80. Jubiläum der Kirche aus Giulweß

Treue Mitarbeiter der Kirchengemeinde bekamen Gerhardsmedaille

Die römisch-katholische Kirche aus Giulweß wurde am 16. Oktober 1938 geweiht. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums fand im Gotteshaus ein Hochamt statt. Foto: Enikö Sipos

Giulweß - Ihr 80. Jubiläum feierte am 28. Oktober die römisch-katholische Kirche aus Giulweß/Giulvăz im Kreis Temesch. Die kleine Filiale, vormals Tochtergemeinde der Pfarrei Neupetsch/Peciu Nou, gehört seit 1992, zusammen mit ihrer ehemaligen mater (Mutterkirche), zur Freidorfer Pfarrei aus Temeswar/Timişoara. Aus diesem Grund war László Wonerth, Domherr und Seelsorger in Freidorf, der Hauptzelebrant des Hochamtes; konzelebriert hat auch Domherr Tamásko Péter Pál. Die anwesenden Gläubigen kamen sowohl aus Giulweß, als auch aus den anderen Filialen der Pfarrei Freidorf.

In Giulweß selbst leben zurzeit 24 registrierte katholische Gläubige, davon besuchen 18 regelmäßig den Gottesdienst, der einmal im Monat zelebriert wird. Einige Senioren können, aus gesundheitlichen Gründen bzw. altersbedingt, nicht mehr in die Kirche gehen. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden den treuen Mitarbeitern der Kirchengemeinde die Gerhardsmedaille des Bistums Temeswar und ein Ehrenbrief seitens des Diözesanbischofs verliehen.

Der Bau einer katholischen Kirche in Giulweß wurde bereits 1906 angestrebt, jedoch ohne Erfolg. In der Zwischenkriegszeit kam dieser Gedanke erneut im Rahmen der dortigen Kirchengemeinde zum Vorschein und man versuchte, die finanziellen Mittel für den Bau des Gotteshauses aus freiwilligen Spenden, Mitteln der Diözese, u.Ä. zu sichern. Ignaz Bogdánffy, Schriftführer der Kirchengemeinde und Kantor in Giulweß, der Vater des späteren Märtyrerbischofs von Großwardein/Oradea, Konstantin Ignaz Bogdánffy, setzte sich 1933-1935 für dieses Projekt ein.

Bischof Dr. h.c. Augustin Pacha nahm wohlwollend am 29. März 1938 die Entscheidung der Kirchengemeinde Giulweß, eine eigene Kirche zu bauen, an und genehmigte zugleich die Summe von 12.000 Lei aus der Fundationskasse für diesen Zweck. Die Kirche war noch im selben Jahr Anfang Oktober fertig und Bischof Pacha beauftragte Domherr Lothar Unterweger mit der Weihe des Gotteshauses. Diese fand am 16. Oktober 1938 statt. Als Patrozinium der Kirche wählte der Bischof das Fest der „Mutterschaft der seligsten Jungfrau Maria“ (damals am 11. Oktober gefeiert, ab 1969 auf den 1. Januar verlegt). Die Arbeiten wurden vom Bauunternehmer Franz Somogyi aus Detta, der auch die Pläne unterzeichnet hat, durchgeführt. Aufsicht und Prüfung der Pläne: Ing. M. Hubert, Diözesanarchitekt, Temeswar.

Die Kirche wurde unter Mitwirkung der Pfarrer von Neupetsch, Dr. Lothar Unterweger, Adam Schicht und des Kaplans Georg Schmalz erbaut. Im Jahre 1934 zählte die Kirchengemeinde 455 Seelen.