25 Hektar Skigebiet am Semenik

Acht Kilometer Abfahrtspisten sollen gebaut werden

Reschitza – Jüngst haben der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa (PNL) und die PSD-Kreischefin und Abgeordnete Luminiţa Jivan eine Art parteienübergreifenden Pakt zur Umgestaltung des Semenik-Plateaus (Durchschnittshöhe 1450 m über dem Meeresspiegel) in ein Wintersportgebiet geschlossen. Gefragt, ob der anstehende Regierungswechsel in Bukarest dieses größte Investmentprojekt in Westrumänien, das der scheidenden Dăncilă-Regierung vorliegt, stoppen könnte, antwortete Kreisratspräsident Silviu Hurduzeu (PSD): „Niemand wird sich erlauben, diesem Projekt Knüppel zwischen die Beine zu werfen!“

Zumal Bürgermeister Popa, ein Skifan, bereits zweimal erklärt hat, das von ihm geführte Bürgermeisteramt werde auf alle Fälle dafür sorgen, dass alle Verpflichtungen, die es eingegangen ist, auch zeitgerecht eingelöst werden. Schließlich handelt es sich um das bedeutendste Tourismusprojekt des Banater Berglands und ganz Westrumäniens. Und das Projekt sei zusätzlich im Masterplan der Regierung verankert. Finanziert werden soll es mittels Geldern des PNDL-Fonds, des Fonds zur lokalen Entwicklung, der von der Orban-Regierung übernommen und weitergeführt, nicht, wie gemunkelt, als „PSD-Propaganda-Projekt“ aufgegeben werden soll. Hurduzeu sah den Weiterbestand des Projekts auch als nachahmenswertes politisches Projekt: „Es gibt nicht viele parteienübergreifende Projekte zum Wohl der Bürger. Hier haben wir den PSD-geführten Kreisrat und zwei Rathäuser, Reschitza und Franzdorf, die von PNL-Bürgermeistern und -Mehrheiten im Kommunalrat geführt werden. Und wir können beweisen, dass so etwas funktionieren kann, wenn die Zukunft der Bürger in den Vordergrund gerückt wird.“

Es wäre grundsätzlich ein Blödsinn seitens der neuen Regierung, wenn sie urplötzlich PNDL-Projekte aus ihrer Agenda streichen würde, da viele in diversen Phasen der Umsetzung sind und andrerseits, weil das Projekt des Nationalprogramms für Lokalentwicklung (so umstritten es ist: „Diebstahlressource für die Lokalbarone der PSD“ wird es gelegentlich genannt) einer der Pluspunkte der PSD-Regierungszeit sei – auch wenn allmählich offensichtlich wird, dass die Regierung sich (nicht nur darin) übernommen hat und steigende Haushaltsdefizite schafft (vor allem, seit bekannt ist, dass Brüssel sich weigert, über PNDL finanzierte Projekte zu verrechnen, wie es der scheidende Finanzminister zwecks Entlasung des Landeshaushalts irgendwie durch die Hintertür versucht hat...). Hurduzeu: „Ich kann nur fürs Banater Bergland sprechen und feststellen: die zahlreichen Projekte, die sich aufgrund von PNDL-Finanzierungen in Umsetzung befinden, plötzlich zu stoppen wäre ein Schock für alle Bürger, die hierin Hoffnungen gesetzt haben.“

Andrerseits hat das Rathaus Reschitza einen neuen Raumordnungsplan, der auch die „Einrichtung des Touristikraums Semenik“ vorsieht. Hier laufen bereits die Arbeiten für die Umweltgenehmigungen. „Das Projekt des Wintersportraums Semenik liegt in Form des Entwurfs eines Regierungsbeschlusses beim Ministerium für Umweltschutz. Wir erwarten dieser Tage die Genehmigung und dann kommt´s auf die Tagesordnung der Regierung. Egal welcher“, sagte der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa den Medien. 

Das Projekt „Entwicklung des Touristikraums Semenik“ des Kreisrats Karasch-Severin und der Bürgermeisterämter von Reschitza und Franzdorf (Franzdorf besitzt als Gemeinde nahezu das gesamte Hochplateau des Semenik-Bergstocks) umfasst ein 25 Hektar großes Gelände. Hier sollen acht Kilometer Skipisten, 3834 m Skilifte und zahlreiche weitere Anlagen für den Wintersport gebaut werden, denn das Semenik-Plateau, obwohl nicht der höchste Bergstock der rumänischen Karpaten, ist das Gebiet Rumäniens, wo am längsten Schnee liegt (im Durchschnitt zwischen Anfang November und Ende April). Zusätzlich gibt es ausreichend Wasservorräte, um künstlichen Schnee erzeugen zu können. Über PNDL sollen für die Einrichtung des Raums 273,677 Millionen Lei zur Verfügung gestellt werden.