Dr. Paul-Jürgen Porr bleibt DFDR-Vorsitzender

Pressemitteilung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien

Dr. Paul Jürgen Porr (2.v.l.) wurde erneut zum Vorsitzenden des DFDR gewählt.
Foto: Nathalie Höniges

Der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr wurde in das Amt des Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) wiedergewählt. Für ihn stimmten alle 26 stimmberechtigten Delegierten in der Vertreterversammlung des DFDR, die am Freitag, den 28. April, getagt hat. Dr. Porr war der Kandidat des Vorstandes gewesen, nominiert wurde aus der Vertreterversammlung kein anderer Kandidat. Dr. Porr war vor vier Jahren zum Vorsitzenden gewählt worden und wird das zweite Mandat, laut Statut, ebenfalls vier Jahre lang ausüben. Die in Hermannstadt zusammengetretene Vertreterversammlung war die erste ordentliche Sitzung im laufenden Jahr. An ihr nahmen Vertreter aus allen fünf Regionalforen, den Forums-Stiftungen und der ADJ sowie der DFDR-Ehrenvorsitzende Dr. Paul Philippi, der Abgeordnete Ovidiu Ganţ, die Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu und Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor als ständiger Gast sowie ifa-Koordinatorin Monica Kovats als Gast teil. Die Tagesordnung hat 14 Punkte umfasst, die alle behandelt wurden.

Begonnen hat die Versammlung mit dem traditionellen Wort des Ehrenvorsitzenden Dr. Paul Philippi, der die Vor- und Nachteile des Minderheitenstatus der deutschen Minderheit thematisierte. Der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr ging in seinem Bericht auf die 20. Sitzung der gemischten rumänisch-deutschen Regierungskommission ein, die vom 10. bis 12. April in Bukarest getagt hat. Er erwähnte, dass beide Seiten die verleumderischen Angriffe auf das DFDR in einigen Medien verurteilt haben, es dennoch bei der Sitzung von rumänischer Seite eine ganze Reihe Probleme gegeben hat, gegen die das DFDR ankämpfen musste. Ferner informierte Dr. Porr, dass bei der Nationalen Audiovisuellen Aufsichtsbehörde (CNA) und dem Antidiskriminierungsrat Eingaben sowie Strafanzeigen gegen die Personen, die Verleumdungen in den Medien verbreitet hatten, eingereicht worden sind.  

Harsche Kritik an der Regierungskoalition übte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ und zwar im Allgemeinen wegen ihrem politischen Handeln und im Besonderen wegen ihrem Handeln der deutschen Minderheit gegenüber. Er hat Premier Grindeanu wiederholt aufgefordert, sich von den verleumderischen Aussagen über das DFDR zu distanzieren, was bisher jedoch nicht geschehen ist. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Generalsekretär der Regierung wurden nun endlich die den Minderheiten per Staatshaushaltsgesetz zugesicherten Summen überwiesen, andere Anliegen jedoch warten immer noch auf eine Lösung. Ganţ erwähnte sodann die Veranstaltungen anlässlich der 25 Jahre seit der Unterzeichnung des rumänisch-deutschen Freundschaftsvertrages und stellte enttäuscht fest, dass manche Dinge in Rumänien heute schlechter aussehen als vor 25 Jahren. Auch aus der Sicht von Unterstaatssekretärin Cosmatu und der Arbeit des Departements gestaltet sich das Jahr 2017 schwierig. Sie berichtete desgleichen über die Sitzung der Kommission für Schul- und Jugendfragen des Rates der nationalen Minderheiten, bei der es ein Treffen mit Vertretern des Bildungsministeriums gegeben hat, bei dem auf das Fehlen von Schulbüchern und Lehrern für die Schulen der nationalen Minderheiten hingewiesen worden ist. 

Der Bericht von Carmen Reich-Sander, der Leiterin der DFDR-Schulkommission, war in der Tischvorlage enthalten, den Bericht der Wirtschaftskommission stellte Dr. Cristian Chioncel vor. Kurzberichte aus der Kulturkommission bzw. der Finanzkommission des Rates der nationalen Minderheiten präsentierten Dr. Klaus Fabritius und Benjamin Jozsa.
Einstimmig angenommen wurden die Rechnungslegung für 2016 sowie der Haushaltsvoranschlag für 2017 und zur Kenntnis genommen der Audit-Bericht. Eingehend diskutiert haben die DFDR-Vertreter die Problematik der Gründung einer Stiftung als Trägerin der Honterus-Druckerei und eventuell der ADZ und letztlich beschlossen, eine solche Stiftung zu gründen. Geschäftsführer Jozsa erhielt das Mandat, die hierfür notwendigen juristischen Schritte mit einem Anwalt vorzubereiten. Einstimmig befürwortet wurde auf Vorschlag von Dr. Porr, Karl-Arthur Ehrmann, dem ehemaligen Geschäftsführer der Saxonia-Stiftung, die goldene Ehrennadel des DFDR zu verleihen. Zum Abschluss stellte ifa-Koordinatorin Monica Kovats die Tätigkeit des Instituts für Auslandsbeziehungen vor. Vor der Vertreterversammlung hatte der DFDR-Vorstand getagt, der zwei Finanzierungsanträge des Temeswarer bzw. des Sathmarer Forums genehmigte.