3000 Menschen auf der Straße

Handstellen statt Jahreszahlen: Der rumänische Zentenar steht auch im Zeichen der Protestbewegungen. Foto: Constantin Duma

Temeswar - Ihren Sonntagabend haben mehr als 3000 Bürger der Stadt Temeswar erneut auf der Straße verbracht. Dies, um gegen eine eventuelle Eilverordnung der Regierungskoalition PSD-ALDE zu protestieren, die u.a. durch die Einführung einer Mindestschwelle bei Diebstahl die Haftstrafe des PSD-Chefs Liviu Dragnea deutlich verkürzen oder gar aufheben könnte. Dragnea wurde am vergangenen Donnerstag zu einer Haftstrafe von 3 Jahren und sechs Monaten wegen Anstiftung zu Amtsmissbrauch verurteilt – das Urteil ist nicht endgültig (die ADZ berichtete). Zum Protest am Sonntag kamen diesmal deutlich mehr Menschen als am Wochenende zuvor – sie begaben sich erneut vom Opernplatz zum Justizpalais, wo der Protest nach etwa drei Stunden friedlich endete.


„PSD, Ciuma Ro{ie“ (PSD, die rote Pest), „Demisia!“ (Rücktritt) oder „Dragnea, nu uita, Timi{oara nu te vrea“ (Dragnea, vergiss es nicht, Temeswar will dich nicht) gehörten zu den Slogans, die diesmal in Temeswar gerufen wurden. Der Protestaufruf wurde unter dem Motto „Cod ro{u de OUG“ (Roter OUG-Code) im Internet verbreitet – die Veranstalter der Protestaktionen in mehr als 20 Städten Rumäniens fürchten nämlich, dass eine neue Eilverordnung (OUG), wie die OUG 13 aus dem vergangenen Jahr, verabschiedet werden könnte, um Liviu Dragneas (erstinstanzliche) Haftverurteilung aufzuheben.