Beschluss über Winterheizung verschoben

Temeswarer Zukunftsprojekt: Wärmeenergie aus Stadtmüll

Blick auf das Temeswarer Heizwerk: Immer schwieriger werden die Aufgaben, immer teurer die Dienstleistungen.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Es bleibt weiterhin unklar, ob die Temeswarer Kommunalverwaltung oder jemand anderes der Bevölkerung in den kommenden Kältemonaten bei der Begleichung der Heizungskosten beistehen werden können. Obwohl von allen erhofft und erwartet, konnte sich der Temeswarer Stadtrat diese Woche bei der letzten Stadtratssitzung nicht zu einem Beschluss durchringen. Obwohl vonseiten der Kommunalverwaltung Versprechungen gemacht wurden, die von der rumänischen Regierung gestrichenen Subventionen für die Zentralheizung zu übernehmen, wird ein Entscheid darüber erst in der Stadtratssitzung Ende Oktober anlässlich der letzten Umschichtung des Stadthaushalts im laufenden Jahr fallen. Dieser Beschluss der Stadträte wird in der Begastadt das monatliche Budget von etwa 80.000 Temeswarer Familien für die Wintermonate stark beeinflussen. Laut Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu möchte die Kommunalverwaltung den Temeswarern beistehen und die Differenz von zirka 75 Lei zwischen dem Vertriebspreis und dem Produktionspreis übernehmen. Unter diesen Bedingungen wäre es aber unmöglich, im kommenden Winter wie bisher auch die Heizungshilfen für benachteiligte Familien zu sichern. 

In der letzten Stadtratssitzung wurde zur Unterstützung der Versprechen auch ein vielversprechendes Stadtprojekt präsentiert: Der Stadtrat genehmigte die Gründung einer Aktiengesellschaft, der die Kommunalverwaltung (31 Prozent der Aktien), die Gesellschaft für Müllentsorgung Retim (49 Prozent) und Coltherm (20 Prozent) als Aktionäre angehören sollen. Die Gesellschaft soll eine Anlage zur Verbrennung des Temeswarer Stadtmülls zwecks Erzeugung von Wärmeenergie und Strom einrichten und auch verwalten. Dieses Stadtprojekt, das laut den Initiatoren in zwei Jahren Wirklichkeit werden könnte, soll die Wiederverwertung von mindestens 90 Prozent des Stadtmülls zur Erzeugung von immerhin zehn Prozent der in Temeswar erforderlichen Wärmenenergie sichern.