Chancen für Umweltfreundlichkeit

Rathaus Neumoldowa lud zu Aussprache über Chancen des Neubeginns im Kupferabbau ein

Neumoldowa – Bürgermeister Dr. Ion Chis²li]² lud am vergangenen Wochenende ins Rathaus Neumoldowa zu einer Aussprache über Möglichkeiten des Neubeginns des Kupferbergbaus am Eingang zum Donauengpass beim Eisernen Tor ein. Anwesend waren der letzte Direktor des staatlichen Kupferunternehmens SC Moldomin SA, Victor Tiugan, der Ex-Bürgermeister und Ex-Präfekt Matei Lupu (der Ex-Gewerkschafter war einmal auch Leiter der staatlichen Agentur für mineralische Ressourcen und ist Mitglied der PSD), der Leiter der Umweltschutz-NGO GEC Nera aus Orawitza, Dr. Cornel Sturza-Popovici, Vertreter des örtlichen Lyzeums „Clisura Dunării“ - das künftige Fachleute für den Neuanfang im Kupferbergbau und der Erzanreicherung ausbilden soll – und Vertreter des rumänisch-türkischen Unternehmens Cuprumold Mining SA, die nicht genannt werden wollten.

Das türkische Bergbauunternehmen Eti Bakir A.Ș, Teil der Cengîz-Holding, hat schon vor geraumer Zeit die Ruinen der Anlagen des ehemals staatlichen rumänischen Bergbauunternehmens Moldomin gekauft (ADZ berichtete wiederholt), kämpft aber noch mit Schwierigkeiten, die ihm die staatliche Agentur für Mineralische Ressourcen wegen der Abbaulizenz bereitet, deren Herausgabe – obwohl vor gut anderthalb Jahren gekauft – hinausgezögert wurde, bis sie neu beantragt und ausgefolgt werden muss – was gegenwärtig läuft. Trotzdem sind die Seiten optimistisch, dass der Abbau des drittgrößten Kupfererzlagers Rumäniens noch in diesem Jahr beginnen könnte.

Bürgermeister Chisăliță, im offiziellen Resümée des Rathauses: „Die Wiederaufnahme des Abbaus der Kupfererzvorkommen von Neumoldowa durch die Cuprumold Mining SA, die in Rumänien von den Türken von Eti Bakir gegründet wurde, klingt vielversprechend vom finanziellen Standpunkt, vor allem aber vom Standpunkt einer gesunden Umwelt. Diesbezüglich der Probleme, die uns die Abraumdeponien aus den früheren Aktivitäten schaffen, der Problematik der Umweltverschmutzung durch staubförmigen Abraum.“
Demselben Resümee zufolge sei das Ziel der Aussprache im Rathaus gewesen, darauf hinzuweisen, dass die Stadt ein Gleichgewicht braucht zwischen dem, was nach Wiederaufnahme des Kupfererzabbaus die Wirtschaftskraft der Stadt ausmacht und dem, was die Stadt an Umweltschutz und Umweltverträglichkeit benötigt. Man wollte sich gegenseitig informieren über die angepeilten Maßnahmen zur Erreichung von beidem. Vorrang habe die „Beherrschung“ der Umweltverschmutzung, hervorgerufen durch die chemischen Behandlungen der Kupferarmerze im Rahmen der Anreicherungsprozesse durch das ehemalige Moldomin-Unternehmen. Der „Diskomfort“ durch diese Umweltverseuchung soll in Grenzen gehalten werden, die Verwirbelung der „Industriesande“ soll auch bei starkem Wind (Stürme sind im Donauengpass etwas Alltägliches) zumindest nicht die südlich der Donau wohnenden serbischen Nachbarn belästigen.“

Die Runde einigte sich dahingehend, dass die nachhaltigste Lösung für die Begrenzung der Staubverwirbelungen eine Begrünung der Sandwüsten sei (Bürgermeister Ion Chisăliță hat zum Thema einen Doktortitel), was aber erst finanzierbar sei, wenn der Abbau startet, wenn Cuprumold Mining SA Einnahmen hat. „Dort, wo früher bereits begrünt wurde, war es ein reeller Erfolg“, unterstrich der Bürgermeister, „Begrünung ist nicht nur effizient, sondern auch finanziell vertretbar, weil ohne Folgekosten“. Dr. Sturza-Popovici brachte Beispiele aus der Erfahrung anderer Länder mit solchen Begrünungen und plädierte, wie seit Jahren schon seine GEC Nera, für ein Vorantreiben dieser Maßnahmen, der einzigen, die die Natur selber vormacht.

Der Vertreter von Cuprumold Mining SA zeigte sich beeindruckt von der Art und Weise, wie die Aussprache verlief, lobte die Offenheit der Umweltschützer und erklärte sich bereit, weiterhin eng mit GEC Nera zusammenzuarbeiten und auch Projekte der Erziehung zum Umweltschutz zu unterstützen.