78. Jahrestag des Beginns der Russlanddeportation

Reschitza - Das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB) organisiert in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen in der Zeitspanne 26. bis 30. Januar eine Reihe von Veranstaltungen zur Erinnerung an eine der tragischsten Episoden der Geschichte der Rumäniendeutschen, an die Deportation 1945 – 1949 von rund 70.000 Frauen und Männern in die Sowjetunion, ein Trauma, das, aufgrund einer fiktiven Kollektivschuld-Zuweisung an den Gräueln des zweiten Weltkriegs, mittels der Kollaboration Rumäniens ausgelöst wurde und mit zu den Wurzeln der Auswanderung der Rumäniendeutschen gerechnet wird.

Im Banater Bergland wird die Veranstaltungsreihe am Donnerstag, dem 26. Januar, um 12 Uhr mit einer Ausstellung in der Kunstgalerie der Kulturbehörde am Hauptplatz von Reschitza eröffnet. Die Hobbykünstler Doina und Gustav Hlinka, Viorica Ana Farcas, Gheorghe Molin und Marianne Florea, Mitglieder der beiden Kunstzirkel des DFBB, zeigen gemeinsam mit Michael Messer aus Sanktmartin/Augsburg Malerei und Holzschnitzereien im Rahmen einer Hommageausstellung für die Opfer der Russlanddeportation. Am selben Tag wird im Tagungssaal des „Alexander Tietz“-Kulturzentrums eine Briefmarkenausstellung zum Thema Russlanddeportation des aus Steierdorf/Bokschan stammenden und in Deutschland lebenden Ingenieurs Norbert Blistyar gezeigt, die bis am 30. Januar besichtigt werden kann. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung findet im selben Raum um 15.30 Uhr ein Rundtischgespräch zum Thema „Die Deportationen und ihre Geschichten“ statt, an dem sich neben Teilnehmern aus dem ganzen Land auch der Abgeordnete der deutschen Minderheit im Parlament Rumäniens, Victor Ovidiu Ganț, beteiligt.

Am 28. Januar wird um 16 Uhr im „Alexander Tietz“-Zentrum der Dokumentarfilm von Cristian Amza „La marginea tăcerii“/„Am Rande des Schweigens“ gezeigt. Am 29. und 30. Januar werden in den römisch-katholischen Kirchen des Banater Berglands heilige Messen zum Gedenken an die Russlanddeportation und an die in Russland ums Leben Gekommenen zelebriert. Den Anfang macht am 29. Januar Orschowa, wo in der römisch-katholischen Kirche „Zur unbefleckten Empfängnis“ die Messe um 10 Uhr beginnt. Am selben Tag und zur selben Uhrzeit wird in der alten Kirche „Zur Unbefleckten Empfängnis“ von Karansebesch ebenfalls eine Gedenkmesse gelesen. Dasselbe geschieht an diesem Tag um dieselbe Uhrzeit in der „Maria Königin“-Kirche von Ferdinandsberg, in der „Maria Geburt“-Kirche von Dognatschka, in der „Kreuzerhöhungskirche“ von Orawitza, in der „Maria Schnee“-Kirche in der Reschitzaer Altstadt und in der Kirche „Zur unbefleckten Empfängnis“ von Deutsch-Bokschan, wo die Messe allerdings um 11 Uhr beginnt.

Am selben 29. Januar (11.30 Uhr) finden im Reschitzaer Stadtpark „Märtyrerbischof Traian Valeriu Frențiu“ die traditionellen Kranzniederlegungen am Russlanddeportiertendenkmal statt. Abgeschlossen wird die Veranstaltungsreihe am 30. Januar (16 Uhr) im „Alexander Tietz“-Zentrum mit der Projektion des Dokumentarfilms „Oare ne mai întoarcem?“/„Ob wir wohl je zurückkehren werden?“ nach einem Drehbuch und in der Regie von Cristian Amza. Den musikalischen Rahmen gestalten Schüler der Kunst- und Musikschule „Sabin Păutza“, unter Leitung von Nicoleta Garoiu.