Ein Jahr seit dem Papstbesuch in Blasendorf

Die Seligsprechung der sieben Märtyrerbischöfe war auch für Reschitza ein historisches Ereignis

Der Papst predigt auf dem Freiheitsfeld in Blasendorf, unter den Porträts der sieben seliggesprochenen Märtyrerbischöfe. Im Hintergrund einige der konzelebrierenden römisch- und griechisch-katholischen Bischöfe Foto: DFBB

In den letzten Tagen verfolgte ich mit Interesse die Medienlandschaft Rumäniens, die hinsichtlich des ersten Besuchs von Papst Franziskus in Rumänien (Bukarest, Schomlenberg / Șumuleu Ciuc, Jassy und Blasendorf / Blaj, 31. Mai - 2. Juni 2019) durchaus im Zeichen positiven Erinnerns stand.

Vor einem Jahr, am 2. Juni, war auch eine Gruppe Reschitzaer in Blasendorf, dem geistigen Zentrum der griechisch-katholischen Kirche Rumäniens, Sitz des Großerzbistums von Karlsburg und Fogarasch, am jenem Tag, als Papst Franziskus, in Konzelebration mit Kardinälen, Erzbischöfen, Bischöfen und Pfarrern der griechisch- und römisch-katholischen Kirche, die Heilige und Göttliche Liturgie zelebrierte.

Im Mittelpunkt stand die Seligsprechung der sieben Märtyrerbischöfe der griechisch-katholischen Kirche Rumäniens, Valeriu Traian Frențiu, Iuliu Hossu, Alexandru Rusu, Ioan Bălan, Ioan Suciu, Vasile Aftenie und Tit Liviu Chinezu. Einer unter ihnen, Dr. Valeriu Traian Frențiu, ist der einzige bis heute in Reschitza geborene Bischof, nun auch der Erste, der selig gesprochen wurde. Geschätzt über 100.000 Menschen waren, laut den offiziellen Informationen, auf dem Freiheitsfeld von Blasendorf, vom Staatspräsidenten bis zum Bauernsohn, von Jung bis Alt, aus dem ganzen Land, aber auch aus dem Ausland, als Papst Franziskus mit seinem Papamobil durch den Haupteingang hereinfuhr und die Anwesenden begrüßte.

Im ersten Teil der Heiligen und Göttlichen Liturgie (so die offizielle Bezeichnung des Gottesdienstes der griechisch-katholischen Kirche) fand die Zeremonie der Seligsprechung statt. Im Mittelpunkt standen Papst Franziskus und Lucian Kardinal Mureșan, der griechisch-katholische Großerzbischof von Blasendorf. Nach der festlichen Seligsprechung folgte die Liturgie ihrem üblichen Verlauf. Die Predigt hielt Papst Franziskus. Zum Schluss folgten der Papstsegen und Dankesworte des Pontifex Maximus für die drei in Rumänien verbrachten einmaligen Tage.

Beim Schlusssegen hielt ich ein Gemälde der Reschitzaer Künstlerin Viorica Ana Farkas, Mitglied des Malzirkels „Deutsche Kunst Reschitza“ des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen in den Händen, ein Porträt des griechisch-katholischen Märtyrerbischofs Dr. Valeriu Traian Frențiu. Seither schmückt dieses Porträt das Deutsche „Alexander Tietz“-Zentrum, auch in Erinnerung an diesen einmaligen Tag.
Diese Erinnerung ist uns Reschitzaern teuer, nicht nur, weil es für uns, als gläubige und praktizierende Christen, einmalige Momente waren, sondern auch, weil für  unsere Heimatstadt Reschitza, als Geburtsort des Märtyrerbischofs Dr. Valeriu Traian Frențiu, dieser Tag von herausragender Bedeutung war. In einer Begegnung am 3. Juli 2019 in der Deutschen „Alexander Tietz“-Bibliothek zum Thema 248 Jahre Industriegeschichte von Reschitza und über die Bedeutung des Ereignisses vom 2. Juni 2019 in Blasendorf, nannte man den Seligen Märtyrerbischof Dr. Valeriu Traian Frențiu den „Eisernen Bischof“. So wird er wohl auch in die Geschichte unserer Stadt eingehen, dies nicht zuletzt dank des Besuchs von Papst Franziskus in Rumänien und der Seligsprechungszeremonie in Blasendorf, am 2. Juni 2019.