Alles auf die lange Bank geschoben

Luftverschmutzung und Müllentsorgung warten immer noch auf Lösungen

Kronstadt – Die für Freitag, 17. Dezember einberufene Aussprache über die in Kronstadt/Braşov verzeichnete Luftverschmutzung stellte schon von Anfang an die interessierten Teilnehmer auf eine Geduldsprobe. Diese versammelten sich vor dem Bürgermeisteramt zur angekündigten Uhrzeit, doch erst nach über einer halben Stunde hatten sie Zulass in den Sitzungsraum des Stadtrates. Wegen der steigenden Werte der Luftverschmutzung im Stadtgebiet, über die immer mehr Bürger und Organisationen klagen, sollen laut Bürgermeister George Scripcaru mehr Gelder in den Haushalt für 2020 aufgenommen werden, um weitere Messanlagen anzukaufen. Auch bisher gab es solche, sie wurden aber an Stellen verlegt, wo niedrigere Werte verzeichnet werden, jedoch überschreiten diese im-mer noch den Grenzwert. Kaum die Rede dabei von der Quelle der Luftverschmutzung, der steigenden Werte der von den Auto ausgeströmten Abgase als eine der Hauptquellen. Wo bleiben die Fahrradwege? Ein nicht durchführbarer Vorschlag kam von einem Berater des Bürgermeisters, die Abgase der Heizungszentralen in den Appartements der Wohnblocks in einen einzigen Schlot zu leiten. Kommt dabei nicht die gleiche Quantität in die Luft wie von den einzelnen?

An der Aussprache beteiligten sich auch die stellvertretende Vorsitzende des Kreisrates Imelda Toaso (UDMR) und ihr Berater Marius Băican, die aber das Problem der Müllentsorgung im Kreisgebiet ansprachen. Toaso betonte, dass man sich in der Phase befindet, in der man von den Bürgermeisterämtern eine Übersicht der Probleme der Müllentsorgung erhalten hat. Diesbezüglich konnten die wichtigsten Probleme ermittelt werden, wobei nun ein Projekt ausgearbeitet werden soll, für das man 100 Millionen Euro beantragen wird. Auch ein Masterplan wurde vorgestellt, der aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2020 fertig sein wird. 

Als Investition ist ein Zentrum für das Entsorgungsmanagement vorgesehen, das im Gebiet von Zeiden entstehen könnte. Erwin Albu, Vizebürgermeister der Stadt, betonte, dass ein solches Vorhaben auf dem Verwaltungsgebiet der Ortschaft nur nach Einvernehmen sämtlicher Stadtbewohner durchgeführt werden kann. Cristian Macedonschi, Kronstädter Stadtrat seitens des Forums stellte berechtigterweise die Frage „Beginnt eine neue Revolution?“, nachdem er die Reaktion der Teilnehmer gesehen hat.