Die Bilanz kann sich sehen lassen

Jahreshauptversammlung der Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ billigte Tätigkeitsbericht für 2017

Kronstadt – 2017 war ein gutes Landwirtschaftsjahr, auch für die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ mit dem Sitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu. Diese Schlussfolgerung ergab sich anlässlich der Heltia-Jahreshauptversammlung, die letzten Samstag im evangelischen Pfarrhaus von Heldsdorf, wo sich der Vereinssitz befindet, stattgefunden hat.

Die Sitzung begann mit einem Augenblick stillen Gedenkens an Hermann Barthelmie, Gründungsmitglied des Landwirtschaftsvereins, langjähriges Mitglied des Heltia-Verwaltungsrates, der bis zu seinem Ende November 2017 erfolgten plötzlichen Tod im Alter von 82 Jahren als Buchhalter u.a. für die Vereinsfinanzen kompetent zuständig war.
Der Rechenschaftsbericht des Verwaltungsrates für das Jahr 2017 wurde vom Vereinsvorsitzenden Eugen Truetsch vorgelegt. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Die Gesamteinnahmen betrugen rund 3,7 Millionen Lei, die Ausgaben bezifferten sich auf 2,37 Millionen Lei.

Unter dem Strich ergibt das, nach Abzug der fälligen Gewinnsteuer, einen Nettoprofit von knapp mehr als 1.134.000 Lei. Der Verwaltungsrat schlug vor, rund 57,4 Prozent des Reingewinns als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuschütten und den Rest für laufende Ausgaben zurückzubehalten. Damit wie auch mit dem gesamten Tätigkeitsbericht für 2017 waren die anwesenden Vereinsmitglieder einstimmig einverstanden.

Dipl.-Ing. Christian Albert verlas den Rechnungsprüfer-Bericht. Daraus ging hervor, dass die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ rund 400 Hektar Nutzfläche bearbeitet. Es handelt sich um Grund und Boden, der nach der Wende von 1989 aufgrund der Gesetzgebung über Bodenrückgabe den ehemaligen Eigentümern oder deren Erben restituiert wurde und den diese dann in den Verein eingebracht haben. Die vom Verein genutzten Grundstücke befinden sich in 20 verschiedenen Lagen, was die mechanische Bearbeitung erschwert und auch höhere Kosten verursacht. Erwähnt wurde ferner die gute materielle Ausstattung des Vereins, der über einen ansehnlichen Maschinenpark verfügt. Im vorigen Jahr kamen ein Stalldüngerstreuer, ein 160-PS-Deutz-Traktor und ein Frontlader hinzu. In diesem Jahr sollen u.a. ein 14-Tonnen-Anhänger, ein Dünger-streuer, ein Pflug, eine Strohpresse und eine 4-Meter-Scheibenegge angeschafft werden.

In den anschließenden Diskussionen fiel die Frage nach den Kulturen, die im Vorjahr den höchsten Profit eingebracht haben. Der Vereinsvorsitzende nannte zunächst die Kartoffelernte (der Absatz ist durch einen Vertrag mit einem Kartoffelchips-Produzenten gesichert), dann den Raps, die Gerste (diese geht in die Malz- bzw. Bierproduktion), den Weizen (für den allerdings zurzeit nur ein kleiner Preis erzielt werden kann), Luzerne und andere Futterpflanzen. „Heltia“ hat nämlich auch einen Viehzuchtsektor, der jedoch nur knapp 5 Prozent der Einnahmen – vor allem aus dem Verkauf von Kuhmilch – sichert.

Gut fiel im vorigen Jahr wieder die Zuckerrüben-Ernte aus. Geliefert wurden die Rüben an die Zuckerfabrik in Brenndorf, die allerdings Insolvenz angemeldet und „Heltia“ Rechnungen in Höhe von rund 660.000 Lei nicht quittiert hat. Der Zuckerrüben-Anbau hat Tradition im Burzenland, doch dessen Zukunft sieht hier düster aus.

Aus dem Rechenschaftsbericht ging noch hervor, dass im vorigen Jahr wiederum Subventionen in beträchtlicher Höhe (856.617 Lei) aus nationalen und EU-Fonds aufs Heltia-Konto überwiesen wurden. Doch selbst ohne diese Subventionen - das zeigt ein Blick auf die Höhe des Profits – hätte „Heltia“ in der Bilanz des Jahres 2017, wie schon so oft in der Vereinsgeschichte, erneut schwarze Zahlen geschrieben, was beweist, dass sich die Vereinsleitung weiterhin in tüchtiger Hand befindet, die was von Landwirtschaft versteht. Als logische Folge dieses Umstands wurde der fünfköpfige Heltia-Verwaltungsrat – Eugen Truetsch (Vorsitzender), Alexandru Popa (ehemaliger Kronstädter Präfekt), Vili Nicu, Nicolae Costaş und Günter Reiner – einstimmig für ein weiteres zweijähriges Mandat im Amt bestätigt.