Ausstellung und Theateraufführung im Revolutionsmemorial

Temeswar – Grenzsituationen aus der Zeit des rumänischen Kommunismus kommen anhand von einer Theateraufführung ans Licht. Genauer lauert der Tod in gleich fünf Szenen, auf Schritt und Tritt. Manchmal wird dieser sogar zur Rettung aus einem Umfeld, in dem der Terror zum Schlüsselwort im Alltag wurde. Fünf Intermezzos im Geiste der in Unterdrückungssystemen verwendeten Sprache. Zwei ehemalige Kommunisten, zwei Schriftsteller, zwei Lehrer, zwei Gefangene, ein Folterer und ein Anführer mit Gewissensbissen durchleben nach-einander physischen und psychischen Terror (mit zum Teil schwerwiegenden Folgen: Schizophrenie) und versuchen, in eine bessere Welt zu entkommen. Einige Figuren sind die Angreifer, andere in der Rolle des Opfers, ohne Zeugen oder Spuren. Die Theateraufführung in einem kleinen Raum von zirka 3 x 4 Meter vermittelt das Gefühl einer Zelle oder Wohnung aus einer Zeit, in der die Nachbarn mit ihren Gläsern lauschten, was jenseits der Wände geschah.

So wird die Theateraufführung „Ieri și astăzi“ (zu Deutsch: Gestern und heute), die zum offiziellen Start des Kulturhauptstadtjahres im Haus des Revolutionsmemorials vorgestellt wird. Regie führt Devised, ein Kreativteam, das aus Otniel Floruț, Rareș Rusan und Ernest Slach besteht. Bühnentechniker sind Teodor Cauș und Vlad Vajdovics. Das Schauspiel wurde am 16. Dezember 2022 in der Gedenkstätte der Revolution von Temeswar/Timișoara (Oituz-Straße Nr. 2B) uraufgeführt. Nun wird es am Samstag, dem 18. Februar, erneut vorgestellt. Die Vorstellung findet gleich zwei Mal, um 16 und um 17.30 Uhr statt.

Ebenfalls am Eröffnungswochenende des Kulturhauptstadtjahres wird im Revolutionsmemorial am Freitag, dem 17. Februar, um 12.30 Uhr, die Ausstellung „Geschichte der Solidarnosc-Revolution in Polen“ eröffnet. Diese wurde vom Polnischen Institut in Bukarest erstellt und ist Teil des Nationalen Kulturprogramms „Temeswar - Europäische Kulturhauptstadt 2023“. Das Projekt wird über das Förderprogramm „Opening+“ finanziert, das vom Temeswarer Projektzentrum geleitet wird, mit Mitteln aus dem Staatshaushalt, die durch das Budget des Kulturministeriums bereitgestellt werden.