Absorptionsrate von 90 Prozent

Entwicklungsagentur für die Region Zentrum zog 5-Jahres-Bilanz

Die Kirchenburg in Hetzeldorf wird derzeit mit EU-Mitteln saniert. Foto: Martin Bottesch

Karlsburg - Eine erfolgreiche Bilanz ihrer Arbeit präsentierte die Entwicklungsagentur für die Region Zentrum (ADR Centru) am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Karlsburg/Alba Iulia. Simion Creţu, Leiter der ADR Centru, berichtete dabei über die Projekte, die mit Hilfe des Regionalen Operationellen Programms finanziert wurden. Seit 2007 wurden demzufolge 1100 Finanzierungsanträge eingereicht und 363 Projektverträge unterzeichnet. Bislang seien 140 Projekte abgeschlossen, meinte Creţu.

Die Region Zentrum erhielt aus dem gesamten Fördertopf laut Creţu 440,37 Millionen Euro, was einem Anteil von 10,9 Prozent der Gesamtsumme entspricht. Vergeben wurden die Fördermittel in fünf Sachgebieten, auf EU-Deutsch Prioritätsachsen genannt. Die Liste der Antragsteller ist sehr lang – sie reicht von Lokalverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen, kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Religionsgemeinschaften. Über 400 Millionen Euro an Fördermitteln hat die ADR Centru bewilligt, davon wurden 33 Prozent bereits an die Projektpartner ausgezahlt. Die Absorptionsrate auf Basis der unterzeichneten Verträge beträgt Creţu zufolge in diesem Bereich 90 Prozent. 

Die Projekte verteilen sich auf alle fünf Kreise der Region, nämlich Alba, Covasna, Harghita, Hermannstadt/Sibiu, Kronstadt/Braşov und Mieresch/Mureş. „Praktisch in jedem Kreis kann man Region-Investitionen in Straßen, Schulen, den Rettungsdienst SMURD, in Ambulanzen und Arztpraxen, aber auch in Pensionen, Touristikstationen oder Jugend- und Altenheime sehen“, erklärte Creţu. Bis zum Jahresende sollen die noch ausstehenden Verträge für die bis Ende 2013 laufende Förderperiode geschlossen werden. Für die Umsetzung der laufenden und geplanten Projekte gibt es eine Frist bis Ende 2015.

150 Millionen Euro flossen allein in Investitionsvorhaben in die Städte Karlsburg, Kronstadt, Neumarkt/Tg. Mureş, Hermannstadt, Sf. Gheorghe, Miercurea Ciuc und Topliţa. Über 300 Kilometer Kreis- und Stadtstraßen wurden bereits bzw. werden mit EU-Mitteln saniert. In 26 Schulen konnten Klassenräume renoviert und neues Mobiliar sowie technische Ausstattung angeschafft werden. Rund 25 Millionen gingen an kleine Unternehmen. Zwei Geschäftszentren wurden bereits errichtet, eines davon in Hermannstadt; fünf weitere sind im Bau. Außerdem werden mit EU-Geldern 21 Kirchen und Festungsbauten saniert. In den Tourismus der Region wurden ingesamt 26 Millionen Euro investiert und vier Salvamont-Stationen erneuert.