Welche Langzeitwirkung die antiken Erzählungen hatten, verdeutlichte die Kuratorin an der Sage von Pyramus und Thisbe, die als Grundlage für die wesentlich bekanntere Geschichte von Romeo und Julia diente.

Die Ausstellung bleibt bis zum 22. Januar geöffnet.