Auch Reschitza ist jetzt Wirtschaftsentwicklungspol

Reschitza - Zu den vom Reschitzaer Bürgermeister Mihai Stepanescu gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen gehörte jahrelang, dass die Stadt auf die Liste der Wirtschaftsentwicklungs-Pole gesetzt werden müsse, um in der EU-Haushaltsperiode 2007-2014, und in den weiteren Jahren, mit Vorrang gefördert werden zu können. „Reschitza hatte bislang bloß zu leiden darunter, dass die Stadt nicht auf diese Liste der Entwicklungspole gesetzt war”, wiederholte er immer wieder. Schuld daran, dass dies nicht so war, waren laut Stepanescu „diejenigen, die das Problem vom technischen Standpunkt hätten lösen können, es aber nicht getan haben”. Die seien schuld, dass Dutzende Millionen Euro nicht ins Verwaltungszentrum des Banater Berglands gelangen konnten, sagte er immer wieder, „vor allem Infrastrukturgelder”: „Diese für eine arme Stadt bedeutenden Geldsummen konnten nicht akquiriert werden, weil Reschitza nicht den Status eines Wirtschaftsentwicklungspols hatte. Oder, anders gesagt, Reschitza gehörte nirgends hin! Denn von den vier Verwaltungsvororten der Westregion wurde allein Reschitza in jene Ecke verwiesen, wo die Stadt mit den Städtchen und Gemeinden der Region konkurrieren musste.

Temeswar hat sich stark entwickelt und entwickelt sich weiterhin stark, weil die Stadt u.a. im Laufe der EU-Haushaltsperiode 2007-2014 auch 250 Millionen Euro EU-Unterstützung in ihrer Eigenschaft als Wirtschaftsentwicklungspol bekommen hat, während zur gleichen Zeit Arad und Deva sich brüderlich 90 Millionen Euro teilen durften. In diese Gruppe hätte auch unsere Stadt gehören müssen! 30 Millionen Euro wären nicht zu verachten gewesen. Uns hat aber jemand gefehlt, der für uns Lobby gemacht hätte.” (An wen er dabei genau dachte, wollte er nicht verraten.) Dieser Tage hat nun Stepanescus Lamenti Gehör gefunden: Die Regionalentwicklungsagentur ADR V West hat das Munizipium Reschitza auf die Liste der Wirtschaftsentwicklungspole der Region gesetzt. Laut Bürgermeister Mihai Stepanescu sei das eine der wichtigsten Opportunitäten, die der Stadtverwaltung zugewiesen wurden. „Wir wollen nun versuchen, so weit dies noch möglich ist, das Defizit aufzuholen, das wir seit Jahren durch unsere Ausgrenzung angesammelt haben”, sagte er, ohne allerdings in dieser Hinsicht konkreter zu werden.