Ein Überraschungsgeschenk für Robu

Für die zweite Überraschung sorgt das Kulturamt

Vor der orthodoxen Kathedrale sind vorige Woche zwei Fahnen aufgetaucht: die rumänische Nationalflagge und eine Flagge mit dem Temeswarer Stadtwappen. Das Kreiskulturamt überprüft gerade, ob das Unterfangen legal durchgeführt worden ist. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar (ADZ) – Nachdem der Leiter der Straßenbau- und Verkehrsabteilung im Temeswarer Bürgermeisteramt, Culiţă Chiş, seinem Vorgesetzten Nicolae Robu eine Überraschung machen wollte, und die Aufstellung von zwei Masten vor der erzbischöflichen Kathedrale anordnete, hat sich das Kreiskulturamt eingeschaltet und eine Überprüfung in die Wege geleitet. Chiș wollte die Landesfahne und die Fahne der Stadt Temeswar hissen lassen, nachdem bereits ähnliche Masten neben der Theresienbastei und an der Kreuzung der Michelangelo-Straße mit dem Ionel-Brătianu-Boulevard aufgetaucht sind. Über die Aufstellung eines Riesen-Fahnenmastes auf dem Freiheitsplatz/Piata Libertății ließ Robu den Stadtrat abstimmen, da die Investition nicht weniger als 40.000 Euro kostet.


Von der Initiative seines Untergebenen, auch vor der Kathedrale Fahnen aufstellen zu lassen, soll Robu nichts gewusst haben, Culiţă Chiş wollte ihm einfach eine Überraschung machen und habe die Verantwortung übernommen. Ihm soll Chiş berichtet haben, dass er über alle nötigen Genehmigungen verfügt, aber ob dies stimme, wisse er natürlich nicht, sagte Bürgermeister Robu. Er könne nicht jeden einzelnen Stadtbeamten überprüfen, diese müssten natürlich von selbst aus das Gesetz beachten. Kreiskulturamtsleiter Sorin Predescu erklärte währenddessen, dass seine Behörde die technischen Entwürfe für die beiden Masten gefordert habe, um überprüfen zu können, ob das Gesetz im Hinblick auf den Denkmalschutz auch eingehalten wurde. Nicht nur die Kathedrale als solche steht unter Schutz, sondern auch das gesamte Areal mit dem Opernplatz davor und den Gebäuden auf dem Temeswarer Korso. Dem Bürgermeisteramt droht eine Geldstrafe, genauso wie im Falle der künstlerisch fragwürdigen Büste der Königin Maria, die im Sommer auf dem Korso ohne jedwede Genehmigung durch den zuständigen Ausschuss des Kulturministeriums aufgestellt wurde (die ADZ berichtete).