Eine besondere Vernissage

Hoppé-Fotografien zum ersten Mal ausgestellt

Kronstadt - Heute um 18 Uhr findet im Museum der Städtischen Zivilisation Kronstadt/Braşov eine besondere Vernissage statt. „Das Porträt eines Landes. Großrumänien in den Fotografien von Hoppé“ zeigt Werke des berühmten deutschen Fotografen Emil Otto Hopp, die noch nie öffentlich ausgestellt wurden. Die Fotografien entstanden während einer Reise durch Rumänien in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. „Es handelt sich um eine Weltpremiere. Die Fotografien aus dem Hoppé-Archiv aus Kalifornien wurden noch nie ausgestellt. Der Fotograf hatte sie im Jahr 1954 der Londoner Mansell-Bibliothek verkauft. Die Fotografien zeigen Kronstadt, Fogarasch/Făgăraş, Hermannstadt/Sibiu, Karlsburg/Alba Iulia, Brăila, Tulcea und den Razelm-See. Mit Zug, Automobil, Kutsche oder Pferdewagen hat Hoppé in ungefähr sechs Wochen einen großen Teil Rumäniens besucht. Portraits von Bauern, Romas, Mönchen und Nonnen, Tataren beim Gebet oder beim Kaffee oder lipovenischen Fischern zeugen von dieser Reise und von dem Leben in der Zwischenkriegszeit. 

Der 1878 in München geborene Emil Otto Hoppé war einer der bedeutendsten Porträtfotografen seiner Zeit. Er war jedoch auch durch seine Landschafts- und Architekturaufnahmen bekannt. Im Jahr 1900 übersiedelte er nach London, wo er zunächst für die Deutsche Bank arbeitete. Ab 1903 wurde er Amateurfotograf und trat der Royal Photographic Society bei. 1911 richtete sich Hoppé ein eigenes Fotostudio in der Londoner Baker Street ein. Ab 1914 trug er als Kunstredakteur zu dem neuen Kunstmagazin Color bei. Im Jahr 1916 fotografierte er für die erste britische Ausgabe der Zeitschrift Vogue. 1921 fotografierte er im Buckingham Palast Porträts von König George V. und Königin Mary, welche als Postkarten und Poster weltweit Verbreitung fanden. Hierzu verwendete er eine Leica bei vergleichsweise langen Belichtungszeiten. Außerdem reiste er nach New York, um die Stadt zu fotografieren. 

In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche Reisen, um Material für Buchveröffentlichungen zu sammeln. 1923 besuchte er Rumänien als Gast der rumänischen Königsfamilie.