Bürgermeister Fritz stellt Temeswarer Haushaltsentwurf vor

Ausgangsbasis war die Planung von 2019 / 620 Mio. Lei für Investitionen

Temeswar (ADZ) – Fünf Monate nach seiner Amtseinführung und drei Monate nach Jahresanfang hat der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz den ersten Haushaltsentwurf seiner Verwaltung vorgestellt. Man sei bei der Haushaltsplanung von den für 2019 vorgeschlagenen Zahlen ausgegangen, damals soll die Verwaltung seines Vorgängers Nicolae Robu deutlich realistischer als 2020 vorgegangen sein, sagte Fritz bei der Präsentation der Eckdaten für 2021.

Angestrebt wird ein ausgeglichener Haushalt, den Gesamteinnahmen von 2,245 Milliarden Lei stehen Gesamtausgaben in gleicher Höhe vor, diese Zahlen beinhalten auch die Haushalte der untergeordneten Institutionen. Allein die Stadt Temeswar soll in diesem Jahr 1,4 Milliarden Lei ausgeben, 56 Prozent davon (787 Millionen Lei) sind für die Deckung laufender Betriebskosten vorgesehen. Der Restbetrag in Höhe von 620 Millionen Lei soll in Investitionen fließen.

Dabei will die Verwaltung vor allem bereits begonnene Projekte abschließen, im Infrastrukturbereich geht es hauptsächlich um die Fortsetzung der Arbeiten an der Instandsetzung des Constantin-Prezans-Boulevards (28 Millionen Lei), der Grigore-Alexandrescu-Straße (7,9 Millionen Lei) und der als „Parcul Civic“ bekannten Grünanlage hinter dem Hotel Continental (6,3 Millionen Lei). Alle drei Vorhaben werden finanziell auch aus Haushaltstöpfen der Regierung unterstützt, insgesamt 20 Millionen Lei sollen für diese Projekte aus Bukarest fließen. 17 Millionen Lei hat die Stadtverwaltung für die Arbeiten an der Calea Bogdăneștilor vorgesehen, diese sollen in diesem Frühjahr beginnen.

3,5 Millionen Lei will die Stadt in diesem Jahr für verschiedene Digitalisierungsprojekte ausgeben, Ziele seien unter anderem die Verbesserung interner Abläufe im Rathaus, die Vereinfachung verschiedener Bürgerdienste, die Umstrukturierung und Veröffentlichung von Datenbanken, die Aufstellung von Solarzellen auf öffentlichen Gebäuden und der Aufbau eines Netzes von Schnellladestationen für Elektroautos.

2,4 Millionen Lei sollen in die Erstellung von Flächennutzungsplänen für das Bega-Ufer sowie für die Stadtteile Josefstadt und Torontaler Straße/Calea Torontalului sowie die Gegend rund um den Fabrikstädter Trajansplatz fließen. In den Stadtvierteln Arader Straße/Calea Aradului, Ion-Ionescu-de-la-Brad, und Circumvala]iunii sowie im Studentenviertel sollen für 1,3 Millionen Lei neue Parkplätze und Grünanlagen entstehen, auch soll dort die öffentliche Beleuchtung verbessert werden. 720.000 Lei sind für die Veranstaltung für Architekturwettbewerbe für die Neugestaltung des Opernplatzes, einiger Innenstadtgassen, des 700er Marktes und der Gegend um das Dan-Păltinișanu-Stadion eingeplant. Eine Million kostet der Aufbau eines Geoinformationssystems, das laut Vizebürgermeister Ruben Lațcău ein absolutes Muss für jede Stadtverwaltung sei und längst schon vorhanden sein müsste.

Ausgaben in Höhe von 175 Millionen Lei sind unter der Rubrik Mobilität angeführt, es geht unter anderem um den Ankauf von 55 neuen Trolleybussen, 30 Minibussen und 30 Autobussen mit Hybridantrieb sowie um die Fertigstellung des Ostteils des zweiten Verkehrsrings (Bau einer neuen Bega-Brücke auf der Höhe des ISHO-Ensembles sowie die Neugestaltung der Kreuzung der Heinrich-Baader-Straße mit dem Take-Ionescu-Boulevard).

Im Bildungsbereich will das Bürgermeisteramt 95 Millionen Lei ausgeben. In den Stadtteilen Ion-Ionescu-de-la-Brad, Ciarda Ro{ie und Blaskovics sollen drei neue Kindertagesstätten gebaut werden (14 Millionen Lei), gleichzeitig soll die Planungsphase für weitere vier solche Einrichtungen beginnen. Drei Kindergärten sollen erweitert werden, Sanierungsarbeiten an drei Allgemeinschulen stehen ebenfalls bevor. Mit 8 Millionen Lei wird die Fortsetzung der Arbeiten an dem neuen Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums finanziert. 125 Millionen Lei sind für das Gesundheitswesen vorgesehen, 12 Millionen davon für die Fortsetzung der Arbeiten an dem neuen Gebäude des Kinderspitals und 15 Millionen für die neue Geburtenklinik.

Im Kulturbereich will die Stadt Temeswar 32 Millionen Lei ausgeben, 6 Millionen davon für die Fortsetzung der Arbeiten an dem im ehemaligen Spital der Barmherzigen Brüder geplanten Kulturzentrum und 2 Millionen für eine Gedenkstraße der Temeswarer Revolution von 1989. Im Sportbereich plant die Stadt unter anderem die Instandsetzung des Traditions-Schwimmbades „Uszoda“ im Scudier-Park, das der ehemalige Bürgermeister abreißen wollte. Spätestens Mitte April soll der Stadtrat den Haushaltsentwurf absegnen.