Abgedeckte Gebäude, zerstörte Ernten

Heftiger Sturm fegte über den Kreis Temesch hinweg

Am Abend des vergangenen Freitags ging über Großsanktnikolaus (wie fast übers ganze Banat) ein zerstörerisches Gewitter mit Sturmböen von knapp 130 km/h, schwerem Hagelschlag und einem Wolkenbruch nieder. Neben zahlreichen Dächern von Privathäusern deckte der Sturm auch den Dachteil der römisch-katholischen Kirche ab, der den Altarraum schützt . Samstag waren Gläubige dabei, zu retten, was noch wiederverwendbar sein könnte, weil die monumentale Kirche dringend zumindest eine Notabdeckung braucht. Und die nach 1989 stark geschrumpfte Gemeinschaft der römisch-katholischen Gläubigen hat nicht mehr die finanzielle Möglichkeit, aus eigener Kraft die Kosten einer dringenden Renovierung zu decken. Foto: Werner Kremm

Temeswar (ADZ) – Der für den späten Freitagnachmittag in Westrumänien angekündigte Sturm hat am härtesten den Raum Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare getroffen. In der Kleinstadt wurden etwa hundert Häuser abgedeckt und deren Rauchfänge durch den übermäßig starken Wind zerstört. Beschädigt wurde auch die römisch-katholische Pfarrkirche, das Kirchendach soll nun von Handwerkern der örtlichen Verwaltung instandgesetzt werden. Der Hagel richtete erheblichen Schaden auch in den Gemüsegärten der Einwohner an, betroffen waren neben Großsanktnikolaus auch die Gemeinden Altbeschenowa/Dudeștii Noi, Tschanad/Cenad, Marienfeld/Teremia Mare, Lowrin/Lovrin, Großsanktpeter/Sânpetru Mare, Sarafol/Saravale, Gottlob, Triebswetter/Tomnatic, Altbeba/Beba Veche, Großkomlosch/Comloșu Mare, Alexanderhausen/Șandra, Checea, Valcani und Gertjanosch/Cărpiniș sowie die Stadt Hatzfeld/Jimbolia, wenn auch in geringerem Maße.

In Großsanktnikolaus stürzte das Dach der von Aquatim betriebenen Wasserwerke ein und beschädigte dabei die Technik, die die automatische Kontrolle der Aufbereitungsverfahren gewährleistet. Örtliche Kräfte, unterstützt von Mannschaften aus Temeswar und Hatzfeld, konnten jedoch in relativ kurzer Zeit die Wasseraufbereitung auf den Notbetrieb umstellen, so dass die Wasserversorgung weiterhin gewährleistet wurde. Gleichzeitig stürzten vier Strommasten um, über die im Raum Großsanktpeter existierenden Tiefbrunnen mit Strom versorgt werden. Mittlerweile wurde der Schaden behoben. Die Stromversorgung brach auch in einigen Temeswarer Stadtteilen zusammen, doch auch hier konnte relativ schnell alles wieder instandgesetzt werden. Die Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. In der Stadt Großsanktnikolaus soll das örtliche Katastrophenschutzkomitee den Gesamtschaden begutachten und weitere Maßnahmen einleiten.

Der Sturm wütete auch in der Stadt Arad, wo unter anderem einige Gebäude des Kreiskrankenhauses und des erst vor Kurzem fertiggestellten Franz-Neumann-Stadions beschädigt wurden. Dort drang das Regenwasser in einige Räume ein, auch eine Decke stürzte ein.