Dunca ruft die Wirtschafts-polizei ins Haus

„Rupfer öffentlicher Gelder“ sollen zur Verantwortung gezogen werden

Reschitza – Schon zweimal trat der am 27. September gewählte Kreisratspräses von Karasch-Severin, Romeo Dunca (PNL), mit Enthüllungen zu Korruption oder mit kaum widerlegbaren Hinweisen auf Diebstähle öffentlicher Gelder des Kreisrats an die Öffentlichkeit. Zuletzt bot er dem Innenministerium an, im Kreisrat ein Büro freimachen zu wollen für „mindestens zwei“ Beamte der Wirtschaftspolizei, die „an der Quelle“ zumindest die Direktvergaben von Aufträgen durch den Kreisrat in der abgelaufenen Legislaturperiode unter die Lupe nehmen sollten.

Auf Facebook schrieb Dunca, er habe „bei drei Stichproben drei Vorgänge entdeckt“, die ihn zumindest „verwirrt“ hätten, denn es handelt sich jeweils um öffentliche Gelder: „In nicht einmal einem Monat haben sich drei Vorgänge, die wir analysiert haben, als ebenso viele Diebstähle an öffentlichen Geldern erwiesen“, schreibt Dunca. „Angesichts des Schweregrads dieser Fälle und angesichts der sich andeutenden Organisiertheit des Vorgehens der Beteiligten finde ich, dass es im Kreisrat Karasch-Severin eine Gruppierung von Personen gegeben haben muss, die unter einem höhergestellten Schutzschirm stand und die konstant und umfassend die öffentlichen Gelder `gerupft´ hat. Aus diesem Grund fordere ich öffentlich Herrn Minister Marcel Vela auf, zwei Beamte von der Wirtschaftspolizei (vorzuziehen: aus anderen Landkreisen als dem Einzugsgebiet des regionalen Fiskus) auf Zeit ins Kreisratsgebäude in Reschitza zu versetzen, um vor Ort das große Volumen suspekter Themata aus mehreren Departements und Direktionen des Kreisrats zu untersuchen. Außerdem richtet sich meine Bitte an Rentner, die in ihrem Berufsleben Wirtschaftsverbrechen als Profis untersucht und aufgedeckt haben, mir als Volontäre zur Seite zu stehen bei der Untersuchung des Finanzgebarens während der vergangenen Legialturperiode(n).“ Dafür könne Dunca den Volontären Unterkunft und Verpflegung sichern.

Sein Temperament sei mit ihm durchgegangen, als er von der Unterschlagung von 2,5 Millionen Lei (damals 550.000 Euro) erfahren habe, die im Altenheim Reschitza passierte und wo das Geld nie wieder eingeholt werden konnte, während jetzt die Tat verjährt ist. „Die traurige Geschichte ging in der Frechheit so weit, dass nicht nur die Diebe (allen voran die damalige Buchhalterin – Anm. wk) ungeschoren und mit dem Geld davonkamen, sondern dass das Altenheim aus dem wenigen Geld, mit dem es auskommen muss, auch noch die Gerichtskosten begleichen musste.“

Der Kreisrat sei buchstäblich pleitegewirtschaftet und er wisse momentan nicht einmal, woher er das Geld für die Dezemberlöhne einiger der Direktionen hernehmen soll, schreibt Dunca.
Am Rande bemerkt: die drei Chefs des Kreisrats Karasch-Severin in der Zeitspanne 2016-2020 – Silviu Hurduzeu (PSD, Ex-Präsident), Flavius Nedelcea (erst PSD, heute PRO România, Ex-Vizepräsident) und Ionuț Popovici (PMP, Ex-Vizepräses) – kandidieren am Sonntag für ein Mandat im Parlament – das ihnen für mindestens vier Jahre Immunität gewährleisten würde…