Besondere Architektur für besondere Orte

Architektenorden und Stiftung Heritas organisieren nächste Woche Symposium und Ausstellungen

Ein wichtiges städtebauliches Entwicklungsgebiet: Das Gelände der ehemaligen Brauerei (vorn), Theaterplatz und Standort der früheren 90-er Kaserne (hinten).
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - In die Debatte um neue Gebäude im Bereich des Hermannplatzes/Piaţa Unirii schaltet sich nun auch der Architektenorden ein. Dessen Hermannstädter Filiale fordert gemeinsam mit der Stiftung Heritas die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbes für das geplante Kongress- und Kulturzentrum.


Dieses soll laut dem aktuellen Flächennutzungsplan im Bereich des Theaterplatzes/Blumenmarktes entstehen. Geplant sind in dem Mehrzweckgebäude mehrere Konferenzsäle, Ausstellungsräume sowie die Bühnen des Radu-Stancu-Theaters. Die besondere städtebauliche Situation erfordere die Suche nach der bestmöglichen architektonischen Lösung, so Gabriel Roşca, Präsident der Filiale Hermannstadt-Vâlcea des Architektenordens, denn aufgrund des Standortes und der Dimension des Grundstückes werde das Gebäude den Zugang zur Hermannstädter Altstadt dominieren.


„Der Architekturwettbewerb richtet sich an jene öffentlichen und privaten Investoren, die kreative und qualitativ anspruchsvolle architektonische Lösungen für ihre Projekte anstreben“, sagte Roşca. Das historische Zentrum stelle eine gut definierte städtische Entwicklungszone dar, die neue Bauvorhaben berücksichtigen müssten.


„Wir stellen uns ein durch und durch besonderes Gebäude vor, das selbst ein Touristenmagnet wird, wie beispielsweise das Konferenzzentrum Luzern oder das Kulturhaus in Porto“, erklärte Michael Engel, Architekt und Vorsitzender der Stiftung Heritas. Der gesamte südwestliche Bereich des historischen Stadtzentrums spiele eine Schlüsselrolle in der Stadtentwicklung.


Erste Gespräche werden in der kommenden Woche im Rahmen der Architekturtage stattfinden, die der Orden gemeinsam mit der Stiftung Heritas organisiert. Geplant ist ein Symposium zum Thema „Architekturwettbewerbe für historische Stadtzentren und -viertel – eine zeitgenössische Annäherung an aktuelle Herausforderungen“, in dem Architekten, die Stadtverwaltung sowie Bürger ins Gespräch kommen. Stattfinden wird das Symposium am nächsten Mittwoch, dem 5. Oktober, zwischen 10 und 16 Uhr im Kulturzentrum Habitus unter der katholischen Stadtpfarrkirche.


Ebenfalls im Rahmen der Architekturtage planen die Organisatoren zwei Ausstellungen, eine zu Architekturwettbewerben zwischen 2006 und 2009 in Bayern sowie im vergangenen Jahr gezeigte  „Unsichtbare Stadt“, eine Ausstellung mit Plänen und Zeichnungen nie gebauter Gebäude in Hermannstadt. Ausstellungsort ist in beiden Fällen das Atrium des Rathauses.