Der Trajansbogen als geto-dakische Ikonologie

Bukarest - Der Trajansbogen im italienischen Benevento steht im Mittelpunkt der Vortragsveranstaltung am Donnerstag, dem 11. August, um 18.30 Uhr im Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller“ (Strada Batiștei 15). Der Vortragende, Kunsthistoriker und Archäologe Leonard Velcescu, Professor an der Uni Pitești, wird diesen und seine Bedeutung als geto-dakische Ikonologie präsentieren.

Der Trajansbogen von Benevento wurde 114 n. Chr. auf ein Dekret des römischen Senats hin errichtet. Anlass war die Einweihung einer bedeutenden Straße, der Via Appia Traiana, die die Via Appia in Beneventum mit der Stadt Brundisium, heute Brindisi, verband. Die Bauperiode fiel in die Zeit der Regierung von Kaiser Trajan.

Interessant an dem Monument sind die Basreliefs: Das obere Fries zeigt einen Triumphzug der römischen Armee, der den Einzug der siegreichen Soldaten und der wertvollen Beute aus den Kriegen gegen Dakien (101-102 und 105-106) zur Schau stellt: dakisches Gold und Silber, das nach Rom gebracht wurde. Dem Zug folgen Fahnenträger und Träger mit Schriftbannern, die über die Eroberungen und die besiegten dakischen Feldherren informieren, dahinter gefangene Daker zu Fuß und auf Ochsen- oder Pferdekarren.

Andere interessante Szenen zeigen die „Befriedung“ von Kaiser Trajan mit den thrakisch-getisch-dakischen Göttern. Sie wurden gegen Ende der Herrschaft Trajans (117) realisiert und repräsentieren das Ende der Blütezeit der Stilrichtung der Künstlerschule von Apolodor von Damaskus und den Beginn eines neuen Stils, der sich später in der Trajanssäule fortsetzt.

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und kann ab dem 15. August auch online auf der Facebookseite des Schillerhauses verfolgt werden.