Bilder von Welt an der Grenze zwischen Malerei und Art déco

Der Stil von Doina Reghi{ Ionescu (links im Bild) beeindruckt auch Hermannstädter und Zeichner Stefan Orth (rechts, den Katalog der Ausstellung in den Händen haltend). Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Früh als Studierende in der Klasse von Vasile Celmare am Institut für Bildende Künste „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest habe Doina Reghiș Ionescu den Grundsatz gelernt, dass „eine gute Künstlerin niemals Kompromisse mit dem Einfachen eingeht“, hielt Dr. Iulia Mesea Donnerstag, am 28. April, in der Galerie für temporäre Ausstellungen im zweiten Innenhof des Brukenthalmuseums lobend fest. Zu ihm hat die Sekretärin des Rumänischen Nationalkomitees im Internationalen Museumsrat (ICOM) eine fast genauso lange Beziehung wie die 1951 im Kreis Arad geborene Ausstellende, die im September 71 Jahre alt wird und von 1979 bis 1984 als Kuratorin im Apparat des Brukenthalpalais ihren ersten staatlichen Arbeitsplatz wahrgenommen hatte. Für Dr. Iulia Mesea markierte 1988 den Start ihrer bis heute fortdauernden Karriere am Museum. Dass sie den Professoren Constantin Flondor, Ștefan Bertalan und Szakacs Bella an dem Gymnasium für Bildende Künste Temeswar postwendend eine pädagogische Spitzenqualität bescheinigt, von der zu ihrer Zeit auch Doina Reghi{ Ionescu hoch profitierte, stützt sich auf über dreißig Jahre Erfahrung am Großen Ring/Piața Mare.

„Genesis“ heißt die Sonntag, am 29. Mai, schließende Ausstellung der seit 1985 in Deva lebenden Grafikerin und Malerin, die immer direkt in das Philosophische der Kunst vordringt und bereits 2013 unter dem gedankenschweren Titel „Zeichen, Symbol, Bedeutung“ im Brukenthalmuseum ausgestellt hatte. Anders jedoch, als es die jeweils gewählten Überschriften vermuten lassen, gestaltet sich die Begegnung mit ihren Exponaten eigentlich reibungslos. Bei Doina Reghiș Ionescu ist von der Linienführung her alles rund vollendet und dennoch auf jeder einzeln eingerahmten Leinwand ein Gefäß für das nie jemals aufhörende Suchen nach „Weisheit, Liebe und Glaube“, wie Kuratorin Dr. Iulia Mesea bemerkt. Nichts als Erde, Luft, Feuer und Wasser wären die bestimmenden Grundtöne von „Genesis“, worin „Explosion und Frieden“ oder „Aufbrausen und Ruhe“ miteinander verschmelzen. Am Arbeitsplatz des Lebens ist für Doina Reghiș Ionescu „das Licht der Schleuser unseres Lebens. Ich lade Sie in meine Konstellation ein!“ Besser als von ihr in ein paar wenige Worte gefasst war das Fazit der Vernissage nicht zu formulieren.