„Die Hilfe ist angelaufen – Helfen Die mit?“

Evangelische Kirche organisiert dritten Hilfstransport für Flüchtlinge

Hermannstadt – Der Winter hat begonnen, doch nicht alle sind darauf vorbereitet, sagt Erika Martina, die Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. „In den staatlichen Heimen für Flüchtlinge mangelt es an Winterbekleidung, Hygienemitteln, Bettwäsche.“ In den vergangenen Monaten sind rund 500 Flüchtlinge auf die sechs staatlichen Heime verteilt worden – nach Bukarest, Giurgiu, Galatz, Temeswar/Timişoara, Radautz/Rădăuţi, Şomcuta Mare. Bis zum Jahresende werden weitere 100 Flüchtlinge erwartet. Am 13. Dezember wird die Flüchtlingshilfe der Evangelischen Kirche einen dritten Hilfstransport von Hermannstadt/Sibiu nach Bukarest und weiter nach Temeswar organisieren.

„Wie viele Jahre hatten wir selber mit Hilfsgütern und Hilfstransporten zu tun, bei denen wir die Empfänger waren und hier verteilen mussten. Nun ist es an der Zeit, dass wir bewusst von unserem Reichtum abgeben“, sagt Erika Martina. An der rumänisch-serbischen Grenze konnte sie in der vergangenen Woche Kontakt mit dem Grenzschutz aufnehmen und sich ein Bild über die Lage der ankommenden Flüchtlinge machen. „Hilfe wird dringend gebraucht“, so ihr eindringlicher Appell. Benötigt werden für den Winter insbesondere Mützen, Handschuhe, Schals, Winterjacken und Schuhe. Auch Hygienebeutel sollen unter der Anleitung von Gemeindevertreterin Sigrid Pinter zusammengestellt werden. Dafür werden benötigt: Zahnbürsten, Waschlappen, Shampoo und weitere Hygieneartikel. Geldspenden können auf das Konto: Consistoriul Superior al Bisericii Evanghelice C.A. din Romania überweisen werden, dabei ist der Vermerk „Flüchtlingshilfe“ als Verwendungszweck anzugeben. IBAN: RO09RNCB0227036060260001 und BIC: RNCBROBU. Im Jahr 2015 wurden 1266 Asylanträge in Rumänien gestellt. Die meisten Antragssteller kamen aus Syrien (541) und dem Irak (214). Im November des vergangenen Jahres hatte sich Rumänien zudem bereit erklärt rund 6000 Flüchtlinge, die in Griechenland und Italien angekommen waren, aufzunehmen. Tatsächlich sind davon erst 463 angekommen, so das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen.